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1151 - Das Babel-Syndrom

Titel: 1151 - Das Babel-Syndrom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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kam Chthon zu Domaschek und sagte: „Ich hätte nie gedacht, daß es Terraner gibt, die sich so dumm anstellen, wenn geschossen wird. Los, steh auf - und dann lauf! Und überlege dabei, ob du nicht irgendein Transportmittel beschaffen kannst! Du siehst mir nicht danach aus, als wenn du das Hauptquartier Reginald Bulls jemals zu Fuß erreichen würdest."
     
    5.
     
    In der Auswertungszentrale herrschte ein ungewöhnliches Durcheinander. Die Anwesenden redeten wild gestikulierend aufeinander ein oder führten kaum verständliche Diskussionen mit ihren auf Videoschirmen sichtbaren Gesprächspartnern.
    Reginald Bull achtete nicht weiter darauf, sondern suchte Elijah Kuby. Er entdeckte sie schließlich vor einem Hyperkomanschluß und steuerte auf sie zu.
    „Hallo!" rief er, als er sie erreicht hatte. „Hast du noch keine Verbindung mit dem Meßschiff?"
    Sie wandte den Kopf und starrte ihn grübelnd an.
    „Wohin du keiner aber?" verstand er, war jedoch nicht sicher, ob sie das tatsächlich gesagt hatte, denn es ergab keinen Sinn.
    „Meßschiff", sagte er. „Hyperkomverbindung Meßschiff."
    Ein Schimmer des Begreifens erhellte ihr Gesicht. Sie nickte, dann nahm sie einige Schaltungen am Hyperkomanschluß vor. Gleich darauf wurde der Bildschirm hell.
    Der Oberkörper eines Mannes in lindgrüner Kombination, mit schmalem Gesicht und semmelblondem verschwitzten Haar erschien.
    „Ja?" fragte er und rieb sich die blaßblauen Augen. „Ja, was?"
    „Ist dort das Meßschiff?" formulierte Bull angestrengt. „Bitte melden!"
    „Ja", antwortete der Mann mühsam. „Meß IKUS, Kdant Pash."
    Es ist unmöglich, daß er solchen Unsinn redet! dachte Bull zornig. Ich bin derjenige, dessen Verstand nicht richtig arbeitet!
    Mit schon fast unmenschlich zu nennender Anstrengung konzentrierte er sich aufs Hören, denn in seiner Verzweiflung war er auf die Vermutung gekommen, daß die steigenden sprachlichen Verständigungsschwierigkeiten vielleicht durch energetische Felder verursacht wurden, die wie Filter wirkten und einen Teil der Schallwellenfrequenzen verschluckten. Vielleicht hatten die im erdnahen Raum festgestellten Gravitationsphänomene etwas damit zu tun, vielleicht aber auch nicht. Auf jeden Fall aber war es äußerst wichtig, das festzustellen und nach Möglichkeiten zu suchen, etwas dagegen zu unternehmen.
    Falls es kein Mittel dagegen gab und der Prozeß weiter voranschritt ...
    Bull versuchte, nicht daran zu denken.
    Plötzlich verstand er mehr.
    „... punktuell auftretende pulsierende Ballungen von Gravitationsenergie. Iwen Vaken nosje dinge zwischen Hamiller-Punkt und Metagrav-Selkentun. Mommsen abkibat tauchen an anderer Stelle wieder naan. Ukuruuz om feststellbar. On aber seidon Apokalypse. Hrun, Hrun, Mayday...!"
    Stille.
    „Achzentruk abgerissen", sagte Elijah Kuby.
    Bull nickte und biß sich auf die Lippen, während sich seine Gedanken jagten. Er rekonstruierte den Sinn der Meldung des Meßschiff-Kommandanten, auch wenn er nicht alle Worte verstanden hatte.
    Demnach traten in Erdnähe punktuell pulsierende Ballungen von Gravitationsenergie auf, meßtechnisch wahrscheinlich Zwischendinge zwischen Hamiller-Punkt und Metagrav-Vortex. Sie verschwanden offenbar nach kurzer Zeit wieder, um an anderen Stellen neu aufzutauchen.
    Aus dem Wort Apokalypse ließ sich entnehmen, daß der Kommandant Gefahr für die Erde befürchtete - und an dem Sinn des Wortes Mayday gab es nicht den geringsten Zweifel. Das Meßschiff war von einem dieser Phänomene erfaßt und in ein anderes Universum geschleudert worden - oder in den Hyperraum oder sonst wohin.
    Das alles mußte nicht mit den Kommunikationsschwierigkeiten zusammenhängen, aber ein kausaler Zusammenhang war jedenfalls denkbar.
    Natürlich war es auch denkbar, daß das alles auf natürliche kosmische Einflüsse zurückzuführen war. Bull glaubte jedoch nicht daran. Er glaubte, daß Vishna dahintersteckte.
    Er schaltete sein Armband-Funkgerät ein und zwang sich dazu, langsam und überdeutlich artikuliert zu sprechen.
    „Reginald Bull an Verteidigungszentrum des HQ-Hanse! Das HQ-Hanse ist durch den Aufbau der Paratronschirme gegen äußere Einflüsse zu schützen. Hanse-Alarm!
    Ich wiederhole: Hanse-Alarm!"
    Er atmete auf, als die Sirenen aufheulten. Also hatte man ihn im Verteidigungszentrum verstanden.
    Als die Sirenen verstummten, erklärte er, ebenfalls durch sein Funkgerät: „Ich bitte um Übertragung durch Rundruf! Achtung, hier spricht Reginald Bull! An alle

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