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116 - Dämonenfalle Amazonas

116 - Dämonenfalle Amazonas

Titel: 116 - Dämonenfalle Amazonas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Du gehörst zu deiner Familie. Sie braucht dich noch dringender als wir. Ich werde die Station wieder aufbauen. Sie soll schöner und größer werden«, sagte Dr. Sheene. »Ich möchte stolz sein können auf mein Lebenswerk.«
    »Du kannst stolz sein«, sagte Goddard. »Und ich bin stolz darauf, mich zu deinen Freunden zählen zu dürfen. Ich möchte, daß du aus ›White Angel‹ die modernste Urwaldstation der Welt machst, Gordon. Die Mittel werde ich dir zur Verfügung stellen. Sobald ich in England bin, werde ich das veranlassen.«
    Als unser Hubschrauber heranknatterte, verabschiedeten wir uns von Sheene, seiner Frau, vom Personal und von einigen Patienten.
    Während wir auf den Helikopter zugingen, der in der Nähe der Station gelandet war, umarmte Goddard die Sheenes, und er schämte sich nicht für seine Tränen.
    Auch Dr. Sheene hatte feuchte Augen, und Gloria weinte schluchzend. Goddard lachte krächzend. »Sind wir nicht verrückt? Wozu die Tränen? Ich hab’ allen Grund, mich zu freuen. Ich kehre zu meiner Familie zurück. Neue Aufgaben erwarten mich… ein neues Leben. Ich sollte lachen und Luftsprünge machen. Ich war dreizehn Jahre tot. Nun lebe ich wieder. Ist das ein Grund, traurig zu sein?«
    Gloria küßte ihn auf die Wangen. »Mach’s gut, Rian.«
    »Ja«, sagte Dr. Sheene. »Und denk manchmal an uns.«
    »Manchmal? Ich werde sehr oft an euch denken, und ich werde allen von euch erzählen, von meinen besten Freunden, die im brasilianischen Urwald Vorbildliches leisten. Außerdem ist dies kein Abschied für immer. Wir sehen uns wieder. Wenn das neue Krankenhaus fertig ist, komme ich rüber und stelle euch Ethel und Jubilee vor. Jene beiden Menschen, die ich - ich hoffe, ihr nehmt es mir nicht übel - noch ein klein wenig lieber habe als euch.«
    »Alles Gute, Rian«, sagte Gordon Sheene.
    »Halt die Ohren steif, alter Junge«, sagte Goddard lächelnd, dann wandte er sich rasch um und begab sich ebenfalls zum Hubschrauber.
    Ich sagte dem Piloten, wohin er uns bringen sollte: zuerst einmal zu Dondo Narrines Garimpeiro-Siedlung. Der Mann kannte die Hütten am Fluß. Er nickte und ließ die Turbinen heulen.
    Der Hubschrauber hob vom Boden ab. Schon längst war im Osten die Sonne aufgegangen, ein heißer, glutroter Ball, der uns strahlend begrüßte, als wir über die Baumwipfel stiegen.
    Die Menschen, die wir hier zurückließen, winkten uns, und wir winkten zurück. Rian Xavier Goddard winkte immer noch, als niemand mehr zu sehen war. Er nahm auf diese Weise Abschied von diesem Gebiet, das eine Zeitlang seine Heimat gewesen war.
    Unter uns streckte sich das wellige Grün des Urwalds nach allen Seiten aus.
    Ich blickte in die Tiefe. Irgendwo dort unten sind die Iaviros, dachte ich, und vielleicht schauen sie gerade in diesem Augenblick zu uns hoch.
    Dort, wo der Urwald dichter wurde, war der Amazonas nahe, und bald sahen wir die silberne Wasserschlange, die den Dschungel teilte, und an einer der Krümmungen standen die Hütten jener Goldsucher, deren Capo Dondo Narrine war.
    Narrine grinste selig. »Ich hätte nicht gedacht, daß ich diese schäbigen Hütten noch einmal Wiedersehen würde. Sind es nicht Paläste, Tony Ballard? Und die Menschen, die hier leben… Alles Aristokraten.«
    »Arrestokraten, meinen Sie wohl«, sagte ich lachend.
    »Ach was. Ich liebe sie, liebe sie einfach alle - die Goldwäscher, die Freudenmädchen, die Parasiten, die von der Arbeit der anderen leben… Sie gehören zu meinem Leben, und so soll es immer bleiben.«
    Wir landeten, und Dondo Narrine wollte unbedingt, daß wir wenigstens einen Tag blieben, doch wir flogen weiter, gingen weiter flußabwärts noch einmal runter und präsentierten Vasco da Volta und seiner Geliebten Nelcina den Mann, den wir aus dem Urwald geholt hatten: Rian Goddard.
    »Wie geht es Pablo Jamenez?« erkundigte ich nich.
    »Er befindet sich auf dem Wege der Besserung«, antwortete da Volta.
    Ich hatte dem Piloten versprochen, ihn zu besuchen, und dieses Versprechen wollte ich einlösen.
    Während des Fluges erzählte ich Goddard von dem Pech, das Jamenez gehabt hatte. Und der Millionär sagte spontan: »Er bekommt von mir ein neues Flugzeug. Er hat es meinetwegen verloren. Es ist deshalb nur fair, wenn ich für den Schaden aufkomme.«
    Pablo Jamenez’ Augen sprühten vor Freude wie Wunderkerzen, als er uns sah, und seine Glückseligkeit kannte keine Grenzen mehr, als er erfuhr, daß sich Goddard entschlossen hatte, ihm eine funkelnagelneue Robin

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