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1163 - Der Blut-Galan

1163 - Der Blut-Galan

Titel: 1163 - Der Blut-Galan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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angerufen, und diese Tür zog ich jetzt auf.
    Mein Blick fiel in einen schmutzigen, mit Kacheln verkleideten Raum, von denen nicht mehr alle an den Wänden klebten. Aber dort, wo Cash Milton saß, waren sie noch vorhanden.
    »Sinclair?« flüsterte der Kollege und grinste schief.
    »Ja.«
    »Willkommen im Dreck…«
    ***
    Den übersah ich geflissentlich, weil der Mann einfach wichtiger für mich war.
    Er saß nicht grundlos auf dem Boden. Zum Stehen fehlte ihm wohl die Kraft, denn er hielt die rechte Hand gegen seine linke Schulter gepresst. Er hatte mir von einem Angriff berichtet. Da ein aufgeklapptes Taschenmesser am Boden lag, wusste ich, womit man ihn angegriffen hatte.
    Allein hatte er sich nicht verbinden können. Mit dem Handteller versuchte er, das Blut zurückzuhalten, was ihm nur unvollkommen gelang.
    »Lassen Sie mal sehen, Kollege.«
    »Erst mal danke.«
    »Keine Ursache.«
    »Ich habe Geräusche gehört.«
    »Nicht zu Unrecht«, erklärte ich ihm. »Man hat mich erwartet. Ihre Freundin ist noch nicht verschwunden, aber jetzt lebt sie nicht mehr. Ich habe sie erlöst.«
    Trotz seiner Schmerzen konnte er lachen. »Wahnsinn ist das. Sie sagen ›erlöst‹?«
    »So sehe ich es.«
    »Aber sie lebt nicht mehr - oder?«
    »Nein. Leider ist sie zu schnell gestorben. Sie hat mir nicht einmal ihren Namen sagen können.«
    »Tut mir leid, aber den weiß ich auch nicht. Soweit sind wir nicht gekommen. Sie hat sich selbst mit dem Messer angeritzt, um ihr eigenes Blut zu trinken. Dabei habe ich immer gedacht, dass Vampire blutleer sind. Aber man lernt nie aus.«
    »Man hat sie eben nicht ganz leergesaugt.«
    »Man?« Er schaute mich an, und ich sah die Schweißperlen auf seinem Gesicht. »Wer ist man?«
    »Wenn ich das wüsste, ginge es mir besser oder wäre es mir wohler. Ich kann sie ja auch nicht fragen. Aber lassen wir das zunächst. Ich möchte lieber nach ihrer Wunde schauen.«
    »Es war das verdammte Taschenmesser. Nach dem Anruf bei Ihnen bin ich zu unvorsichtig gewesen. Da hat sie eben die Chance ergriffen und mich erwischt.«
    »Steckte die Klinge tief in der Schulter?«
    »Relativ.«
    Die Wunde blutete zum Glück nicht so stark. Ich fand in meiner Hosentasche ein reines Tuch und presste es gegen die Wunde. Leider war es nicht groß genug, um es um die Schulter zu binden.
    »Bitte, halten Sie es fest.«
    »Okay, und was haben Sie vor?«
    »Ich werde wohl meinen abendlichen Termin verschieben müssen und zunächst ein Telefongespräch führen. Das hier deutet auf eine verdammt gefährliche Sache hin. Ich glaube nämlich nicht, dass die tote Person der einzige Blutsauger ist, der sich hier in der Nähe aufhält. Aber das werde ich alles noch herausbekommen, hoffe ich.«
    Cash Milton blies die Wangen auf. »Noch mehr dieser Kreaturen?«, flüsterte er. »Scheiße, das packe ich nicht. Da drehe ich durch. Das… das… darf nicht wahr sein.«
    Ich zuckte die Achseln. »Genaues kann ich Ihnen auch nicht sagen. Wir müssen nur damit rechnen, dass sie nicht die Einzige ist. Und wir müssen mehr über sie in Erfahrung bringen. Sie hat eine Vergangenheit, in der sie mit den Blutsaugern in Kontakt gekommen ist.«
    »Ja«, stimmte Cash mir zu, »da haben sie schon Recht. Man wird nicht einfach nur so zum Vampir.« Er lachte und erklärte mir auch den Grund. »Wenn mir das jemand gestern erzählt hätte, meine Güte, ich hätte ihn für verrückt erklärt. Ich hätte ihm nicht geglaubt. Ich war immer unterwegs. Ich habe versucht, mich um die Drogen-Szene zu kümmern, wollte nie der Bulle in Uniform sein, dem der Job äußerlich anzusehen ist. Dass es so einmal laufen würde, das hätte ich beim besten Willen nicht gedacht. Damit konnte auch keiner rechnen.« Er schaute verbissen zu mir hoch. »Sie haben Ihre Erfahrung mit diesen Wesen, das hat sich mittlerweile herumgesprochen. Ich stürmte diese Toilette und sah sie mit einem Messer in der Hand. Sie hatte sich die Wunden selbst beigebracht, und sie leckte ihr eigenes Blut ab. Ist das denn für Vampire normal, dass sie ihr Eigenblut trinken?«
    »Nein, das ist es nicht.«
    »Eben.«
    Ich wusste, dass Milton auf eine Erklärung wartete. Die konnte ich ihm leider nicht geben, denn auch für mich war das Verhalten der Blutsaugerin mehr als seltsam. Ob es ihr Blut gewesen war oder das eines Opfers, wusste ich nicht genau zu sagen. Ich rechnete eher damit, dass es ihr eigenes Blut gewesen war.
    Jedenfalls hatten wir ein Problem. Und den Besuch im Krankenhaus bei Lady Sarah

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