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1159 - Mörderische Nixenwelt

1159 - Mörderische Nixenwelt

Titel: 1159 - Mörderische Nixenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sitzenden Haltung bekam er einen Überblick und musste sich zusammenreißen, um sein Erschrecken nicht zu zeigen.
    Das Wasser hatte an Macht und Kraft gewonnen. Es war aus der Tiefe gekommen, das musste einfach so gewesen sein, sonst hätte es nicht diese Masse bringen können. Der Sumpf war noch geblieben, doch er hatte ein anderes Aussehen bekommen.
    Wasser, wohin Harry auch schaute. Es war gestiegen und hatte die Insel ebenfalls kleiner werden lassen. Er hörte es plätschern und sah, dass seine unmittelbare Umgebung sehr bald erreicht sein würde. Die Wellen schoben sich vor, kräuselten auf ihn zu. Vom Aussehen her harmlos, von der Wirkung allerdings schlimm.
    Das leise Plätschern war geblieben. Eine schon gefährliche Musik, die mit einem schrecklichen Tod des Menschen enden konnte. Harry fragte sich, wo sein Freund John Sinclair steckte. Auf der Erhebung gab es ihn nicht mehr. Für ihn stand fest, dass John in das Wasser eingetaucht war.
    Sicherlich nicht freiwillig, denn außer Richard gab es noch andere Gegner.
    Die Kreatur der Finsternis beobachtete alles mit sehr genüsslichen Blicken. Sie freute sich über die Furcht des Menschen. Ein paar kleine Schritte war Richard zur Seite gegangen, sodass er jetzt in der Nähe des Baums stand.
    Harry wollte ihn wieder anschauen. Er drehte ihm den Kopf zu, um auch etwas zu sagen.
    Darauf hatte der Ghoul gewartet. Sein Mund stand offen. Diesmal blieb die Zunge nicht mehr im Rachen. Nach einer kurzen Drehung jagte sie aus der Öffnung hervor und erwischte genau das anvisierte Ziel.
    Harry sah die lange Zunge noch. Er wollte sich auch zur Seite drehen, doch es war zu spät.
    Zielsicher umwickelte sie Harrys Hals und raubte ihm die Luft.
    Es war nichts Neues für Harry. Er kämpfte auch nicht dagegen an und blieb starr sitzen. Es war wichtig für ihn, noch atmen zu können und am Leben zu bleiben. Vorerst zumindest. Er musste dem anderen das Gefühl der Überlegenheit geben.
    Mehr passierte nicht. Die Zunge blieb um Harrys Hals gewickelt, drückte sich aber nicht so tief in die Haut, als dass er nicht mehr hätte atmen können.
    Das Wasser floss näher. Platschend, Wellen bildend, heimtückisch. Harry schätzte die Entfernung ab. Okay, die Erde war hier feucht, aber in knapp einer Minute würde ihn das Wasser erreicht haben und dann höher und immer höher steigen.
    Harry kannte den Plan des Ghouls. Er würde ihn eiskalt ertränken und sich ihn dann vornehmen. Als Nahrung eines Ghouls sollte Harry enden. Daran wollte er nicht denken.
    Er spürte das Wasser.
    Jetzt hatte es ihn erreicht. Es war kälter und musste aus den großen Tiefen gekommen sein.
    Quellwasser, frisch und schon eisig. Aufzuhalten war es nicht. Niemand konnte es stoppen, und Harry schaute zu, wie es sehr schnell höher stieg und schon bald seine ausgestreckten Beine umspülte.
    Der Ghoul amüsierte sich. Sein Lachen erreichte Harrys Ohren und machte ihn nicht eben optimistischer. Die folgenden Worte ebenfalls nicht. »Es ist alles perfekt, mein Freund. Ich werde nicht auf dich schießen. Ich will dich nicht verletzt haben, ich will dich ganz. Aber ich werde zuschauen, wie du allmählich ertrinkst, und dann bist du für mich die ideale Beute.«
    Harry wollte im Prinzip nicht reden. Doch es musste einfach raus, und so würgte er die Worte hervor. »Ich bin nicht allein, Richard. Ich habe mir Rückendeckung besorgt, und das wirst du zu spüren bekommen.«
    »Rückendeckung? Wo denn? Ich kenne deine Rückendeckung. Ich habe auch gespürt, wie gefährlich sie ist, aber gegen die Natur sind die Menschen machtlos. Das wird immer und immer wieder gesagt. Hier hast du den Beweis bekommen. Du wirst es ebenso wenig schaffen wie es dein Freund geschafft hat. Er ist im Wasser. Er ist längst ertrunken. Niemand wird die Nixen und mich mehr stören. Wir bauen uns die neue Welt auf, auch wenn es Opfer kostet.«
    So ähnlich hatte sich Harry alles schon gedacht. Seine letzten Worte waren auch mehr ein Produkt der Hilflosigkeit gewesen.
    Das Wasser kam noch schneller. Es stieg weiter. Es bedeckte bereits Harrys Beine. Jetzt plätscherte es um seinen Schoß, und es würde sehr schnell höher steigen.
    Über die Brust, den Hals, das Gesicht…
    Für einen Moment zog sich die Schlinge enger um Harrys Hals zusammen. Er rechnete schon mit dem Schlimmsten, doch kurz danach bekam er wieder besser Luft.
    Der Ghoul hatte sich nur bewegt. Er war mit seinem Standort nicht mehr zufrieden gewesen und hatte es geschafft, sich einen

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