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1155 - Der Erwecker

Titel: 1155 - Der Erwecker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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bösartiges Wesen", klang die Stimme des Schattens auf. „Du hast den Tod verdient, bitter ver ..."
    Irgendwie irritierte es Deighton, daß der Schatten den Satz nicht zu Ende sprach. Er ließ die beiden Kristalle sinken und trat näher an die Psychoquantensender heran. Bully und Tiff rührten sich und setzten sich in Bewegung. Ihr Zeitablauf schien um das Zehnfache verlangsamt.
    „Es geht nicht", klagte Chthon dumpf. „Die Kristalle wirken nicht genug. Sie sind zu schwach!"
    Sie hätten den großen Hypnokristall nehmen sollen, dachte Deighton zerknirscht. Aber Mattras hatte ihn nicht hergeben wollen. Seine Experimente waren nicht abgeschlossen.
    Der Exophysiker träumte davon, die Kristalle eines Tages gegen Vishna einsetzen zu können. Sie taten es bereits jetzt, indem sie versuchten, die dritte Plage zu bekämpfen.
    „Gal, schnell!" gurgelte Chthon. Er trieb Le So Te noch immer vor sich her, und der unförmige Körper kroch mehr über den Boden als er ging. Immer wieder Verlor er die Kontrolle über die Beine und knickte ein.
    „Er steht kurz vor seinem Triumph. Er darf ihn nicht erreichen und auskosten!" Chthon heulte wie eine Sirene. Sein Nebelwams verlor ein wenig an Helligkeit.
    Galbraith Deighton stand steif da. Er blickte auf die Kristalle in seinen Händen, dann wieder auf die beiden Plasmakadaver.
    Der Gefühlsmechaniker warf. Er schleuderte die Kristalle auf die zuckenden Überreste der Simulacra. Ein Stich durchfuhr seinen Kopf, und er brach zusammen. Aus weit aufgerissenen Augen verfolgte er, wie sich die beiden Kadaver verselbständigten.
    Sie gewinnen an Macht. Es ist aus! dachte er, ohne sich rühren zu können. Er sah nur, daß Chthons Nebelwams aufleuchtete.
    „Es gelingt doch", sagte der Schatten.
    Langsam begann sich die Starre von Deighton zu lösen. Er wälzte sich herum und beobachtete Le So Te. Der Körper des Mönchs begann zu schrumpfen. Schrille Laute kamen aus seinem Mund, die keineswegs menschlich waren. Der Sicherheitschef erhob sich und blieb taumelnd stehen.
    Le So Te wand sich am Boden wie ein waidwundes Tier. Sein Gewand zerriß, und darunter leuchtete hellgrüne Haut, so grün wie die Kristalle, die in die beiden Kadaver einsanken und grell strahlten.
    Wieder gab Le So Te einen Schrei von sich. Die Augen traten ihm aus dem Kopf, und Blut sickerte aus den Höhlen.
    „Tardyal ephremkisch onomazol Geriufal!" schrie er und schlug unkontrolliert um sich.
    „Er verliert den Verstand!" sagte Chthon dumpf. „Wer ist er? Wir sollten es in Erfahrung bringen!"
    Galbraith Deighton hörte nicht hin. Er beobachtete Bully und Tiff. Sie standen reglos da wie zwei abgeschaltete Roboter. Ihre Augen blickten seelenlos auf die Szene.
    „Tardyal ephremkish onomazol Geriufal!" schrie Le So Te erneut. Es war arkonidisch und bedeutete: „Kish bricht die Abmachung mit der Erhabenen!"
    Er meint Vishna, begriff Deighton. Sie hat ihn geschickt. Aber warum spricht er arkonidisch?
    Die beiden Hypnokristalle entfalteten jetzt ihre volle Leuchtkraft. Zwischen ihnen und den beiden Kadavern bildete sich ein spinnenähnliches Muster aus Leuchtfäden. Es wölbte sich zu einem Dom, und Le So Te sprudelte ganze Litaneien in Arkonidisch hervor.
    „Eine Rückkopplung", sagte Chthon. Er ließ von dem Mönch ab und gesellte sich zu Deighton. „Es ist gleich vorbei!"
    Es begann zu stinken. Die beiden Kadaver blähten sich auf, und in demselben Maß zerfiel der Körper des Mönchs. Das Gewand fiel in sich zusammen, und zurück blieb Staub aus einem Vorgang, der ähnlich dem gewesen sein mußte, wie sie ihn von den Wiedererweckungen her kannten.
    Ein Seufzer hing für mehrere Sekunden in der Luft, ein leichtes Wehen. Dann war es vorbei.
    Die beiden Psychoquantenballungen wurden kristallin und zerbröckelten langsam. Auch sie wurden zu Staub, der sich am Boden absetzte. Unaufgefordert rollte ein Reinigungsroboter aus seiner Box in der Wand und begann, den Staub aufzusaugen.
    Deighton bückte sich hastig und nahm die beiden Kristalle an sich.
    „Chthon", sagte er. „Wir wollen uns um Bully und Tiff kümmern und um die Menschheit.
    Vor allem aber um die Familie von Kourl Mattras."
    Er konnte es noch immer nicht richtig fassen, daß sie es geschafft hatten. Le So Te war besiegt. Die dritte Plage war nicht mehr.
    Weil ein Wissenschaftler jahrelang entgegen der Ansicht von Kollegen mit den Hypnokristallen experimentiert und nicht locker gelassen hatte.
    Ein Zufall?
    „Kourl hat einen Orden verdient", flüsterte

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