Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1167 - Bettler des Vakuums

Titel: 1167 - Bettler des Vakuums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
komme", versicherte Varkun. „Aber ich nehme unterwegs weitere Proben. Wir werden dem Geheimnis dieser Blüten schon auf die Schliche kommen."
    Cobanor hörte Sira und den kleinen Lumena miteinander reden. Der Fremde hatte seinen Schock erstaunlich schnell überwunden, und seit die Akonin ihm versichert hatte, daß die Riesenovale nicht zurückkehren würden, war er sehr mitteilsam geworden. Das nützte allerdings nicht viel, denn dieser kleine Fremde wußte wenig über seine Welt. Er war nie auf der Oberfläche seines Planeten gelandet, hatte sie nicht einmal richtig gesehen und wußte daher nicht, warum es dort unten kein Leben gab. Von den Pflanzen wußte er, daß „Zweisterns Kraft" sie in der Luft hielt, und wenn Seth-Apophis den Lumena eine besondere Aufgabe zugeteilt hatte, dann hatte sie ihnen das nie gesagt. Die Lumena kannten nicht einmal den Namen der Superintelligenz. Alles, was Sira aus dem Kleinen herausbekam, waren weitere Einzelheiten über ihr Leben auf und mit den Pflanzen.
    Cobanor erfuhr bei dieser Gelegenheit, daß die Lumena zwar keine echten Telepathen waren, daß sie aber dennoch alle miteinander in Verbindung standen und stets ungefähr wußten, was über anderen Bereichen ihres Planeten geschah. Allerdings schien diese Verbindung nicht lückenlos zu sein, und wahrscheinlich ging sie weniger von den Lumena, als von den Pflanzen aus. Die Bewohner sehr kleiner, sehr alter oder erkrankter Pflanzen blieben mitunter uninformiert.
    Cobanor beobachtete inzwischen voller Unruhe jene Stelle, an der Varkun wieder zum Vorschein kommen mußte. Endlich erschien der Ara und begann eine Wanderung kreuz und quer über das riesige Blatt. Ab und zu bückte er sich und nahm Gewebeproben, und die Lumena, die ihn begleiteten, sahen ihm dabei zu.
    Der Arkonide wandte sich an den kleinen Lumena.
    „Haben deine Leute nichts dagegen einzuwenden, daß unser Freund dort draußen die Pflanze untersucht?" fragte er.
    „Nein", sagte der Kleine. „Diese Tardaja ist krank. Sie wird bald sterben. Eine gesunde Tardaja dürfte keiner von euch betreten."
    Später schalt Cobanor sich einen Narren, aber im Augenblick hatte er keine Zeit dazu.
    Die Funkverbindung zu Varkun war offen, und der Ara hatte die Antwort des Lumena vernommen. Als Cobanor sich wieder umdrehte, schwebte der Ara bereits zu einer anderen Pflanze hinüber.
    Der Arkonide wußte, daß er diesen Fanatiker nicht mit Worten zurückhalten konnte. Also schickte er einen Traktorstrahl hinüber, um Varkun damit einzufangen und in die Space-Jet zu ziehen. Aber Varkun bewegte sich so schnell, daß Cobanor sein Ziel verfehlte. Der Traktorstrahl streifte den Rand der Pflanzen.
    Für einen Augenblick glaubte Cobanor, Tausende von Wesen hätten in heller Panik aufgeschrieen. In Wirklichkeit war kein Laut zu hören gewesen. Der Lumena verstummte mitten im Wort. Die Tardaja schien lediglich ein wenig schräger in den Wind zu kippen.
    Varkun landete auf dem Blatt, stürzte zu Boden und rührte sich nicht mehr. Gleichzeitig änderten ungefähr zwanzig der fliegenden Pflanzen ihren Kurs und hielten auf die Space-Jet zu.
    Entsetzt schaltete Cobanor den Traktorstrahl aus. Er war kein besonders geübter Pilot, aber er nahm instinktiv Kurs auf den Ara. Sira und Jasmin Ali starrten entsetzt auf Varkun.
    Pakosch dagegen war bereits auf dem Weg zur Schleuse, und der Lumena folgte ihm.
    Das brachte auch die beiden Frauen in Trab, die noch längst nicht genug über dieses rätselhafte Volk erfahren hatten.
    Es gelang Cobanor, die Space-Jet über den Ara zu manövrieren, aber es war schwierig, den richtigen Abstand zu halten, denn die Pflanze bockte regelrecht. Für den Arkoniden sah es fast so aus, als wüßte dieses Ding, daß in dem kleinen Raumschiff weitere Opfer saßen, die es sich holen wollte. Auf einem Bildschirm sah er, daß Pakosch die Schleuse geöffnet hatte. Der Psychologe stieg in fieberhafter Eile in einen SERUN. Noch ehe er fertig war, raste der Lumena heran und stürzte sich auf die Pflanze hinab. Das kleine Wesen fiel etwa fünf Meter tief. Es überstand den Fall glänzend und eilte davon. Sira und die Biologin blieben ratlos stehen und starrten nach unten.
    „Ich hole ihn!" rief Pakosch, der endlich den SERUN geschlossen hatte.
    „Nein!" schrie Cobanor. „Bleib im Schiff!"
    Der Springer hörte nicht auf ihn. Er aktivierte das Flugaggregat und verließ die Schleuse. Offenbar hatte er die Absicht, in einer steilen Kurve herabzustoßen, den Arm zu packen und mit

Weitere Kostenlose Bücher