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1162 - Kampf um Terra

Titel: 1162 - Kampf um Terra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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drei Meter hohen hellgrünen Stiel und einem daraufsitzenden schirmförmigen Hut, ebenfalls hellgrün, der sich aus rund einem Dutzend drei Meter langer bohnenförmiger Segmente zusammensetzte, deren äußere Enden verdickt waren. Sie waren halbdurchsichtig, und in ihnen ließen sich die Bewegungen von Gebilden erkennen, die zumindest entfernt menschenähnlich sein mußten.
    Lai und Gal fühlten sich von diesem Anblick unwiderstehlich angezogen, obwohl sie für Sekunden fürchteten, von durch das Knollengift hervorgerufenen Fieberphantasien genarrt zu werden.
    „Halt mich fest, Gal!" bat Lai, als an den verdickten Enden der Segmente, die eine gewisse Ähnlichkeit mit Erbsenschoten hatten, plötzlich kreisrunde Deckel aufklappten.
    Aus den so entstandenen Öffnungen glitten lange, biegsame und tatsächlich entfernt humanoid geformte, zwei Meter lange Wesen hervor und entfalteten zwei sehr lange, im ersten Moment spinnenbeinig wirkende dünne Beine und ebensolche Arme.
    Die Wesen waren unbekleidet, und ihre Haut schien zart und feucht zu sein. Zwischen Zehen und Fingern schimmerten hellgelbe Schwimmhäute. Ansonsten waren die Fremden von dunkelgrüner Färbung.
    Bei den Köpfen hörte allerdings die ohnehin nur sehr entfernte Menschenähnlichkeit auf.
    Diese Gebilde, deren Funktion sich nur erahnen ließ, waren ebenfalls dunkelgrün und erinnerten mit ihren regelmäßig geformten knospenartigen Erhebungen rundum ein wenig an terranischen Blumenkohl.
    Lai und Gal brachten keinen Ton hervor, während die Xenos, wie beide Menschen sie bei sich nannten, sie mit geschmeidigen Bewegungen umringten. Dabei bemerkten Lai und Gal, daß die Hälfte der Xenos nur etwa 1,60 Meter groß war und daß die anderen, rund zwei Meter großen Wesen sich durch hellrote Bauchstriche von den kleineren unterschieden.
    Beide Menschen zweifelten nicht eine Sekunde daran, daß die Xenos intelligente Lebewesen waren, und sie überlegten fieberhaft, wie sie sich mit ihnen verständigen könnten.
    Aber bevor sie auch nur ansatzweise eine Lösung dieses Problems gefunden hatten, huschte ein elliptischer Schatten über die Waldlichtung, auf der die Begegnung stattfand.
    „Ein Gleiter!" rief Deighton. „Man sucht uns!"
    „Hier spricht Lassei Domaschek!" erschallte eine Lautsprecherstimme. „Wir haben euch gesehen, Lai und Galbraith. Wir holen euch heraus." Durch die riesigen Pflanzen, die die beiden Menschen und die Xenos umringten, gingen blitzschnelle Bewegungen.
    „Halt!" schrie Deighton. „Zurück, Lassei!"
    Eine Serie dumpfer Geräusche ertönte, gefolgt von dem gellenden Schrei eines Menschen, der in gräßlichem Bersten und Krachen unterging.
    „Mein Gott!" stieß Lai hervor.
    Hand in Hand mit Deighton, lief sie gegen die wogenden Massen der riesigen Pflanzen an, die anscheinend Killerpflanzen waren, Leibwächter der Xenos. Hinter ihnen bewegte sich die Schotenpflanze, wippte mit dem Schirm auf und ab.
    Abermals bildete sich in den Killerpflanzen eine Gasse. Lai und Gal eilten hindurch und auf das Wrack des abgestürzten Gleiters zu. Sekunden später blickten sie fassungslos auf die leblosen Körper von Lassei Domaschek und Digitalis Aura. Äußerlich waren nicht einmal Verletzungen zu erkennen, aber die erstarrten Pupillen und das Fehlen von Puls und Atmung ließen keinen Zweifel daran, daß diese mutigen Männer tot waren.
    Erschüttert und dennoch weiterhin entschlossen, eine Verständigung herbeizuführen, kehrten Lai und Gal zu den Xenos zurück.
    „Wie können wir uns nur verständlich machen?" rief die Öko-Architektin verzweifelt.
    „Ich spüre etwas", flüsterte Galbraith Deighton. „Etwas versucht, seine Emotionen so zu formen, daß sie für uns verständlich werden. Aber es geht von der Schotenpflanze aus, nicht von den Xenos."
    „Jetzt spüre ich es auch", sagte Lai. „Allmählich wird es verständlicher. Vielleicht haben wir diese Giftknolle doch nicht vergebens gegessen."
    Sie konzentrierten sich beide auf den Versuch einer Kommunikation ...
     
    *
     
    „Hier spricht Lassei Domaschek!" hörte Reginald Bull undeutlich aus seinem Telekom. „Diggi und ich haben Lai und Galbraith gefunden, auf einer Waldlichtung im ehemaligen Central Park, Ostzipfel des Feuchtbiotops, sagt Diggi. Wir landen, aber wir..." Mit einem Krachen brach die Sendung ab.
    Bull zögerte keine Sekunde.
    Er ließ eine Space-Jet startklar machen und brach gemeinsam mit Tifflor und fünf Raumsoldaten auf, die sich freiwillig gemeldet hatten. Domaschek

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