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1163 - Der Blut-Galan

1163 - Der Blut-Galan

Titel: 1163 - Der Blut-Galan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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musste Luft holen wie ein normaler Mensch. Sie existierten nach anderen Gesetzen, aber darum kümmerte ich mich nicht.
    »Wer bist du?« Mit dieser schlichten Frage fing ich an, doch eine Antwort erhielt ich nicht.
    »Du weißt, dass ich dich zwingen kann!«
    Sie sagte nichts. Sie hockte vor mir auf dem Boden. Die Arme hielten den Kopf umschlungen, aber der Mund war frei, so hätte sie reden können.
    Lange wollte ich mich nicht mit ihr aufhalten. Hinter ihr befand sich noch eine Tür. Dort würde ich dann die Toiletten und sicherlich auch den Anrufer finden.
    Sie wollte zur Seite kriechen. Aus ihrem Mund drangen leise Jammerlaute. Auf Händen und Knien bewegte sie sich weiter. So lange, bis ich zupackte und sie in die Höhe zerrte.
    Es ging so schnell, dass sie sich nicht wehren konnte. Plötzlich stand sie auf schwankenden Beinen, den Blick zur Seite gedreht, um das Kreuz nicht anschauen zu müssen.
    Ich stieß sie gegen die Wand. Mit einer Hand hielt ich sie fest. In der anderen hielt ich noch das Kreuz. Da ich die rechte Hand in ihr fettiges und auch leicht blutverschmiertes Haar gedrückt hatte, konnte ich den Kopf so anheben und auch drehen, dass sie praktisch gezwungen war, auf das Kreuz zu schauen.
    »Ich kann dich töten!«, flüsterte ich. »Das weißt du genau. Es kommt auf dich an. Dass du vom Blut anderer lebst, ist mir klar, aber wer hat dich zu einer Vampirin gemacht? Rede!«
    Ihr Gesicht war grau geworden. Die Qual stieg wie Wellen in ihr hoch. Sie war nicht in der Lage, etwas zu sagen. Es interessierte sie auch nicht mehr, dass ich sie festhielt. Auch das Kreuz machte ihr plötzlich nichts mehr aus. Sie warf den Kopf nach hinten und überraschte mich damit völlig.
    Zwar hielt ich die Haare fest, doch sie waren nicht nur strähnig, sondern auch sehr glatt, und sie rutschten mir durch die Finger.
    In ihrer Panik rannte sie vor. Sie wollte den Ausgang erreichen. Dahinter gab es Menschen, da liefen lebende Blutreserven für sie herum, und so weit durfte ich es nicht kommen lassen.
    Noch vor der Tür hatte ich sie erreicht. Ich wuchtete sie herum, aber die Kreatur versuchte nicht, sich aus meinem Griff zu befreien. Sie sprang gegen mich.
    Ich hörte ihren Schrei, in dem die Sucht nach Blut mitschwang. Ich sah ihren weit geöffneten Mund, das Schimmern der spitzen Zähne, und dann wollte sie die Enden in meinen Hals hineinhacken.
    Dazwischen stand das Kreuz!
    Ich musste mich wehren, und ich wollte keine Kugel vergeuden, wenn es auch anders ging.
    Sie prallte gegen das Kreuz, und plötzlich war alles anders. Ein kaum zu beschreibender Laut drang aus ihrem Mund. Sie wuchtete sich von mir weg, tänzelte durch den kahlen Betongang, stieß mal gegen die linke, dann gegen die rechte Wand und war nicht mehr fähig, sich auf den Beinen zu halten.
    Ihre Haut veränderte sich. Sie wurde schwarz, und ich wäre nicht überrascht gewesen, plötzlich Feuer zu sehen. Vampire konnten auch verbrennen, auch wenn sie nicht mit dem hellen Licht der Sonne konfrontiert wurden.
    Wie eine arme Sünderin kniete sie vor mir. Das Kreuz hatte sie am Hals erwischt, und dort gab es auch eine Stelle, gegen die sie beide Hände presste.
    Sie konnte sich nur wenige Sekunden in der Stellung halten. Dann fiel sie zur Seite hin weg, und auch ihre Hände lösten sich vom Hals. Ich sah sie, und ich sah die Haut.
    Es gab sie nicht mehr. Sie war verschwunden. Rohes Fleisch, schon angefault, geriet in mein Blickfeld. Blut pumpte aus dem Körper. Nein es quoll nur in dicken Tropfen nach außen, und sie versuchte tatsächlich, es noch zu trinken.
    Mit einer zitternden Bewegung schmierte sie die Tropfen gegen ihre Finger, die sie dann zum Mund führte, wo sie sie blanklecken wollte. Die Kraft fehlte ihr. Bevor die Finger die Lippen erreichten, sackte sie weg. Der Blick brach. Tot blieb sie zu meinen Füßen liegen. In ihren Pupillen spiegelte sich das Licht der alten Leuchte.
    Mit zwei Kugeln war ihr Körper gespickt, aber erst mein Kreuz hatte sie vernichten können.
    Mein Wunsch, zu erfahren, wer sie zur Vampirin gemacht hatte, war nicht in Erfüllung gegangen.
    Ich durchsuchte ihre Kleidung, um einen Hinweis zu finden.
    Nichts, gar nichts. Diese Person trug kein Papier bei sich, was sie hätte identifizieren können. Sie zerfiel auch nicht zu Staub. Ein Zeichen, dass sie nicht lange zum Kreis der Blutsauger gehört hatte.
    Ich ließ sie auf dem Boden liegen, um mich um den Anrufer zu kümmern. Er hatte mich aus der alten Toilette hervor

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