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1157 - Der PS-Teufel

1157 - Der PS-Teufel

Titel: 1157 - Der PS-Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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stehen.
    Noch einmal fragte ich Melvin Saxon, der mit dem Rücken an der Wand lehnte.
    »Überlegen Sie doch mal. Denken Sie genau nach. Wo könnte er sein?«
    »Was war mit Ihrem Bruder?«
    »Er sollte bei ihm bleiben.«
    »Aha. Und er konnte reden?«
    »Klar.« Die Stimme klang müde.
    »Trotz des Totenschädels?«
    »Er behinderte ihn nicht.«
    »Danke für die Auskunft.«
    »Kann ich jetzt wieder zurück in mein Geschäft gehen? Wenn Sie verschwunden sind, muss ich meinen Bruder einsargen und alles in die Wege leiten.«
    »Wir kommen noch bei Ihnen vorbei. Sie können gehen. Hier wären Sie nur hinderlich.«
    »Ja, danke.« Er nickte und sah erleichtert aus. Saxon hielt den Kopf gesenkt. Seine Schultern zuckten leicht. Er wirkte wie jemand, der noch etwas sagen wollte, sich dann anders besann, den Kopf schüttelte und schweigend wegging.
    Ich schaute ihm nach. Er wirkte wie ein gebrochener Mann, was er letztendlich auch war. Trotz allem hatte er mit uns ein falsches Spiel getrieben, und ich war mir auch nicht sicher, ob es schon beendet war.
    Sein Bruder war ermordet worden. Das hatte ihn erschüttert. Auf der anderen Seite konnte man auch behaupten, dass Melvin seinen Bruder mit in dieses teuflische Spiel hineingezerrt hatte. Oder hatte er nicht gewusst, wie gefährlich dieser Shakko war?
    »Denkst du über Saxon nach, John?«
    »Klar.«
    Suko winkte ab. »Ich weiß auch nicht, wie ich ihn einschätzen soll, aber wenn er gewusst hätte, wo sich Shakko aufhält, dann hätte er es uns gesagt.«
    Ich schaute ihn schräg an. »Bist du sicher?«
    »Du nicht?«
    »Komm, lass uns in den anderen Räumen nachsehen…«
    ***
    Melvin Saxon hatte sein Geschäft betreten. Er war sofort zur Eingangstür geeilt, um sie von innen abzuschließen. Alles konnte er jetzt gebrauchen, nur keine Kunden. Er wollte seine Ruhe haben und wusste zugleich, dass er sie nicht bekommen würde.
    Es war einfach zuviel passiert. Er war jetzt jemand, der zwischen den Stühlen hockte. Er hatte versucht, es allen Recht zu machen, und natürlich war er gescheitert.
    Ruhig war es in seinem Geschäft. Schon eine Totenruhe, die ja auch passte. Vom Hof her fiel Licht wie ein heller breiter Streifen in den großen Raum und bedeckte einen Teil der ausgestellten Urnen in den Regalen. Es war ihm noch zu hell. Deshalb zog er ein Schnapprollo bis zur Hälfte nach unten.
    Jetzt kam er sich irgendwie sicherer oder auch geborgener vor.
    Mit leisen Schritten ging er auf die Sitzecke im Hintergrund des Geschäfts zu. Der Raum war mehr lang als breit, und so konnten sich die Möbel gut verteilen.
    Die Sitzecke diente auch als Büro. Es gab in der Nähe einen Schreibtisch, auf dem die Prospekte mit den Angeboten lagen. Ein Aktenschrank war auch vorhanden, nur den PC hatte er woanders untergebracht. Seiner Ansicht nach störte er nur.
    Saxon schaltete das Licht der Schreibtischleuchte ein. Vor dem Schreibtisch ließ er sich nieder und spürte, wie der Stuhl leicht einsackte. Er schlug die Hände vors Gesicht und konnte die Gedanken nicht von seinem Bruder lösen.
    Er hatte einen Fehler begangen, einen verdammt großen sogar. Und der hatte seinem Bruder das Leben gekostet. Das war so, das ließ sich auch nicht mehr korrigieren. Er musste damit leben.
    Sie hatten gut zusammen gearbeitet. Alles hatten sie gemeinsam gemacht und auch zusammen das Geschäft aufgebaut. In gewissen Kreisen hatten sie einen Namen. Die Männer aus der Unterwelt erinnerten sich gern an sie, wenn es galt, Probleme zu lösen. Darin hatten die beiden Routine. So manche Doppelbeerdigung hatte es bereits gegeben. Da waren die Saxon Spitze gewesen.
    Und nun das.
    Er war allein. Es gab den anderen nicht mehr. Das Monstrum mit dem Totenschädel hatte ihn brutal hingerichtet. Dabei hatte Saxon geglaubt, alles richtig gemacht zu haben, doch es war nicht der Fall gewesen. Er hatte den Blutzoll zahlen müssen.
    Und jetzt? Wie sollte es jetzt weitergehen? Die beiden Bullen würden den Keller durchsuchen. Sie rechneten damit, Shakko zu finden. Helfen konnte ihnen Melvin nicht. Aber es war durchaus möglich, dass sich der Mörder mit dem Totenschädel noch in den unteren Räumen aufhielt. Schließlich befand sich noch seine Maschine dort. Auf die würde er ungern verzichten wollen.
    Was dann geschehen würde, das malte sich Saxon nicht einmal aus. Es gab keine Zukunft mehr.
    Zumindest vorerst nicht. Ob er das Geschäft allein weiterführen würde, wusste er auch nicht. Da musste er abwarten. Vielleicht würde

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