116 - Dämonenfalle Amazonas
Silver gepreßt.
»Es ist ein großartiges Gefühl, Macht über Mr. Silver zu haben«, sagte Atax und lachte höhnisch. »Mr. Silver, einer der gefährlichsten Feinde der schwarzen Macht… geschlagen… erledigt… Du führst nur noch ein Leben von meinen Gnaden. Ich brauche meinen Daumen nur noch nach unten zu drehen, und schon ist es aus mit dir.«
»Ich habe keine Angst vor dem Tod!« erwiderte der Ex-Dämon.
»Wir alle fürchten das Ende!« widersprach ihm die Seele des Teufels. »Weil wir darauf eingestellt sind, ewig zu leben. All unsere Pläne sind darauf aufgebaut. Das haben wir den Menschen voraus. Ihr Leben ist begrenzt. Wir können mit anderen Dimensionen rechnen. Wir haben massenhaft Zeit - eine Ewigkeit lang! Wenn kein Feind unserem Leben ein Ende bereitet.«
»Wozu redest du soviel?« fragte Phorkys ungeduldig. »Töte ihn, damit wir ihn vergessen können.«
»Ich habe eine Idee«, sagte Atax.
Phorkys sah ihn grimmig an. »Willst du ihn am Leben lassen? Das wäre der größte Fehler, den du machen kannst. Wir haben diese Falle errichtet, um ihn zu fangen. Nun haben wir ihn, und ich bin dafür, daß er stirbt.«
»Laß mich erst sagen, was für einen Einfall ich hatte«, sagte der Geschlechtslose. »Was haben wir von Mr. Silvers Tod?«
»Einen gefährlichen Feind weniger«, sagte Phorkys. »Einen Feind, der nie aufhören wird, die Hölle zu bekämpfen - solange er lebt.«
»Und nun stell dir vor, es würde uns gelingen, Mr. Silver umzupolen.«
»Das ist nicht möglich. Er hat einen zu starken Willen, auch jetzt noch.«
Atax führte seine Überlegung trotz Phorkys’ Einwand fort. »Dann hätten wir auch einen Feind weniger, aber gleichzeitig einen gefährlichen Mitstreiter mehr. Wenn Mr. Silver sich für die Hölle so einsetzt, wie er bisher gegen sie gekämpft hat, können wir Tony Ballard und alle seine Freunde und Verbündeten vernichten - mit Mr. Silver an der Spitze.«
Mr. Silver, der geborene Dämon, end lich auf der »richtigen« Seite, dort, wo er eigentlich hingehörte. Das wäre ein Hammer gewesen, aber Phorkys glaubte nicht, daß der Silbermann je die Seiten wechselte.
»Es ist unmöglich«, sagte der Vater der Ungeheuer deshalb.
Doch Atax war anderer Meinung. Er bat Phorkys, nicht so voreilig zu urteilen. »Er befindet sich in unserer Hand, er ist schwach, und er weiß, daß er sein Leben verliert, wenn er sich nicht geschlagen gibt. Wir haben ihn in die Knie gezwungen, und er kann sein Leben nur behalten, wenn er bereit ist, sich uns anzuschließen.«
»Darauf wird er nicht eingehen«, sagte Phorkys. »Wie ich Mr. Silver kenne, stirbt er lieber, als sich mit uns zu verbünden.«
»Du vergißt, daß er noch nie in einer so kritischen Situation war. Und er ist schwach. Sieh ihn dir doch an. Er kann sich kaum noch auf den Beinen halten. Ich denke, wir lassen ihn entscheiden… Hast du gehört, was ich gesagt habe, Mr. Silver?«
»Ja«, kam es leise über die Lippen des Ex-Dämons.
»Dann laß uns hören, was du willst -das Leben oder den Tod.«
»Leben«, keuchte Mr. Silver, während Atax und Phorkys vor seinen perlmuttfarbenen Augen immer wieder kurz verschwammen. »Ich will leben.«
»Ich würde dir dein Leben schenken«, sagte die Seele des Teufels. »Aber du müßtest meine Bedingungen erfüllen. Wärst du dazu bereit?«
»Ich will leben«, röchelte der Hüne, dem Zusammenbruch nahe.
»Wirst du dich vom Guten abkehren und endlich deiner Rolle als Schwarzblütler gerecht werden? Bist du bereit, dich von Tony Ballard und seinen Freunden nicht nur zu trennen, sondern sie von nun an gnadenlos zu bekämpfen? Wirst du von nun an alle meine Pläne mit deiner ganzen Kraft unterstützen? Holst du deinen Sohn Metal und seine Mutter Cuca auf die schwarze Seite zurück? Wirst du mir das Höllenschwert überlassen?«
»Ich erfülle alle… Bedingungen .. wenn ich dafür mein… Leben behalten kann«, sagte der Ex-Dämon abgehackt, Atax warf Phorkys einen triumphierenden Blick zu.
»Ich würde ihm an deiner Stelle nicht glauben«, sagte der Vater der Ungeheuer mißtrauisch. »Er wird sich an diese erpreßte Zusage nicht gebunden fühlen, wenn er wieder bei Kräften ist und sich frei entscheiden kann.«
Atax lachte. »Denkst du, ich lasse es zu, daß er jemals wieder frei in seinen Entscheidungen ist? Dieses violette Licht, das ihn jetzt umhüllt, wird nie mehr von ihm ablassen, und es wird dafür sorgen, daß er nur noch tun kann, was mir genehm ist.«
»Nun, wenn das so ist,
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