Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1157 - Rebellen der Armada

Titel: 1157 - Rebellen der Armada Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
reden?
    Der Armadamonteur kam näher. Er hielt Nachor ein Papier hin.
    „Es ist ein Angebot", erklärte die Maschine. „Unterzeichnet von den Armadaschmieden Parwondov, Xerzewn, Dronomon und Carwanhov. Darin erklärten sie, daß keinerlei Truppenbewegungen während der Verhandlungen stattfinden. Die Kämpfe werden bei diesem Stand eingefroren. Keine Partei versucht, im Rücken der anderen Vorteile für sich zu gewinnen. Sollte keine Einigung zustande kommen, werden die Kämpfe von den Positionen aus fortgesetzt, die jetzt erreicht sind."
    „Was kann schon passieren, wenn wir alles schriftlich haben?" fragte Kartes, das Ei-Wesen.
    „Laßt euch nicht täuschen, Freunde", bat Nachor, dem das schriftliche Angebot übertrieben vorkam. „Das Papier ist überhaupt nichts wert. Sie werden uns einkesseln und später über uns lachen, weil wir ihnen geglaubt haben."
    Erregt diskutierten die Rebellen miteinander. Nachor von dem Loolandre unterbrach sie nicht. Er beobachtete sie und stellte fest, daß sich recht schnell zwei Lager bildeten. Das eine war für Verhandlungen, das andere dagegen.
    „Wir sind zivilisierte Wesen", rief Kartes. „Als solche haben wir geradezu die Verpflichtung, Konflikte durch Verhandlungen zu lösen. Nach meiner Überzeugung endet der Geist dort, wo die Gewalt beginnt. Laßt uns also beweisen, daß wir noch Verstand genug haben, diese Situation durch das Wort zu bereinigen."
    Der Armadaprinz schätzte, daß nahezu achtzig Prozent der Rebellen für Gespräche mit den Silbernen waren.
    „Wir verhandeln von dem Moment an, an dem ein Armadaschmied bei uns ist", erklärte er dem Armadamonteur. „Die Waffen schweigen auch weiterhin."
    „Eine kluge Entscheidung", lobte die Maschine.
    Im Hintergrund der Halle öffnete sich eine Tür, und eine schlanke Gestalt trat heraus. In stolzer, fast hochmütiger Haltung kam sie näher. Kein Muskel zuckte in ihrem silbern schimmernden, haarlosen Gesicht.
    „Mein Name ist Dronomon", sagte der Armadaschmied. „Ich stelle mich als Geisel bis zum Ende der Verhandlungen zur Verfügung."
     
    4.
     
    Simone Keim spürte, das ihr etwas über die Lippen kroch und in ihre Nase einzudringen versuchte. Schlaftrunken versuchte sie, es wegzuwischen, doch ihre Finger verhakten sich in etwas Weichem.
    Erschrocken fuhr sie hoch.
    Aus einer Öffnung in der Wand ragte ein vielfach verschlungenes Gebilde heraus, das aussah wie ein grauer Wurm, der zu seinem Körperende hin immer dünner wurde.
    Entsetzt schlug sie um sich, sprang von der Metallkiste und hastete zur Tür.
    Das graue Organband legte sich über das Schott und versuchte, Simone von der Schaltung fernzuhalten. Doch sie überwand ihre Abscheu gegen das Wesen, packte es mit beiden Händen und riß es zur Seite. Das Schott sprang auf, und sie flüchtete auf den Gang hinaus - direkt in die Arme von Jotho Manahe.
    „Wie angenehm", sagte er und hielt sie fest. „Ich wußte gar nicht, daß du soviel Temperament hast."
    Sie stieß ihn von sich und rannte einige Schritte weiter. Dann blieb sie keuchend stehen.
    „Da ist etwas in dem Raum", sagte sie. „Es ist aus der Wand hervorgekommen."
    „Du träumst", erwiderte er. „Da ist nichts."
    Sie kehrte zu ihm zurück, nahm ihm den Energiestrahler aus den Händen und feuerte in den Raum hinein. Der Blitz aus der Waffe schlug in die gegenüberliegende Wand, und diese zersplitterte unter der Wucht der punktuell auftretenden Hitze und der damit verbundenen Ausdehnung des Materials. Dahinter wurde eine graue Organmasse sichtbar, die heftig pulsierte.
    Simone schoß erneut. Sie traf die Masse und verwandelte sie auf einer Fläche von etwa einem Quadratmeter in schwarze Asche.
    Brüllend wölbte sich ein Teil des hinter der Wand verborgenen Wesens heraus.
    „Vorsicht", schrie Jotho Manahe und riß Simone mit sich. Sie blickte zurück und beobachtete, daß Boden, Wände und Decke an der Stelle aufbrachen, an der sie eben noch gewesen war. Von überall schlängelten sich graue Tentakel heraus, und sie begriff, daß sie auf keinen Fall entkommen wäre, wenn der Urbanisator nicht so entschlossen gehandelt hätte.
    „Laß mich los", sagte sie. „Schnell." Er versuchte gar nicht erst, ihr die Waffe zu nehmen, sondern ging einige Schritte weiter, damit sie genügend Bewegungsfreiheit hatte, während sie den Energiestrahler mit beiden Händen hob und auf das amorphe Wesen feuerte. Eine Hitzewelle breitete sich auf dem Gang aus. Glutflüssiges Metall floß die Wände herab, und das

Weitere Kostenlose Bücher