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1156 - Der Armadaprinz

Titel: 1156 - Der Armadaprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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keine andere Wahl gelassen."
    „Das Floß befindet sich in unserer Hand", stellte das Vogelwesen fest. „Die Organkapsel hat ihre Wirkung getan. Die Defensivsysteme waren neutralisiert, und wir konnten die Antennen rechtzeitig zerstören, so daß kein Notruf hinausgegangen ist. Es ist also fast alles nach Plan verlaufen."
    „Ich sollte zufrieden sein, Porres", sagte der Einäugige, „aber ich werde es erst sein, wenn es uns gelungen ist, die Sperren des Schmiedewalls zu überwinden. Unser aller Leben steht auf dem Spiel."
    Er drehte sich um und kehrte in die Hauptleitzentrale des Floßes zurück, wo noch immer die Leichen der beiden Beutesöhne auf dem Boden lagen. Er befahl, die sterblichen Reste der insektoiden Wesen auszuschleusen.
    Schweigend ließ er sich in den Sessel vor der Hauptpositronik sinken und wartete, bis seine Helfer die Toten hinausgebracht hatten. Dann setzte er sich über Bildfunk mit der Hauptleitzentrale des Raumschiffs in Verbindung. Auf dem Bildschirm wurden die Wesen sichtbar, die auf seine Anweisungen warteten.
    Es waren Vertreter der unterschiedlichsten Völker, eine Horde buntgewürfelter Persönlichkeiten, keiner wie der andere, aber alle hatten wie er - eine Armadaflamme.
    „Raumanzüge anlegen", befahl er knapp. „Und wie besprochen in die Biomasse eindringen. Verteilt euch auf einen möglichst großen Raum. Je weiter ihr auseinander seid, desto geringer ist die Gefahr, daß ihr geortet werdet."
    Sie bestätigten den Befehl und verließen die Zentrale. Wenig später konnte er auf den anderen Bildschirmen beobachten, wie sie das Raumschiff verließen und zu Hunderten über die Bioballen hinausschwebten, die sich vom Floßkopf über etwa acht Kilometer hinweg bis zum Floßschwanz hinzogen.
    Nach und nach tauchten seine Mitstreiter zwischen die Organfracht und verschwanden in den Massen, während das Floß bereits wieder auf seinem Kurs zur Armadaschmiede MOGODON beschleunigte.
    „Wir werden es schaffen", sagte Porres zuversichtlich. „Dieses Armadafloß wird erwartet. Die positronische Überwachung des Schmiedewalls hat keinen Grund, es nicht durchzulassen."
    „Du machst es dir zu einfach", erwiderte das geheimnisvolle, einäugige Wesen. „In der Positronik ist gespeichert, daß Broon der Flößer und diese Insektoiden seine Beutesöhne sind. Keiner von ihnen lebt noch. Aber was ist, wenn die Positronik darauf besteht, mit ihnen zu reden?"
    „Du wirst schon irgend etwas finden. Vielleicht hilft dir eine Armadaflamme."
    Nachor von dem Loolandre lachte.
    „Die ist egobezogen, mein Lieber", entgegnete er. „Ich konnte nie, auch nicht zu der Zeit, als Ordoban noch aktiv war, über sie beeinflußt werden oder - wie du es dir vorstellst - mit ihrer Hilfe irgend etwas ausrichten."
     
    *
     
    Aarn Valdecci kauerte auf dem Boden, preßte sich mit dem Rücken gegen die Wand und beobachtete, daß der Ouecho mitten in der Bewegung erstarrte.
    „Du hast es geschafft", sagte er überrascht. „Die Psychostrahlen wirken."
    Dann fiel ihm ein, was mit Simone geschehen war, und er kroch zu ihr hin.
    Sie sah aus, als ob sie bereits tot sei.
    „Frage den Ouecho, ob hier irgendwo eine Medo-Station ist", bat er. „Los doch. Beeile dich."
    Er blickte zu dem fremdartigen Wesen hinüber, das zu den Hilfstruppen der Besatzung gehörte. Oueehos bevölkerten auch die Armadaschmiede MOGODON, soweit er gehört hatte. Sie hätten ihm, da er sie schon so oft gesehen hatte, eigentlich nicht mehr gar so fremd sein sollen. Dennoch waren sie es.
    Sie hatten mit nichts eine Ähnlichkeit, was er je gesehen hatte. Tatsächlich war es falsch, von einem Ouecho zu sprechen, denn ein Ouecho trat niemals als Einzelwesen auf. Ouechos waren grundsätzlich Zwillinge.
    Ihre Körper waren Halbkugeln, die an der Schnittfläche einen Durchmesser von ungefähr fünfzig Zentimetern hatten. Die beiden Wesen hafteten mit der höchsten Rundung aneinander, so daß eine Schnittfläche nach unten, die andere nach oben wies.
    Am Berührungspunkt waren die Zwillinge mit einer Art schwarzem Schlauch verbunden.
    Das, was Valdecci stets als Schnittflächen bezeichnete, waren tatsächlich Varioflächen.
    Sie bestanden aus einer gallertartigen Masse, die zahllose Pseudoglieder zu bilden vermochte. Die Außenfläche der Halbkugeln sahen runzelig und grau aus.
    „Gibt es hier irgendwo einen Medo-Monteur?" rief Manahe. „Oder weißt du irgend jemandem, der ihr helfen könnte? Sie hat eine Stichwunde, die sofort behandelt werden muß,

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