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116 - Dämonenfalle Amazonas

116 - Dämonenfalle Amazonas

Titel: 116 - Dämonenfalle Amazonas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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schnell!« preßte der Arzt heiser hervor, ohne die grünen Feinde aus den Augen zu lassen. »Sobald du Rian freigelassen hast, müssen wir alle Kranken aus der Station schaffen. Sie können nicht hierbleiben, das ist zu gefährlich!«
    Gloria wollte, daß ihr Mann mit ihr das Zimmer verließ, doch er blieb. Er hatte zwar Angst wie nie zuvor in seinem Leben, aber er hing an seiner Urwaldstation.
    Er hatte mitgeholfen, sie zu bauen. Das hatte ihn viel Schweiß und Entbehrungen gekostet. Er wollte sich sein Lebenswerk von diesen Scheusalen nicht zerstören lassen.
    Sein Trotz und seine Wut überwogen die Angst und veranlaßten ihn zu bleiben. Gloria Sheene verließ den Raum ohne ihn. Sie fürchtete um das Leben ihres Mannes, deshalb beeilte sie sich.
    Rian mußte Gordon beistehen. Glorias ganze Hoffnung klammerte sich an Rian X. Goddard. Er muß wissen, was wir gegen diese schrecklichen Wesen tun können! dachte die Internistin.
    »Rian!« rief sie, als sie die Tür erreichte, hinter der sich der Freund befand. »Rian!«
    Mit zitternder Hand griff sie nach dem Vorhängeschloß. Der Schlüssel glitt ins Loch, ein leises Schnappen, und Augenblicke später öffnete Gloria die Tür.
    »Rian… Etwas Grauenvolles ist passiert…!« keuchte die Internistin. »Puso… Nachdem er sich in ein grünes Wesen verwandelte, zerfiel er in sechs Teile - und - und… jetzt gibt es ihn sechsmal ! Du mußt mir helfen, Rian!«
    Gordon ist bei diesen Ungeheuern! Er ist allein! Sie werden ihn umbringen ..
    Goddard lehnte immer noch am Regal.
    »Herrgott, so komm doch!« stieß Gloria Sheene ungeduldig hervor. »Hast du mich denn nicht verstanden?«
    »Doch.«
    »Und warum kommst du dann Gordon nicht zu Hilfe? Er ist doch dein Freund! Wenn du ihm nicht beistehst…! Du trägst ihm doch hoffentlich nicht nach, daß er dich hier eingesperrt hat! Wenn du ihn im Stich läßt, sind wir alle verloren!«
    »O ja«, sagte Rian Goddard grinsend. »Das stimmt. Ihr seid alle verloren!«
    Die Ärztin überlief es eiskalt. »Nicht nur wir, Rian. Du auch. Oder denkst du, die lassen dich ungeschoren? Du bist genauso gefährdet wie wir alle!«
    Goddard war anderer Meinung - und Gloria sah auch, warum!
    Seine Fingernägel wuchsen, wurden zu messerscharfen Krallen; die Haut nahm eine grüne Färbung an, Pupille und Iris verblaßten und verschwanden; es blieb nur das Weiß der Augäpfel übrig.
    Und weiß wurde auch Rian Goddards graues Haar!
    Der Mann verwandelte sich vor Gloria Sheenes Augen in ein grünes Monster!
    ***
    »Oh, nein!« stöhnte die Internistin.
    Ihr Verstand hakte aus. Rian auch! schrie es in ihr. Nun begriff sie überhaupt nichts mehr. Rian auch!
    Die mumifizierte Fratze verzog sich zu einem teuflischen Grinsen. Das grüne Ungeheuer setzte sich langsam in Bewegung. Die Ärztin wußte nicht mehr, was sie tat.
    Es passierte einfach alles. Sie wich schwankend zurück, schleuderte die Tür zu und hakte in fiebernder Hast das Vorhängeschloß ein.
    Rian auch! Das war für sie unglaublich, als hätte sie sich selbst in ein Monster verwandelt - oder Gordon. Rian wuchtete sich gegen die widerstandsfähige Tür. Er wollte jetzt raus, wollte wahrscheinlich zu den anderen, zu seinen Brüdern.
    Er war stark, das merkte Gloria. Die Tür vibrierte, und der Rahmen knackte. Es wird ihm gelingen! dachte Gloria. Er hat die Kraft, sich zu befreien! Dann sind es sieben Monster!
    Sie drehte sich um; ihr Herz hämmerte aufgeregt gegen die Rippen. Sie stolperte den Flur entlang, sah Jadi, rief ihr zu, sie solle das gesamte Personal alarmieren. Rian Goddard wuchtete sich erneut gegen die Tür. Das Holz bekam Sprünge. Lange konnte es ihn nicht mehr aufhalten.
    »Was ist los?« fragte Jadi.
    »Keine Fragen jetzt!« schrie die Ärztin. »Alle Patienten müssen aus der Station raus!«
    »Auch die Schwerkranken?«
    »Alle!«
    Die Tür von Pusos Krankenzimmer flog auf, und Gordon Sheene torkelte heraus. Sein Ärmel war aufgerissen. Er blutete aus Kratzwunden an der Schulter.
    Ein grünes Monster folgte ihm - der Schädel stand in Flammen. Als Jadi das Ungeheuer erblickte, stieß sie einen hellen Schrei aus und ergriff die Flucht.
    Dr. Sheene keuchte auf seine Frau zu. »Bring dich in Sicherheit, Gloria!«
    Ein zweites Wesen mit brennendem Kopf erschien. In Pusos Zimmer griff ein Feuer, von den grünen Scheusalen entfacht, um sich. Die Station war aus Holz gebaut, also beste Nahrung für die Flammen.
    »Wo ist Rian?« fragte Dr. Sheene. »Warum hast du ihn nicht

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