Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1156 - Albtraum Elektra

1156 - Albtraum Elektra

Titel: 1156 - Albtraum Elektra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
jemand, der sich einfach nur schützen wollte, weil er von schwarzmagischen Kräften attackiert worden war?
    Da kam sicherlich so einiges zusammen, über das ich nur spekulieren konnte. Eine Lösung fand ich nicht. Höchstens Fragmente. So stand fest, dass diese Person sich vor dem Kreuz nicht zu fürchten brauchte. Es würde sie nicht zerstören und eher das Gegenteil bewirken. Sie wollte sich unter Umständen schützen. Sie hatte Feinde und sah nur die eine Möglichkeit.
    Und sie kannte mich!
    Ich aber kannte sie nicht!
    Da gab es schon Probleme. Woher war sie so gut über mich informiert? Ich hatte ja eine Weile mit ihr gesprochen, doch mir war nichts klar geworden. Ihre Stimme war mir unbekannt. Auch jetzt, als ich noch immer darüber nachgrübelte, kam mir nicht in den Sinn, ob ich sie schon einmal gehört hatte.
    Sie wusste viel über mich, ich nichts über sie. Aber sie war eine Person, die so leicht nicht aufgeben würde. Das hatte ich aus ihren Worten und aus dem Klang der Stimme herausgehört.
    Als ich das Glas geleert hatte, löschte ich das Licht und ging wieder zurück zu meinem Bett. Eigentlich hatte ich um diese Zeit schon schlafen wollen, aber so schnell wurde daraus nichts. Ich musste immer wieder an den verdammten Anruf denken und hatte mit dem Schlafen so meine Schwierigkeiten.
    Da wollte jemand mein Kreuz!
    Der Gedanke quälte mich. Und mir war längst klar, dass sich dieser jemand nicht leicht würde abschütteln lassen.
    Irgendwann in den Morgenstunden schlief ich doch ein. Aber eine ruhige Restnacht wurde es trotzdem nicht, denn der Anruf beschäftigte mich auch in meinen Träumen.
    Ich sah eine Frau vor mir mit einem hässlichen, zerstörten Gesicht und blutigen Augen. In den Händen hielt diese Unperson mein Kreuz. Sie lachte dabei und schaute zu, wie es allmählich zuschmolz…
    ***
    Auch die Dusche einige Stunden später machte mich nicht so richtig wach. Ich fühlte mich wie gerädert, als ich mich auszog und anschließend die erste Tasse Kaffee des Tages trank. Dazu aß ich ein Müsli und gönnte mir noch einen Schluck Vitaminsaft. Im Radio brachten sie Nachrichten, die wieder einmal bewiesen, wie wenig in Ordnung die Welt War.
    Das konnte ich auch von meiner Berufswelt behaupten. Sie war ebenfalls nicht in Ordnung, weil immer wieder andere Mächte versuchten, diese Normalität zu zerstören.
    Zum Glück hatte mich kein zweiter Anruf mehr geweckt. Ich wollte auch mit Suko darüber sprechen, falls er von seinem nächtlichen Einsatz wieder zurückgekehrt war.
    Es hatte nichts mit unserem Job zu tun. Mein Freund hatte sich bereit erklärt einem seiner »Vettern« zu helfen, der in irgendwelchen Schwierigkeiten steckte. Worum es da genau ging, war mir nicht bekannt. Ich tippte auf Schutzgeld und hatte mich auch angeboten, ihm zu helfen, doch Suko hatte die Sache allein durchziehen wollen, da er sie noch als »Familienangelegenheit« betrachtete, und so hatte ich ihm seinen Willen gelassen. Auch Shao hatte daran nichts ändern können.
    Das Müsli-Zeug schmeckte wie eine alte Pampe, aber was schmeckt schon, das gesund ist oder sein soll?
    Das Telefon blieb stumm. Ich warf noch einen letzten Blick durch die Wohnung, bevor ich sie verließ.
    Zum Lift ging ich noch nicht, sondern nach nebenan, wo Shao und Suko wohnten. Dort klingelte ich. Es dauerte etwas, bis Shao öffnete. Sie war noch müde, gähnte und hatte sich in einen grünen Morgenmantel gewickelt.
    »Komm rein, John…«
    »Eigentlich nicht. Ich wollte nur wissen, was mit Suko ist. Liegt er noch im Bett?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Wie?« Verwundert schüttelte ich den Kopf.
    »Er ist noch nicht wieder hier.«
    Ich runzelte die Stirn. Da Shao allerdings lächelte, brauchte ich nicht besorgt zu sein. »Suko hat vorhin schon angerufen. Er wird in zwei Stunden spätestens hier sein. Danach fährt er dann direkt ins Büro. Du kannst also beruhigt sein.«
    »Das hatte ich mir auch gedacht. Er ist mit dem Rover unterwegs - oder?«
    »Richtig.«
    »Dann nehme ich die Bahn.«
    »Tu das. Willst du nicht reinkommen und eine Tasse Tee trinken?«
    »Nein, nein, danke. Einer muss ja die Stellung halten.«
    Shao schlug die Hände zusammen. »Was bist du heute diensteifrig«, erwiderte sie lachend.
    »Manchmal überkommt es mich eben. Und du kannst mir nicht sagen, was Suko aus dem Haus getrieben hat?«
    Sie lächelte. »Nein, nicht direkt. Auch mich hat er nicht so eingeweiht, wie ich es mir gewünscht hätte. Es kann sein, dass jemand erpresst

Weitere Kostenlose Bücher