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1151 - Das Babel-Syndrom

Titel: 1151 - Das Babel-Syndrom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Perry Rhodan! Ich habe schon viel zuviel Zeit verloren."
    Domaschek starrte auf die schwarzen Augäpfel, in denen die strahlend weißen Pupillen dämonisch leuchteten. Ihn schauderte.
    „Was geht auf der Erde vor? Die Worte haben ihren Sinn verloren, nicht nur für Menschen, sondern offenbar auch für die Computer."
    „Es ist das Babel-Syndrom", antwortete Chthon. „Es wird sich noch verschlimmern. Wo ist Perry Rhodan?"
    „Er befindet sich nicht auf der Erde. Du könntest höchstens mit Reginald Bull sprechen, seinem Stellvertreter."
    Lassel Domaschek zuckte zusammen, als er einen dumpfen Knall hörte. Wenig später stand der Rauchpilz einer Explosion über den Dächern von Garnaru.
    „Ich werde dir die Richtung zeigen und den Weg zum Hauptquartier der Kosmischen Hanse beschreiben", sagte er.
    „Es würde mir nichts nützen", entgegnete Chthon. „Du mußt mich hinführen. Geh!"
     
    *
     
    Als sie an der Crest-Statue vorbeikamen, schwebte ein grellroter großer Gleiter quer über den Park in Richtung Ertrus-Allee. Aus Lautsprechern dröhnten Worte.
    Lassel Domaschek blieb stehen und konzentrierte sich darauf, die Worte zu verstehen.
    Er hörte irgendwelche Worte, aber sie bedeuteten ihm nichts.
    An den Seitenteilen des Gleiters war eine Beschriftung zu sehen. Lassel vermochte so etwas wie SONDER zu lesen. Da stand noch mehr, doch er bekam es nicht zusammen.
    Die Buchstaben schienen zu tanzen. Dann war das Fahrzeug vorbei.
    Eisige Furcht breitete sich immer mehr in Domaschek aus. Seine Beine schienen aus einer gefrorenen Masse zu bestehen.
    Er drehte sich nach Chthon um.
    „Es ist wie ein Leichentuch!" schrie er hysterisch. „Ein unsichtbares Leichentuch, das über der Erde ausgebreitet wird!"
    „Geh weiter!" befahl Chthon unerbittlich.
    Lassel gehorchte.
    Einmal noch drehte er sich um, ohne stehenzubleiben. Er hatte angenommen, der Unheimliche würde hinter ihm herschweben. Doch Chthon ging wie ein ganz normaler Mensch. Irgendwie übte dieser Anblick eine beruhigende Wirkung auf den Psychologen aus. Er faßte wieder ein bißchen Mut.
    Es würde schon nicht zu schlimm werden. Ein wenig Sprachverwirrung, ein Zusammenbruch des Gleiterverkehrs, das konnte doch eine hochmoderne Zivilisation nicht aus den Fugen heben. Das mußte sich doch korrigieren lassen. Wenn sonst nichts half, dann griff eben NATHAN ein.
    Doch als sie den Park verließen und die Ertrus-Allee betraten, sank sein Mut wieder bis fast auf den Nullpunkt.
    Überall standen oder lagen Gleiter, die miteinander oder mit Hauswänden kollidiert waren. Dazwischen bewegten sich Außerirdische und Menschen gleich lebenden Toten: mit schlurfenden Schritten, verbissenem Schweigen und blicklosen Augen.
    Aus einem Haus kamen sieben Unither, zwei Erwachsene und fünf Kinder unterschiedlichen Alters. Sie trugen Koffer und Taschen und hatten sich dicke Bündel auf die Rücken geschnallt. Auf der Straße formierten sie sich und hasteten in Richtung Stadtgrenze.
    Domaschek vermutete, daß Fehlfunktionen ihrer elektronischen Wohnungseinrichtung sie erschreckt hatten und daß sie irgendwo im Freien campieren wollten.
    An der Kreuzung Accutron-Mspoern-Street - Joaquin-Cascal-Street hatten vier Oxtorner die ineinander verkeilten Wracks von mehreren Gleitern aufgerissen und bargen die völlig verstörten und teilweise blutenden Insassen. Ein Ära leistete Erste Hilfe.
    Ein Stück weiter kämpfte ein Ordnungsdienstroboter gegen drei wahrscheinlich entsprungene Haushaltsroboter. Er versuchte, ihre tentakelförmigen Gliedmaßen mit Robotfesseln zusammenzuschnüren, aber der jeweils angegriffene Haushaltsroboter zog sich stets blitzschnell zurück, während die beiden „Kollegen" summend auf ihn zustießen, ihn rammten oder ihm die Sensoren des Ortungsrings mit einer Art Fett zuschmierten.
    Auf den Stufen einer Haustür saßen drei rothaarige Springer und ließen eine Flasche Rum kreisen. Zwei bereits geleerte Flaschen lagen neben ihren Füßen. Die Springer lallten nur noch und stierten aus geröteten Augen um sich.
    Einer von ihnen streckte ein Bein aus, als Chthon an ihm vorüberging. Als der Unheimliche nicht darüber stolperte, fluchte der Springer und warf eine leere Flasche nach ihm. Domaschek sah, wie sie in Chthons Körper eindrang, für den Bruchteil einer Sekunde unsichtbar wurde und ihn auf der anderen Seite wieder Verließ, um mitten auf der Straße zu zerschellen.
    Der Springer, der die leere Flasche geworfen hatte, erhob sich halb und glotzte aus geweiteten

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