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1156 - Der Armadaprinz

Titel: 1156 - Der Armadaprinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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einen doppelten Effekt angestrebt hätten."
    „Sie ist unter jedem Aspekt sinnlos", betonte Simone. „Niemand hat das Recht, einem anderen so etwas anzutun."
    „Natürlich nicht", stimmte Valdecci ihr zu. „Aber auf der ICCUBATH scheint man sich nicht um ethische Grundsätze zu kümmern."
    „Ich will weg", sagte Simone. „Mir wird übel, wenn ich nur daran denke, daß jemand Experimente mit mir machen könnte. Wir müssen die ICCUBATH verlassen."
    Aarn Valdecci blickte sie ernst an. Er griff tröstend nach ihrer Hand.
    „Ich kann dich verstehen, Simone, aber wir dürfen nicht einfach weglaufen. An Bord der ICCUBATH sind etwa hunderttausend Menschen. Vielleicht haben sie eine kleine Chance, wenn wir etwas für sie tun."
    „Was können wir denn schon tun?"
    fragte sie verzweifelt. „Wir irren im Schiff herum und haben bis jetzt nicht das geringste ausgerichtet. Wir haben keine einzige Information eingeholt."
    „Erstens ist das nicht richtig, und zweitens ist das kein Grund, aufzugeben." Valdecci lächelte zuversichtlich. „Wir wissen, daß viele oder vielleicht sogar alle Gefangenen mit einem Pharmakon versehen werden. Die Ouechos behaupten, daß wir geimpft würden, aber das glaube ich nicht. Ich denke eher, daß wir für irgend etwas präpariert worden sind."
    „Präpariert? Wofür?" Sie blickte ihn mit großen Augen an.
    „Es geht das Gerücht um, daß die Armadaschmiede nach der Macht über die Endlose Armada streben. Ordoban schweigt. Deshalb wollen sie zum Armadaherzen vorstoßen und sich zu den neuen Herren der Armada machen."
    „Davon habe ich gehört", erwiderte sie. „Ich weiß jedoch nicht, ob es wahr ist, und ich kann mir nicht erklären, was wir damit zu tun haben."
    „Wir sollen für die Schmiede kämpfen", behauptete er. „Das ist für mich ganz sicher."
    Sie schüttelte ungläubig lächelnd den Kopf.
    „Aarn, das ist doch Unsinn. Keiner von uns würde freiwillig für die Armadaschmiede kämpfen. Wie können sie glauben, daß hunderttausend Menschen für sie die Kastanien aus dem Feuer holen werden?"
    „Jetzt sind wir wieder bei den Injektionen", entgegnete er. „Ich kann mir vorstellen, daß sie in der Armadaschmiede MOGODON, von der man sagt, sie sei eine Hexenküche, irgendein Zeug zusammengebraut haben, das sie uns injizieren und das uns dann zwingt, genau das zu tun, was sie von uns verlangen."
    Ihr Lächeln vertiefte sich.
    „Aarn", sagte sie. „Hast du nicht mehr das Gefühl, frei zu sein? Sie haben uns etwas injiziert, aber bis jetzt spüre ich keine Wirkung."
    Eldrydd schrie plötzlich auf.
    Er hatte sich etwa zwanzig Meter von ihnen entfernt, ohne daß sie es gemerkt hatten.
    Jetzt preßte er beide Hände vor die Maske. Sein Körper zuckte.
    „Sie versuchen etwas", kreischte er. „Nein, das halte ich nicht aus. Das Programm. Das Programm."
    Er taumelte hin und her und schrie immer wieder gepeinigt auf. Dabei hielt er sich beide Hände vor die Maske.
    Aarn Valdecci und Jotho Manahe sprangen auf.
    „Ihr müßt ihm helfen", flüsterte Simone. „Irgend jemand macht ein Experiment mit seinen künstlichen Augen."
    „Sie reißen mir die Augen heraus", brüllte der Alte. „Nein! Nein. Das Programm. Ihr müßt das Programm ..."
    Er warf die Arme in die Höhe und lief torkelnd los.
    Aarn Valdecci und Jotho Manahe rannten auf ihn zu, erreichten ihn jedoch nicht mehr, Eldrydd trat über den Rand des Beckens hinaus und stürzte kopfüber in die amorphe Masse, die sich aus Billionen von Einzelwesen zusammensetzte. Der zähflüssige Brei schloß sich augenblicklich über ihm und verschlang ihn.
    Simone wollte etwas sagen, brachte jedoch keinen Laut über die Lippen. Sie kauerte auf dem Boden und blickte auf das Becken, bis plötzlich die Metallmaske aus der Masse herausgeschleudert wurde und scheppernd über den Boden rutschte.
    Aarn Valdecci fing sich als erster.
    „Weg", sagte er leise. „Schnell weg. Wir müssen uns verstecken."
    Er zerrte Jotho Manahe und Simone zu der Luke, durch die sie in die Halle gekommen waren, öffnete sie und schob sie hinein. Dann stieg er selbst in den Schacht und zog die Luke hinter sich zu.
    „Sie haben irgend etwas mit ihm versucht", erläuterte er. „Das Experiment ist mißglückt.
    Immerhin ist möglich, daß sie dabei herausgefunden haben, wo er war. Dann werden sie gleich hier sein und nachsehen."
    Er behielt recht. Nur Sekunden verstrichen, dann hörten sie, daß eine Tür geöffnet wurde. Die unverkennbaren Stimmen der Ouechos drangen zu

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