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1155 - Der Erwecker

Titel: 1155 - Der Erwecker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Durcheinander über den Kraterboden. Diejenigen des Sicherheitschefs waren auch darunter. Sie führten hinüber, wo zwischen den steilen Felsen das Mausoleum stand, mitten in jener Schneise, die der Arkonidenraumer damals in den Kraterwall gerissen hatte. Im Jahr 1971.
    Deighton fuhr sich über die Stirn. Schweiß und Feuchtigkeit blieben auf den Fingerkuppen zurück. Er schwitzte, weil er sich seiner Ratlosigkeit bewußt war und verzweifelt darauf hoffte, daß NATHAN irgendeine Lösung des Problems finden würde.
    Problem war das falsche Wort. Es ging seit vier Tagen darum, wenigstens den Rest der irdischen Menschheit vor dem Untergang zu bewahren.
    Seit dem Beginn von Le So Tes Herrschaft über Terra hielt der Gefühlsmechaniker sich auf dem Mond auf, zwischen Wissenschaftlern und Technikern und mit einem Begleiter, der nur ein Schatten war. Der Schatten eines Fremden.
    Kann Chthon uns diesmal nicht helfen? fragte Deighton sich. Er hat uns doch bei der zweiten Plage ganz erheblich aus der Patsche geholfen.
    NATHAN versuchte alles, um die Opfer auf der Erde so gering wie möglich zu halten. Es gelang ihm nur teilweise. Le So Te hatte mit Hilfe seiner Sklaven einen Teil der irdischen Computervernetzung lahm legen können. Es wurde umfangreicher Arbeiten bedürfen, alles wiederherzustellen.
    Wenn jemals, knirschte der Sicherheitschef. Le So Tes Kriegsspiele würden die gesamte Menschheit als Opfer fordern, der Planet würde in wenigen Monaten völlig verwüstet sein.
    So, wie Vishna es wollte. Grausamer konnte die Zukunft nicht sein.
    Zweimal war Deighton inzwischen im Mausoleum Thoras gewesen. Er hatte mit technischen Mitteln das bestätigt gefunden, was Chthon kraft seiner Existenz erspürt hatte.
    Der Sarkophag war nicht leer. Die größtenteils erhaltene, einbalsamierte Leiche Thoras lag darin.
    Der teuflische Mönch auf der Erde hatte eine falsche Thora geschaffen und die Geistesimpulse der Menschen sowie die Umgebungswärme zu ihrer Reinkarnation verwendet.
    Es war genial und unmenschlich.
    Längst glaubte Deighton nicht mehr daran, daß Le So Te ein Mensch von der Erde war.
    Er war es höchstens einmal gewesen. Die dritte Plage steckte in ihm, die durch die Perforation des Korridors zu ihnen gekommen war. Eine Plage, wie sie nur Vishna ersinnen konnte.
    Es gab kein Mittel dagegen. Der Urheber des Chaos hatte sich nach allen Seiten abgesichert. Es kam niemand an ihn heran. NATHAN rechnete damit, daß der Mönch nach der Vernichtung des menschlichen Lebens auf der Erde auch zum Mond kam.
    Niemand konnte ihn daran hindern. Le So Te war durch die Perforation gekommen. Ein Schutzschirm hielt ihn nicht auf.
    Galbraith Deighton wandte sich langsam ab. Der Regolith draußen war und blieb grau, egal welches Licht ihn beschien. Er erinnerte seit Jahrtausenden an hellen Beton, und er schien in seiner Farbe mit dem Grauen Korridor übereinzustimmen.
    Deighton trat von der Wand weg, und das Energiefenster erlosch. Der Plastbelag der Wand zeigte lediglich eine hauchdünne, rote Linie, die andeutete, daß sich hier ein optischenergetisches Fenster befand.
    Die Tür glitt zur Seite, Precrassel kam. Deighton wartete seit Stunden ungeduldig auf ihn.
    „Deighton, da bist du, ich suche dich überall", zwitscherte der Matten-Willy und sprang mit zuckendem Körper wie eine Schlange vorwärts. „Es sind bereits über zweihunderttausend Menschen, die NATHAN registriert hat!"
    Der Gefühlsmechaniker zuckte zusammen. So viele schon!
    Entschlossen eilte der Terraner zur Tür.
    „Ich kann nicht länger warten", sagte er. „Ich bin der einzige, der den Psychoquanten teilweise widersteht. Ich werde sofort aufbrechen!"
    Er wollte zur Erde und lieber sein Leben verlieren und zusammen mit seinem Zellaktivator vergehen, als untätig zuzusehen, wie Le So Te die Menschheit vernichtete.
    „Nicht so hastig!" pfiff Precrassel. „Denke an NATHANS Theorie. Die grüne Sonne leuchtet!"
    Es riß Deighton herum. Das war das Stichwort. Wütend stapfte er auf den Matten-Willy zu.
    „Warum sagst du das nicht gleich, he? Bist du nicht bei Trost?"
    Das Stichwort bedeutete, daß es geschafft war. Es war eine kleine, winzige Chance.
    Niemand garantierte, daß es klappte.
    „Hier NATHAN", meldete sich das Mondgehirn. „Ich habe mit der Offensive begonnen.
    Auf HQH habe ich zwar keinen Einfluß, aber ich stifte in der unmittelbaren Umgebung soviel Verwirrung, daß Bully, Tifflor und Waringer, vor allem aber Le So Te abgelenkt werden. Der Transmitter,

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