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1157 - Der PS-Teufel

1157 - Der PS-Teufel

Titel: 1157 - Der PS-Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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von einem Rocker unterscheiden.«
    »Weder Sie noch Ihr Bruder haben den Sarg dann zum St. Clement Friedhof gebracht, und sie haben auch keinen Toten oder eine andere Gestalt in den Sarg gelegt?«
    Er lachte leise. »Welche andere Gestalt sollte das denn gewesen sein, Mister?«
    »Vergessen Sie es. Aber eines wundert uns schon.«
    »Ja? Was denn?« Melvin Saxon hatte seine Sicherheit zurückgefunden, denn er merkte, dass wir nicht weiterkamen.
    »Uns hat der Totengräber auf dem Friedhof erklärt, dass Sie oder Ihre Firma die Beerdigung durchführte. Das ist ungewöhnlich, wenn ich ehrlich sein soll. Ungewöhnlich deshalb, weil Sie sich angeblich nicht mehr erinnern und diesem Shakko nur die Totenkiste verkauft haben. Ich frage mich deshalb, wie der Totengräber gerade auf Ihren Namen gekommen ist?«
    Saxon runzelte die Stirn. Dabei hob er auch die Schultern. »Das ist allerdings ein Problem, wenn ich ehrlich sein soll. Ich kann Ihnen da auch keine Antwort geben. Vielleicht hat dieser Mensch meinen Namen mal gehört. Wir führen ja öfter Beerdigungen durch.« Er lachte schrill. »Ist ja unser Job. Auch auf dem von Ihnen erwähnten Friedhof. Das ist die Lösung.«
    »Meinen Sie?«
    »Es gibt keine andere.«
    So kamen wir nicht weiter. Ich hatte das Gefühl, von diesem Typen an der Nase herumgeführt zu werden. Er war mir einfach zu schleimig. Er gehörte zu denen, die man nicht packen konnte, weil sie sich immer wieder aus der Falle wanden.
    Melvin rieb seine Hände gegeneinander und gab sich untröstlich. Er war ein schlechter Schauspieler, aber das machte nichts. »Tut mir leid, ich hätte Ihnen gern geholfen, aber das ist mir leider nicht möglich.«
    So einfach wollte ich nicht aufgeben. »Sie haben einen Bruder?«, erkundigte ich mich.
    »Ja. Wieso?«
    »Vielleicht weiß er mehr?«
    »Nein, Mr. Sinclair. Das kann ich mir nicht vorstellen. Er weiß nichts. Er hat damit nichts zu tun. Außerdem ist er nicht anwesend. Er befindet sich schon seit einiger Zeit auf einer längeren Reise. Er schaut sich Särge an. Sie wissen ja, dass die Menschen in den verschiedenen Kontinenten auch verschiedene Särge oder Sargarten besitzen. Wir als Geschäftsleute müssen da immer auf dem Laufenden sein. Ich mache diesen Job hier allein.«
    »Ah ja.«
    »Sie haben hier kein Sarglager - oder?«, fragte Suko.
    Saxon zuckte etwas zusammen. Die Frage schien ihm nicht gepasst zu haben.
    »Nur ein kleines«, gab er zu. »Kaum der Rede wert. Ich zeige den Kunden zumeist Kataloge. Die Särge kommen besser zur Geltung, wenn sie abgelichtet worden sind. Danach wählen die Kunden dann aus.«
    »Würde es Ihnen etwas ausmachen, uns das Sarglager zu zeigen?«, fragte Suko weiter.
    »Nein, im Prinzip nicht. Aber ich habe keine Zeit. Ich bin verabredet. Ich weiß auch noch immer nicht genau, was Sie wollen. Ich habe mich keines Vergehens schuldig gemacht. Es ist ja kein Verbrechen, wenn man einem Menschen einen Sarg verkauft. Oder?«
    »Es kommt immer darauf an, wem Sie den Sarg verkaufen, Mr. Saxon.« Suko blieb freundlich, und der Bestatter blieb ebenso stur. Wir konnten auch keinen dienstlichen Grund angeben, weshalb wir sein Sarglager sehen wollten. Zudem hatte er wirklich zu tun, denn wieder erklang die müde Totenglocke. Zwei Männer betraten das Geschäft. Beide dunkel gekleidet, beide in Trauer. Vor ihren Augen sahen wir die Gläser der dunklen Brillen. Ich war skeptisch darüber, ob sie sich tatsächlich in Trauer befanden oder zu den Typen gehörten, die immer mit den Sonnenbrillen vor den Nasen herumliefen, weil sie etwas zu verbergen hatten.
    Bekannt kamen sie mir nicht vor, aber sie sahen aus, als würden sie sich nicht die Butter vom Brot nehmen lassen. Sie gehörten zumindest zur Halbwelt, wenn nicht noch eine Stufe tiefer. Da lag der Verdacht der Mafia auch nahe.
    Melvin Saxon war wieder ganz der Geschäftsmann. »So, ich habe Ihnen ja alles erklärt, meine Herren. Dann wären wir fertig, und Sie können jetzt gehen.«
    Das taten wir auch. Zufrieden waren wir nicht. Jeder von uns hatten den Eindruck, dass wir regelrecht an der Nase herumgeführt worden waren.
    Wir mussten an den beiden neuen Kunden vorbei und waren etwa auf gleicher Höhe, als der größere von ihnen seine Sonnenbrille abnahm und uns anschaute.
    Er hatte sehr kalte Augen und stand so nah, dass wir sein Rasierwasser rochen.
    »Kennen wir uns nicht?« Die Stimme klang flüsternd.
    »Denken Sie mal nach«, sagte ich.
    »Mache ich gerade. Ein Chinese und

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