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1163 - Der Blut-Galan

1163 - Der Blut-Galan

Titel: 1163 - Der Blut-Galan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hat?«
    »Ob du es glaubst oder nicht, Robby, sie ist es gewesen, und sie war kein Junkie mehr, als ich sie fand.« Cash Milton grinste verzerrt. »Sie war eine völlig andere.«
    Robby zuckte die Achseln. »Sie hat so schlimm ausgesehen. Das viele Blut. Ich weiß auch nicht…«
    »Und warum sind Sie zurückgekommen?«, fragte ich ihn.
    Robby schaute zu Boden. »Ich war einfach neugierig. Ja, ich wollte wissen, was hier noch passiert ist, nachdem ich Cash erklärt habe, was ich hier gehört habe.« Er zog die Nase hoch. »Aber jetzt ist sie tot. Ich habe sogar die Kugellöcher gesehen. Verdammt«, seine Stimme steigerte sich. »Warum habt ihr sie erschossen? Warum denn, zum Teufel? Was hat sie euch getan? Sie war doch nur eine harmlose Fixerin!«
    »Wir haben schon unsere Gründe gehabt«, erwiderte ich. »Es musste sein. Wir wollen von dir wissen, wie ihre Vergangenheit ausgesehen hat. Wenn du sie so gut kennst, musst du auch darüber informiert gewesen sein, nehme ich mal an.«
    »Ich weiß nicht, woher sie kommt.«
    »Kann ich mir denken. Aber ihr habt euch doch unterhalten, wenn ihr zusammen gewesen seid.«
    »Das schon.«
    »Und worüber?«
    »Über alles mögliche.« Er fing plötzlich an zu lächeln. Sein Blick veränderte sich. Er schien sich in in einer inneren Ferne zu verlieren. »Es waren immer nur unsere Träume, von denen wir sprachen.«
    Wir redeten über eine bessere Welt und malten uns aus, wie es sein würde, wenn wieder alles okay war. Ja, das haben wir getan. Das hat uns auch Spaß gemacht. Die Träume…
    »Welche hatte sie?«
    »Cindy war oft gut drauf. Sie hat immer gesagt, dass sie mit dem verdammten Leben hier Schluss machen will.«
    »Wollte sie eine Entziehungskur antreten?«
    Robby schüttelte den Kopf. »Das weiß ich nicht. Ich glaube es nicht. Sie hat einen anderen Weg gefunden.«
    »Interessant. Welchen denn?«
    »Sie glauben mir nicht, wie?«, flüsterte der Junkie mir zu. »Sie denken, dass ich spinne.«
    »Nein. Es kommt darauf an, was du sagst.«
    Er lächelte wieder. Zusammen mit dem Blick erhielt sein Gesicht einen träumerischen Ausdruck.
    »Ja«, sagte er gedehnt, »ja, das ist es fast gewesen. Sie hätte es schaffen können, das weiß ich. Sie ist nahe dran gewesen. Sie war auch weg aus der Szene, und sie hat ihre Chance wahrgenommen.«
    »Weg?« fragte Milton. »Wohin denn?«
    »Zu ihm.«
    »Was heißt das?«
    »Sie kannte jemand«, sagte Robby mit leiser Stimme. »Muss ein toller Typ gewesen sein. Sie hat ihm vertraut. Er hat ihr versprochen, sie aus dem Dreck zu holen. Ehrlich. Und das ist wohl geschehen, denn sie war plötzlich nicht mehr da.«
    Ich wollte wissen, ob sie sich von Robby verabschiedet hatte. Der Fixer dachte kurz nach. »Nein, nicht so richtig. Sie sagte nur, dass sie gehen würde.«
    »Wohin?«
    »In ein neues Leben. In eine neue Welt. Sogar in ein Schloss, in dem sie so etwas wie eine Königin sein sollte. Das hatte man ihr versprochen.«
    »Wissen Sie, wer das versprochen hat?«
    Robby lachte. »Wen ich es wüsste, ginge es mir besser. Dann wäre ich auch hingegangen. Aber das ist nicht der Fall gewesen, obwohl ich sie gefragt habe. Sie konnte es mir nicht sagen. Sie sprach nur von einem Schloss und dem Galan.«
    »Hä?«, rief Milton. »Was soll das denn wieder?«
    »Ja, ich habe das Wort behalten. Sie hat von einem Galan gesprochen. Das klang richtig vornehm. Sie… sie… muss an einen vornehmen Kavalier geraten sein. Hat sie selbst immer betont. Der soll ganz anders gewesen sein als all die Typen, die hier sonst herumlaufen. Der war für sie wie jemand aus einer anderen Welt.«
    Bevor sich Robby in seinen Träumen verlor, brachte ich ihn auf den Boden der Tatsachen zurück.
    »Was wissen Sie noch über diesen seltsamen Galan? Der Begriff an sich ist mir zu wenig, mein Lieber. Er muss doch auch einen Namen gehabt haben.«
    »Hat er auch. Aber den kenne ich nicht. Sie hat nur immer vom Galan gesprochen.«
    Cash Milton, der an der Wand stand und sich daran abstützte, fragte: »Kannst du mir sagen, wo sie ihn kennengelernt hat? Hier unten im Bahnhof? Oder an einem anderen Platz, an dem sich die Szene trifft?«
    »Nein, nicht normal.«
    »Was soll das denn wieder heißen?«
    »Cindy hat eine Anzeige gelesen. In einer Zeitung. Sie hat sich die Anzeige rausgerissen und dann mal telefoniert, glaube ich wohl. Da ist es passiert.«
    Ich horchte auf. Wir hatten eine zweite Spur erhalten. Sie schien Erfolg versprechender zu sein.
    »Hat Cindy Ihnen die Anzeige

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