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1153 - Hölle auf Erden

Titel: 1153 - Hölle auf Erden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die Parasitär-Enklaven eine ernste Bedrohung für die Menschheit sind. Das genügt, um vorbeugend in alle Richtungen zu arbeiten."
    Booker verzog das Gesicht.
    „Aber ein Krüppel kann euch keine große Hilfe sein. Ich kann mich kaum bewegen. Die Rückenmarkserweichung ..."
    „Du bist auf Tahun behandelt worden", stellte Bull fest. „Hat man dich auf eigenen Wunsch entlassen?"
    „Das nicht, aber ..."
    „Unheilbar Kranke entläßt man auf Tahun ausschließlich auf eigenen Wunsch. Denk mal darüber nach, Booker! Wir brauchen dich dringend, aber wir zwingen niemanden, sich für die Rettung der Menschheit einzusetzen. Ich fliege jetzt los. Du kannst dich allein entscheiden."
    Erst, als der Hanse-Sprecher startete, bemerkte Booker Tern, daß er einen SERUN trug, allerdings mit im Halswulst zusammengefaltet verborgenem Druckhelm.
    Er blickte ihm nach, bis er über dem Wipfeldach verschwunden war, dann preßte er die Lippen zusammen und steuerte den Sessel den Pfad hinauf...
     
    *
     
    Die TINDALA, ein Leichter Kreuzer der STAR-Klasse, stand verlassen in der Kraterebene. Um so mehr Betriebsamkeit hatte sich an der rund fünfzehnhundert Meter entfernten Kuppel entfaltet. Zirka fünfzig Frauen und Männer arbeiteten dort mit Hilfe von Robotern und allen möglichen Geräten.
    Reginald Bull landete neben Eloia Sandel, der Leiterin des Untersuchungsteams. In Brusthöhe schwebte vor ihr eine Videokonsole in der Luft, mit deren Hilfe sie mit der Bordpositronik des Schiffes kommunizierte.
    „Die Außenfläche der Kuppel besteht aus unbekanntem Material und ist offenbar undurchlässig", berichtete sie. „Wir haben alle möglichen Tests durchgeführt, alle mit negativem Ergebnis."
    Bull verzog das Gesicht, als sich ein shiftgroßer „Maulwurf" mit heulender Stirnfräse in das Erdreich unmittelbar neben der Kuppel fraß.
    „Ich befürchte, daß sie einseitig durchlässig ist", erklärte er.
    „Das werden wir gleich wissen", erwiderte Eloia. „Ich habe ein paar Trupps ausgeschickt, die Tiere und Pflanzen einsammeln sollen. Zwei davon befinden sich auf dem Rückweg."
    Bull merkte, wie seine Mundhöhle trocken wurde, als er zwei große Gleiter erblickte, die sich unter mächtiger Staubentwicklung näherten. Wenn sich herausstellen sollte, daß nicht nur Assaile Zimbalu von diesen Schleimklümpchen befallen war, dann kam eine Gefahr auf die Menschen der Erde zu, von der sich zur Zeit noch niemand eine rechte Vorstellung zu machen vermochte.
    Aber vielleicht hatte Assailes Fall gar nichts mit den Parasitär-Enklaven zu tun.
    Die Gleiter stoppten in der Nähe. Frauen und Männer luden drei paralysierte Antilopen, zwei Zebras und zwei Löwen aus. In Plastik eingeschlagene, mit den Wurzeln ausgegrabene Pflanzen folgten, hauptsächlich Gräser, aber auch einige kleine Sträucher.
    Biologen und Mediziner gingen an die Arbeit.
    Als einer der Mediziner nach Eloia rief und aufgeregt winkte, hatte Bull das Gefühl, eine imaginäre Hand preßte sein Herz zusammen. Er folgte der Nexialistin.
    Gleich darauf sah er die Schleimklümpchen selbst. Sie klebten unter den Achselhöhlen der Vorderläufe eines Löwen, jeweils sechs knapp fingerkuppengroße hellgelbe Klümpchen, die schleimig aussahen.
    „Sie fühlen sich hart und kühl an", sagte der Mediziner. „Ich werde ein Klümpchen mit dem Skalpell abtrennen."
    Er zog Plastikhandschuhe an, dann handhabte er das Skalpell mit großer Geschicklichkeit. Ein Mitarbeiter hielt ihm eine Auffangschale hin.
    Eine Minute später fiel ein blutiger Klumpen in die Schale. Zischend sprühte Heilplasma auf die Schnittwunde des Tieres.
    „Ich mußte ziemlich tief schneiden", erklärte der Mediziner und deutete mit dem Skalpell auf die Fleisch- und Fellstückchen, die an dem Klumpen hingen. „Das umgebende Gewebe war so stark verhärtet, daß das Skalpell abglitt. Ich habe so etwas noch nie erlebt."
    „Hier ist auch etwas!" rief eine Biologin und hielt eine meterhohe Nachtkerze hoch.
    „Unterhalb der Sproßachsen."
    Bull ging hin und musterte die angezeigten Stellen. Unterhalb dreier Sproßachsen saßen je zwei unscheinbare hellgelbe Klümpchen. Sie waren viel kleiner als die bei dem Löwen, aber die Ähnlichkeit war nicht zu übersehen.
    „Kannst du eines entfernen?" erkundigte sich Eloia.
    Die Biologin nickte und drückte mit dem Daumennagel gegen eines der Klümpchen.
    „Nanu!" sagte sie überrascht. „Es muß sich doch lösen lassen!"
    Sie drückte stärker. Mit deutlich hörbarem Knacken brach

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