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1157 - Der PS-Teufel

1157 - Der PS-Teufel

Titel: 1157 - Der PS-Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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warum?«
    »Wir hörten, dass er damit, verunglückt ist. Wenn das stimmt, hätte die Harley anders aussehen müssen, was aber nicht der Fall gewesen ist. Jetzt haben wir ein Problem.«
    Es war sogar so groß, dass niemand dazu einen Kommentar abgeben konnte. Die Rocker schauten sich betreten an. Es war auch zu sehen, wie sie schluckten.
    »Kommt ihr jetzt ins Grübeln?«, fragte Suko. Er ging langsam auf und ab. »Ich weiß nicht, ob ihr das gesehen habt, was mir auffiel, aber euer Freund hob kurz sein Sichtvisier an, und ich für meinen Teil hatte den Eindruck, keinen Menschen mit einem normalen Gesicht vor mir zu sehen. Dieses Gesicht unter dem Helm schimmerte so bleich wie Knochen. Man konnte sogar davon ausgehen, dass es ein Totenschädel war. Wie gesagt, das ist meine Ansicht. Das habe ich gesehen, aber ich denke mir, dass ihr ebenfalls gute Augen habt. Wenn das alles so stimmt, dann ist euer Shakko als Totenkopf-Monstrum wieder zurückgekehrt, und jetzt würde mich tatsächlich interessieren, wen ihr da begraben habt.«
    Es war eine recht lange Rede gewesen, aber sie war auch verstanden worden, denn keiner aus der Gruppe blieb unbelastet. Sie schauten sich gegenseitig an. Sie hoben die Schultern. Manchmal sah es aus, als wollten sie zum Sprechen ansetzen, doch es sagte keiner ein Wort.
    Dafür sprach ich. »Euer Freund, der dort auf dem Grabstein liegt, ist übrigens tot. Sein Schädel wurde zerschmettert. Ihr könnt euch vorstellen, welches Bild er abgibt.«
    Zwei farbige Rockerbräute begannen zu weinen, während die anderen zu Boden schauten.
    Davon ließ ich mich nicht irritieren. »Ihr wisst mehr. Ihr müsst einfach mehr wissen.«
    Drei der acht Rocker schüttelten die Köpfe.
    Ich war zwar ein geduldiger Mensch, doch jetzt begann ich, mich zu ärgern. »Was immer auch geschehen ist, es passt nicht in euer Leben hinein. Hier hat jemand versucht, mit anderen Mächten Kontakt aufzunehmen. Das ist ihm anscheinend auch gelungen. Wir wissen nicht, wer es genau ist, deshalb halte ich es für umso wichtiger, dass wir nachschauen, ob sich euer Freund Shakko im Sarg befindet. Mein Kollege und ich werden ihn öffnen, während ihr Miss Perkins eure Namen und Adressen bekannt gebt. Es sollte sich niemand weigern, dann es ist alles in eurem Sinne. Verstanden?«
    Sie stimmten mir nicht zu. Sie nickten auch nicht. Aber sie stellten sich auch nicht dagegen.
    Während Glenda mit ihnen sprach und die Aussagen notierte, kümmerten wir uns um den Toten.
    Was wir gehört hatten, war einfach zu wenig gewesen. Das würde und musste sich ändern. Ich ging schon jetzt davon aus, dass dieser Motorrad-Teufel seinen Weg oder seinen Rachefeldzug fortsetzen würde.
    Dass ich an diesem Tag noch einmal in ein Grab klettern musste, hätte ich auch nicht gedacht. Ich fluchte über den Dreck, aber vor den Erfolg haben die Götter eben den Schweiß gesetzt.
    »He, was ist da los?«
    Suko und ich hatten uns schon gebückt, um den Sargdeckel zu lösen. Jetzt schauten wir hoch und sahen einen Mann im grauen Arbeitskittel am Rand stehen. Uns fielen auch die verdreckten Stiefel auf.
    »Wir werden jetzt einen Sarg öffnen!«, erklärte ich.
    »Unterstehen Sie sich!« Er lief vor Wut rot an. Hätte nur noch gefehlt, wenn er mit einer Schaufel gedroht hätte.
    Ich holte meinen Ausweis hervor und reckte den Arm in die Höhe. Der Mann wusste Bescheid, war aber nicht überzeugt. »Kann ich Ihre richterliche Genehmigung sehen?«
    »Nein, das können Sie nicht, Meister der Toten. Denn die existiert nicht.«
    »Dann ist…«
    »Es handelt sich hier um einen Notfall«, erklärte ich. »Auch wenn Sie zehnmal der Totengräber sind, bitte, behindern Sie unsere Arbeit nicht und ziehen Sie sich zurück. Mehr verlangen wir von Ihnen nicht. Verstanden?«
    Er hatte verstanden, aber er zog sich nicht zurück und blieb am Rand des Grabs stehen.
    Suko hatte sich inzwischen den Sarg näher angeschaut und nickte mir zu. »Es hat keine Schlösser, nur Klemmen. Das ist ein sehr schlichtes Modell.«
    »Ja, dann los.«
    Es lag noch einiges an Erde auf dem Decke, die abrutschte, als wir ihn anhoben und nach oben drückten, über die Innenkante des Grabs hinweg.
    Dort wurde er von Glenda gehalten, die neben dem Totengräber stand. Auch die Rocker hatten sich wieder an das Grab herangetraut, und so schauten mehrere Augenpaare nach unten.
    Auch wir blickten in die Tiefe und in das Unterteil des Sargs hinein.
    Suko und ich zuckten nur zusammen und gaben keinen Kommentar ab.

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