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1155 - Der Erwecker

Titel: 1155 - Der Erwecker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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durch den du zum Mond geflohen bist, wurde bisher nicht entdeckt. Ich schicke dich an den Ausgangsort zurück!"
    Deighton rannte los. Es ging ihm nicht schnell genug. Atemlos erreichte er die Transmitterhalle, in der ihn ein Wissenschaftler erwartete.
    „Ich habe Familie drüben", sagte er zu dem Gefühlsmechaniker. „Du kannst dir denken, wie es in mir aussieht!"
    Hastig nahm Deighton die beiden Behälter in Empfang. Sie waren faustgroß, und er hielt sie krampfhaft fest.
    Chthon tauchte aus einem Maschinenblock auf und gesellte sich zu ihm. Nebeneinander betraten sie den Transmitter, der sie sofort abstrahlte.
     
    *
     
    HQ-Hanse machte einen ausgestorbenen Eindruck. In der Ferne jedoch hörten sie Lärm und Sirenen. An der Peripherie zu Terrania war NATHAN am Werk.
    „Keine Ortungssignale aussenden", sagte Chthon. „Wenn uns Gefahr droht, spüre ich sie rechtzeitig!"
    Sie schlichen den Korridor entlang und wagten sich in den Zentralantigrav, der sie rasch empor in die Hauptebene brachte. Unbemerkt näherten sie sich der Zentrale des Hanse-Hauptquartiers.
    „Dort vorn!" zischte Deighton. „Der Eingang!"
    In diesem Augenblick öffnete sich hinter ihnen eine Tür. Geoffry Waringer trat heraus auf den Flur. Als er die beiden Gestalten entdeckte, weiteten sich seine Augen.
    „Der Verräter!" schrie er unbeherrscht und fingerte nach der Waffe, die an seinem Gürtel hing. Sie war ein Fremdkörper, denn der Wissenschaftler hatte höchst selten in seinem Leben eine Waffe getragen.
    Deighton setzte die beiden Behälter ab und warf sich ungestüm auf den Freund. Mit einem gekonnten Handkantenschlag streckte er Waringer zu Boden. Chthon gab einen Laut der Überraschung von sich.
    „Den Schlag hat Atlan mir gezeigt", hauchte Deighton. „Los!"
    Jetzt hatten sie es nur mit drei ernstzunehmenden Gegnern zu tun. Es sei denn, die Zentrale war mit Bewaffneten besetzt. Aber Le So Te machte sich angesichts seiner Macht eine solche Mühe bestimmt nicht. Ihn kümmerte ein Einzelgänger wie Deighton nicht.
    Während sie auf den Eingang zurannten, überlegte der Gefühlsmechaniker, wie ein Wesen so pervers und grausam sein konnte, daß es Tausende intelligenter Wesen in blutigen Spielen den Tod suchen ließ.
    Er merkte, daß er zu zittern anfing, und klammerte sich an die beiden Gegenstände in seinen Händen, die er wieder an sich genommen hatte. Vor der Tür nahm er sie aus ihren Behältern und hielt sie vor sich hin.
    Sie wärmten die Handflächen und beruhigten ihn augenblicklich.
    „Jetzt!" sagte er. Chthon verschwand.
    Galbraith Deighton öffnete die Tür und trat ein. Er sah drei Sessel weiträumig um zwei zuckende, pulsierende Klumpen verteilt, die jede menschliche Substanz verloren hatten.
    Sie strahlten die Psychoquanten aus, die diesen Teil der Erde überschwemmten.
    Merkwürdigerweise verspürte der Sicherheitschef der Hanse keinen Druck im Kopf. Er hatte eine stärkere Widerstandskraft erhalten. Seine Augen ruhten wissend auf den beiden Dingern in seinen Händen.
    Bully und Tiff fuhren herum und sprangen auf. Einen Augenblick lang brauchten sie. um zu erkennen, wer da kam.
    Le So Te war sitzen geblieben. Jetzt aber öffnete Deighton die Fäuste und ließ das Licht der beiden Kristalle erstrahlen. Hellgrün schimmerten sie, und aus dem Mund des Mönchs kam ein fürchterlicher Schrei. Er wuchtete den unförmigen Körper mit den verquollenen Gesichtszügen aus seiner Sitzgelegenheit empor und bewegte sich schwerfällig vorwärts.
    Hätte er nicht sein himmelblaues Gewand getragen, hätte Deighton ihn nicht erkannt.
    Von den Augen war fast nichts mehr zu sehen, und der Mund hatte sich zu einer schrundigen, eiternden Höhlung erweitert.
    „Tötet ihn!" grollte Le So Te.
    Galbraith Deighton machte ein paar Schritte vorwärts. Er streckte den beiden Freunden die Kristalle entgegen, und sie wichen hastig zurück. Sie spürten das Fremde, und es verursachte ihnen innere Pein.
    Deighton konnte keine Rücksicht darauf nehmen. Er beobachtete Chthon, der hinter Le So Te erschien und sich dem Körper des Mönchs entgegenwarf, ohne ihn zu berühren. Es war, als habe der Teufel einen Schlag in den Rücken erhalten. Er taumelte und stürzte zwischen die beiden Kadaver, die einmal Thora und Crest gewesen waren. Er rollte sich über den Boden und versuchte, dem Schatten zu entkommen. Er riß einen der Sessel um und richtete sich mühsam auf. Aber da stand Chthon bereits vor ihm und streckte ihm seine Arme entgegen.
    „Du

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