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1164 - Vishna-Fieber

Titel: 1164 - Vishna-Fieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schluckte krampfhaft.
    Sein Kehlkopf rutschte ruckartig auf und ab.
    „Ich weiß nicht", stöhnte der Hanse-Sprecher. „Es wäre mir schon lieber, wenn Chthon jetzt hier sein könnte, um uns zu beraten. Vielleicht würde er eine Möglichkeit finden, wie wir uns gegen die Viren wehren könnten!"
    Bisher gab es keine Hinweise darauf, wo sich der Schatten aufhielt und ob er noch existierte. Manchmal hatte er Andeutungen gemacht, die darauf hinwiesen, daß es für ihn eines Tages zu spät sein könnte.
    „Die Parallelität der Ereignisse ist es, die uns um unseren Kopf bringen wird", prophezeite Homer G. Adams düster. „Die Erde ist nicht nur wirtschaftlich ruiniert!"
    Die 6. Plage war anderer Natur als bisher, das war jedem von ihnen klar. Von den Viren ließ sich ein konkreter Bezug zum Virenimperium und zu Vishna herstellen. Es bedeutete, daß Vishna zum erstenmal direkt eingriff. Sie war endgültig in die Offensive gegangen.
    „Wir müssen uns eine völlig neue Taktik zurechtlegen", stimmte Bully schwermütig zu.
    „Wir stehen an einem neuen Anfang, und wir haben nur noch einen kleinen Teil unseres ursprünglichen Potentials zur Verfügung, um uns gegen die abtrünnige Kosmokratin zur Wehr zu setzen. Es wird ein Verzweiflungskampf werden!"
    Chthon hatte gesagt, daß sie den Grauen Korridor nicht verlassen konnten, solange nicht sein Ende erreicht war. Das Ende war inzwischen sichtbar nähergekommen, aber es war doch noch so fern, daß ihnen keine Hoffnung auf eine Besserung blieb.
    Sie hatten nur eine einzige Möglichkeit. Sie mußten die Öffentlichkeit vorbehaltlos informieren und sie zur Besonnenheit aufrufen.
    Und sie mußten sich sofort daran machen, die Viren auf ihre Zusammensetzung zu untersuchen. Vielleicht gelang es doch noch, rechtzeitig ein Gegenmittel zu finden.
    „Ich mache mich sofort an die Arbeit", eröffnete Waringer ihnen. „Wenn ich mich beeile und einen geeigneten Mitarbeiterstab zur Verfügung habe, schlagen wir Vishna vielleicht ein Schnippchen!"
    Er stand auf und verließ den Konferenzraum.
    „Versprich dir nicht zuviel davon", rief Tifflor ihm noch nach, aber Waringer hörte es nicht mehr.
    „Und wir? Was machen wir?" wollte Deighton wissen. „Drehen wir Däumchen? Homer könnte seine Schulden zählen und ich meine ungelösten Fälle!"
    „Idioten!" schrie Bully unbeherrscht. „Wir warten selbstverständlich nicht ab!"
    Er setzte eine regelrechte Untergangsmiene auf und machte Anstalten, das Fenster zu öffnen oder mitsamt dem Rahmen aus der Verankerung zu reißen. Er tat es nicht, sondern wischte sich erneut über die Stirn.
    „Ich kann mich daran erinnern, daß wir einen Helfer hatten, der Ernst Ellert hieß", sagte er zerknirscht. „Warum läßt er uns keine Botschaft zukommen? Oder erscheint er in allerletzter Sekunde als Retter in der Not?"
    „Er ist vielleicht ganz in der Nähe", orakelte Tiff. „Näher als du denkst. An einem Ort, den du nie in deinem Leben erraten würdest!"
    „Meinst du das im Ernst?" rief Galbraith Deighton aus. Tifflor schüttelte den Kopf.
    „Es war nur so ein Gedanke", sagte er. „Völlig unmotiviert."
    „Ja", nickte Bull. „Wir sind dagegen motiviert. Wir wissen, was zu tun ist, also macht mir ein wenig Platz!"
    Er schob Deighton zur Seite, der auf der Ecke seines Terminals saß und ihm aufmunternd zulächelte. Bully grinste schief, dann wurde er übergangslos ernst. Er war sich der Verantwortung vollauf bewußt, die er und andere jetzt zu tragen hatten.
    „Eine Verbindung mit der Zentralstelle", sagte er zu dem Computer und winkte Tifflor herbei.
    „Wir müssen in den sauren Apfel beißen", schnaubte er. „Laß uns zur Erdbevölkerung reden, solange es nicht zu spät ist. Noch sind die Viren nicht überall bis zum Boden vorgedrungen!"
    Galbraith Deighton nieste heftig und begann übergangslos zu schnuppern. Auch Adams roch etwas, und er zuckte unwillkürlich zusammen.
    „Es riecht nach Hamburger oder eingeschlafenen Füßen", sagte er.
    „Nein", widersprach Deighton. „Es ist eher Fisch! Es sind die Viren, die riechen!"
    Er mußte über seinen eigenen Blödsinn lachen.
    Selbstverständlich „rochen" die Viren nicht, aber sie beeinflußten die feinen Geschmacksnerven in der Nase. Jeder roch etwas anderes.
    Die Anwesenden, Bully eingeschlossen, wechselten übergangslos die Farbe. Sie starrten auf das Fenster mit seinem Vakuumverschluß und zu den Öffnungen der Klimaanlage hinauf.
    Es war soweit.
    Die Viren waren da.
    „Hier spricht

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