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1157 - Der PS-Teufel

1157 - Der PS-Teufel

Titel: 1157 - Der PS-Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wäre er von seinem letzten Auftrag noch erschüttert.
    Allmählich aber änderte sich sein Blick. Er musste mit einem guten Instinkt ausgerüstet sein und schien zu merken, dass wir nicht eben zu seinen Kunden gehörten. Der traurige Blick verlor sich, in seine Augen trat ein gewisses Lauern, und das Lächeln auf den Lippen wirkte gezwungen.
    »Sie sind nicht in Trauer, weil Sie einen lieben Angehörigen verloren haben, nehme ich an.«
    »Sind wir nicht«, sagte Suko.
    »He, wusste ich es doch.«
    »Sie haben einen guten Blick, wie?«
    »Den bekommt man in meinem Job für Menschen - und auch für Tote«, fügte er noch hinzu und gab einen Laut von sich, der wohl ein Lachen sein sollte.
    »Gratuliere«, sagte Suko.
    »Was wollen Sie dann?«
    »Wir haben einige Fragen.«
    Sein Blick wechselte zwischen Suko und mir. »Polizei oder Versicherung?«
    »Scotland Yard«, sagte ich.
    Melvin Saxon verdrehte die Augen. »Ausgerechnet. Schon wieder…«
    »Haben Sie öfter Besuch von den Kollegen?«
    »Hin und wieder. Sie denken immer, dass ich doppelt einsarge oder auch mal irgendwelche Drogen in meinen Särgen verstecke. Das ist alles Unsinn, kann ich Ihnen sagen. Nichts davon ist wahr. Man hat alles versucht, aber man hat mir nichts beweisen können.«
    »Eben, nichts beweisen.«
    »Was soll das heißen? Wer sind Sie überhaupt? Tatsächlich Polizisten?«
    Um es zu beweisen, zeigten wir ihm die Ausweise. Erst dann war er zufrieden, aber freundlicher wurde er keineswegs. Bei ihm steckte das Misstrauen tief.
    »Was wollen Sie von mir?«
    »Einige Antworten.«
    »Bitte, bitte. Ich stehe Ihnen gern zur Verfügung. Fragen Sie, was Sie wollen.«
    »Es geht uns um einen Ihrer Kunden«, erklärte Suko. »Wie wir hörten, haben Sie ihn eingesargt.«
    »Ach ja? Mein Gott, ich sarge viele Menschen ein. Da kann ich mich nicht an jeden einzelnen erinnern.«
    »Das glauben wir Ihnen gern«, fuhr ich fort. »Aber an diesen Kunden müssten Sie sich erinnern. Er heißt Shakko.«
    »Ach!«
    Ich lächelte hintergründig. »Seltener Name, nicht wahr?«
    »Ja, das stimmt.«
    »Also kennen Sie ihn?«
    Saxon wusste, dass es keinen Sinn machte, wenn er alles abstritt. »Nun ja, ich rede nicht gern über meine Kunden, aber ich kann Ihnen sagen, dass mir der Name nicht völlig unbekannt ist.«
    »Da wären wir schon einen Schritt weiter. Was hat Shakko bei Ihnen getan?«
    »Er wurde nicht eingesargt. Er hat einen Sarg bestellt und ihn auch bekommen.«
    »Wunderbar. Und weiter?«
    »Nichts weiter. Ist es verboten, einem Kunden einen Sarg zu verkaufen? Ich denke nicht.«
    »Verboten nicht«, sagte Suko. »Es kommt nur darauf an, was man mit diesem Sarg macht.«
    »Das entzieht sich meiner Kenntnis. Sorry, aber damit habe ich wirklich nichts am Hut. Das müssen Sie mir schon glauben. Ich bin Geschäftsmann. Mich interessiert es nicht, was meine Kunden privat machen. Wo kämen wir denn da hin?«
    »Haben Sie auch wieder Recht«, sagte ich. »Können Sie uns diesen Shakko beschreiben?«
    Saxon schaute uns schräg und von unten her an. »Was soll ich da sagen? Es fällt mir nicht leicht. Also, ehrlich gesagt, ich weiß es nicht mehr so recht.«
    »Keine Ausreden. Wann war er bei Ihnen?«
    Saxon begann zu stottern. »Da müsste ich mal in meinem Büchern nachschauen.«
    Ich winkte ab. »Hören Sie auf, Mr. Saxon. Lange kann es noch nicht zurückliegen. Höchstens ein paar Tage. Da wollen Sie doch nicht behaupten, dass Sie sich nicht mehr erinnern können? Nein, das nehme ich Ihnen nicht ab.«
    »Was soll ich sagen…?«
    »Die Wahrheit!«
    Melvin Saxon wand sich. »Nun ja, ich meine… Himmel, so ganz genau weiß ich es nicht mehr.«
    »War er alt? Jung…?«
    »Jünger.«
    »Weiter!«, forderte ich ihn auf.
    »Er hatte längere Haare. Er trug Schwarz. Er war ein Rocker, glaube ich.«
    »Und er hieß Shakko?« fragte Suko noch einmal nach.
    »Ja, das sagte ich Ihnen.«
    »Nahm er den Sarg gleich mit?«
    Saxon nickte. »Er ist mit einem Auto gekommen, in den der Sarg hineinpasste. Damit fuhr er weg.«
    »Haben Sie ihn nicht gefragt, was er damit vorhat?«, wollte Suko wissen.
    Der Beerdigungsmensch schaute ihn staunend an. »Nein, das habe ich nicht. Warum hätte ich das tun sollen? Er bezahlte bar. Da stellt man keine Fragen. Särge sind bei gewissen Leuten in. Da brauche ich nur an Grufties zu denken. Manche von ihnen schlafen in Särgen.«
    »Aber ein Gruftie ist er wohl nicht gewesen«, sagte ich.
    »Nein, auf keinen Fall. Ich kann einen Gruftie schon

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