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1162 - Kampf um Terra

Titel: 1162 - Kampf um Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Hustenanfall.
    „Die Operation Gomorrha wird die Erde für fremde Intelligenzen völlig unattraktiv machen", erklärte Waringer.
    „Operation Gomorrha?" fragte Muai ahnungsvoll.
    Bull sagte ihr in dürren Worten, was damit gemeint war.
    Diesmal wurde die Gen-Philosophin blaß.
    „Das darf niemals geschehen!" protestierte sie. „Diese reiche Fülle an genetischem Material darf nicht verloren gehen. Mit ihm eröffnen sich uns ungeahnte Möglichkeiten.
    Kombinationen und Variationen, von denen wir bisher nicht einmal träumten, können durchgespielt werden."
    „Du sprichst weniger von uns als von unseren Genen, nicht wahr?" warf Waringer ein.
    „Selbstverständlich", antwortete Muai. „Die Gene sind das Dominierende. Sie sind das Wesen der Dinge und die Herren des Universums. Ich spreche als Gen-Philosophin."
    „Das dachte ich soeben", meinte Bull trocken. „Was also schlägst du uns vor?"
    „Pantropie!" rief Muai Nurgowa leidenschaftlich. „Anpassung des Menschen an die neue Umwelt! Diesmal eine wissenschaftlich geplante und gesteuerte und demnach perfekte Anpassung! Das genaue Gegenteil von Terraforming. Rückkehr des Menschen ins Paradies! Aber nicht ins Paradies vor der Bewußtwerdung, sondern ins bewußt erlebbare Paradies! Ich weiß nicht, ob ihr meinen Gedankensprüngen folgen könnt, aber..."
    „Ich kann", erklärte Bull schweratmend. „Ich kann dir folgen, Muai. Wenn das möglich wäre, würde die Menschheit wirklich ins Paradies kommen. Es ist etwas anderes, ob man die Umwelt den eigenen Bedürfnissen anzupassen versucht oder ob die eigenen Bedürfnisse plötzlich mit dem exakt übereinstimmen, was eine harmonisch gewachsene Umwelt zu bieten hat. Es wäre der Himmel auf Erden."
    „Oh, ja!" rief Muai und fiel Bull um den Hals. „Dafür liebe ich dich!"
    Behutsam befreite sich Bull von der Gen-Philosophin.
    „Aber dieser himmlische Zustand würde nur bis zur nächsten Plage dauern oder bestenfalls solange, bis Vishna uns in ihre tödlichen Arme nimmt. Nein, dieser verlockende Weg ins ungangbar. Ganz davon abgesehen, daß die Menschheit nicht ihre Identität verlieren darf."
    „Dann wollt ihr also dieses fremde Leben vernichten?" fragte Muai Nurgowa entsetzt.
    „Nein", antwortete Bull. „Operation Gomorrha ist nicht mehr vertretbar, seit wir wissen, daß wir es mit fremden Intelligenzen zu tun haben. Wir müssen versuchen, sie zu finden und uns mit ihnen zu verständigen."
    „Aber wie?" fragte Waringer ratlos.
    Bull zuckte die Schultern. „Das weiß ich auch noch nicht."
     
    9.
     
    „Sag mir, ob ich wach bin oder das nur träume, Gal!" flüsterte Lai und klammerte sich an Deightons Arm.
    Auch Galbraith Deighton konnte sich nur mühsam auf den Beinen halten, obwohl sein Zellaktivator ihm bei der Überwindung des Erschöpfungszustands eine wertvolle Hilfe war.
    „Du bist wach", gab er zurück.
    Halbwach wäre treffender gewesen. Sie konnten beide kaum die Augen offen halten.
    Wahrscheinlich wären sie längst wieder umgefallen und eingeschlafen, wäre der Anblick, der sich ihnen bot, nicht so phantastisch gewesen.
    Nachdem das Fieber abgeklungen war, hatte sie nur der Wille hochgepeitscht, in die Stadt zurückzukehren und zu versuchen, Reginald Bull und die anderen Verantwortlichen zu bewegen, von der Operation Gomorrha abzulassen.
    Sie waren durch eine ebenso fremdartige wie berauschend schöne Parklandschaft gewankt und hatten sich plötzlich einer Gruppe riesiger, bedrohlich aussehender Pflanzenwesen gegenübergesehen: Knäueln von zusammengerollten unterarmdicken Lianen, die sehr schnelle Bewegungen auszuführen vermochten. In unterschiedlichen Abständen wuchsen knotenförmige Gebilde von zirka zwei Metern Durchmesser auf den Lianen. Wenn sie sich an einer Seite öffneten, blickten die beiden Menschen in blutrote Trichter, in denen ihnen auf gelben Stielen lackschwarze, unterschiedlich geformte Früchte entgegenragten, die den Eindruck erweckten, als könnten sie sich jederzeit in tödlich wirkende Geschosse verwandeln.
    Lai und Gal hatten bereits mit ihrem Leben abgeschlossen, als die Pflanzenwesen von schlangenhafter Bewegung durchlaufen wurden und plötzlich auseinander rückten.
    Durch die Lücke, die sich in ihrer Formation gebildet hatte, sahen die Menschen eine Pflanze, die ihnen bisher noch nie begegnet war. Auch sie war sehr groß und bestand im wesentlichen aus einem Knäuel gelber beweglicher Wurzelfüße, die sich an den Boden preßten, einem daraus hervorwachsenden, etwa

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