Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1166 - Weltraum in Flammen

Titel: 1166 - Weltraum in Flammen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Deshalb gehen sie sich meistens aus dem Weg und halten keinen Kontakt zueinander. Wenn zwei Barbarenwellen aufeinander träfen, müßte es fast zwangsläufig zu einer Schlacht kommen - ganz einfach deshalb, weil sie klären wollen, welche die Stärkere ist. Was in großem Stil ein Alptraum wäre, das probieren sie mit Forsnok-Bont im kleinen aus."
    Flint nickte spöttisch.
    „Gut recherchiert, Mädchen. Woher hast du diese Weisheiten?"
    „Von Losridder-Orn", entgegnete sie schnippisch. „Er hat einiges an Informationen preisgegeben, was von jedermann über die bordinternen Videoprogramme abgerufen werden kann. Man braucht sich nur dafür zu interessieren."
    „Ich werde es mir merken - für den Fall, daß ich mit heiler Haut zur SOL zurückkomme."
    Brether beteiligte sich nicht an dem Wortwechsel. In der jetzigen Situation erschienen ihm solche Frotzeleien unangebracht. Er beobachtete auf den Schirmen, wie die Torkrotenschiffe unerbittlich näherrückten. Plötzlich fror er. Mit einem, notfalls zwei Raumern der Barbaren konnte es die TRIO unter günstigen Umständen noch aufnehmen - bei dreien bestand auf Dauer keine Chance.
    „Wir versuchen es nochmals mit Funkkontakt", entschied er spontan. „Flint, denk dir einen Text aus, irgendein Verhandlungsangebot. Vielleicht haben wir Gluck, und sie gehen darauf ein."
    „Zwecklos", urteilte der Pilot. „Es sind Torkroten. Die kennen keine Kompromisse."
    „Versuch's, sage ich!" herrschte Brether ihn an. „Ich will alle Möglichkeiten ausgeschöpft haben, bevor sie mir eins auf den Pelz brennen."
    Flint fügte sich widerstrebend.
    Der Betschide hingegen kannte sich selbst nicht mehr. Wann hatte er jemals so sehr die Kontrolle über sich verloren? Drei Torkroten auf Angriffskurs, und der Rest der Barbarenwelle in Lauerstellung - eine derart erdrückende Übermacht war ihm noch nicht begegnet. Er zeigte Nerven. Für einen, der die Verantwortung über eine Korvette tragen wollte, waren sie anscheinend zu schwach.
    „Übrigens", bemerkte jemand beiläufig, „ist das Echo ausgeblieben. Die halbe Stunde seit der letzten Ortung ist vorbei."
    „Auch gut", schimpfte Flint vor sich hin, wahrend er in aller Eile den Text seines Funkspruchs eingab. „Wen interessiert das noch?"
    Unterdessen waren die drei Angreifer bedrohlich nahe. Es konnte nur noch Minuten dauern, bis sie den ersten Schuß abfeuerten. Forsnok-Bonts Raumer rührte sich weiterhin nicht vom Fleck; auch ihn würden die Barbaren nicht schonen.
    Brether rang mit sich. Die Spannung in der Zentrale wurde ihm fast körperlich bewußt.
    Viele hatten auch einfach Angst, aber niemand schien die Courage aufzubringen, dies zuzugeben. Warum, dachte der Betschide, warteten sie hier, bis sie sich verteidigen mußten? Sie standen in niemandes Pflicht. Was brachte sie dazu, in diesem Raumsektor kritiklos auszuharren? War es Feigheit, vor der Übermacht zu fliehen? Nein.
    „Alle Kommandos zurück!" rief Brether laut. „Wir hauen ab!"
    Flint schien darauf nur gewartet zu haben. Er reagierte sofort. Schnell und sicher betätigte er die Steuerung. Die Triebwerke sprangen an.
    „Und Forsnok-Bont?" warf jemand ein. „Wir können ihn nicht im Stich lassen."
    „Er muß selbst wissen, wie er sich verhält. Wie sollten wir ihm helfen, bei fünfzigtausend Gegnern?"
    „Los doch!" schrie Flint, als könnte er die Maschinen damit zu noch größerer Leistung anspornen. „Ab mit dir, TRIO!"
    Da geschah das Unglaubliche.
    Über der Korvette brach der Weltraum auf.
    Der Paratronschirm flammte in grellem Rot, als eine hyperenergetische Schockwelle über ihn hinweg raste. Orter und Taster schlugen gleichzeitig aus, einige Instrumente brannten knallend durch und versagten ihren Dienst. Die Schirme leuchteten im Widerschein automatisch projizierter Lichtpunkte, jeder einzelne von ihnen ein Raumschiff. Es schien eine nicht überschaubare, endlose Menge - mehr jedenfalls, als ein Mensch in kurzer Zeit zu zählen vermochte. Und es wurden immer mehr. Reihe auf Reihe, Pulk auf Pulk stürzte in den Normalraum und erschütterte dessen Gefüge.
    „Nichts wie weg!" gellte Brethers Stimme durch den Lärm. Hochgefahrene Maschinen, überlastetes Instrumentenmaterial und die verschreckten Rufe der Besatzung machten seine Worte fast unverständlich. „Wir halten in sicherer Entfernung an. Ich will wissen, was hier geschieht."
    Trotz des Tumults steuerte Flint das Schiff mit ruhiger Hand. Noch immer war die fremde Flotte nicht vollständig

Weitere Kostenlose Bücher