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1167 - Bettler des Vakuums

Titel: 1167 - Bettler des Vakuums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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soweit das möglich war.
    „Warum habt ihr diesen Planeten aufgesucht?" fragte Sira.
    „Das hat viele Gründe", sagte der Fremde. „Wir können zwar nahezu unbegrenzte Zeit hindurch im freien Weltraum leben, aber ab und zu brauchen wir Nahrung, und die können wir nur auf den Planeten finden. Außerdem sind wir dort draußen ohne jeden Schutz, und man kann uns auf weite Entfernungen hin orten. Vor allem aber werden zwei von uns in der nächsten Zeit Nachkommen zur Welt bringen, und dazu brauchen wir einen sicheren Ort."
    „Einen Planeten mit einer sauerstoffhaltigen Atmosphäre", vermutete Cobanor.
    „So ist es", bestätigte der Zublzu - es schien, als würde man bei seinem Volk keine Eigennamen kennen. „Unsere Kinder brauchen in der ersten Zeit Sauerstoff, Wasser und Nahrung."
    „Welche Art von Nahrung?" erkundigte sich Varkun.
    „Bestimmte mineralische und organische Substanzen. Leider ist die Oberfläche dieses Planeten unbelebt, aber es gibt genug organische Rückstände, von denen wir uns ernähren können."
    „Ihr seid ziemlich anspruchslos"
    „Das gehört sich wohl für Bettler wie uns", erwiderte der Zublzu gedehnt. „Wir haben unsere Heimat verloren und müssen uns mit dem begnügen, was andere uns übriglassen.
    Wir hatten gehofft, hier für kurze Zeit Ruhe und Frieden zu finden, da die Bewohner dieser Welt hoch oben in der Atmosphäre leben und den Boden ihres Planeten nicht brauchen.
    Wir wollen niemanden stören. Aber es scheint, als würden wir das hier schon durch unsere bloße Anwesenheit tun."
    „Was werdet ihr tun?" fragte Cobanor.
    „Wir werden diesen Planeten verlassen", erklärte der Riese.
    „Meint ihr nicht, daß die Wesen auf den fliegenden Pflanzen sich an euch gewöhnen werden? Wenn ihr darauf achtet, daß ihr den Pflanzen nicht zu nahe kommt, werden die Fremden euch bestimmt in Ruhe lassen. Es sind friedliche Wesen, die nicht darauf eingerichtet sind, zu kämpfen."
    Der Zublzu schwieg für kurze Zeit.
    „Die kleinen Wesen an sich sind harmlos", bestätigte er dann. „Das gleiche gilt für die Pflanzen. Aber beide zusammen können selbst für uns gefährlich werden. Einer der Unseren ist vor wenigen Augenblicken gestorben. Es ist Zeit, daß wir unsere Suche fortsetzen. Ihr solltet diesen Planeten ebenfalls verlassen, ehe es zu spät ist."
    „Warum...", begann Cobanor, aber der Fremde machte einen Satz und schnellte sich in den Himmel hinauf.
    „Der scheint es ernst zu meinen", murmelte Sira und rief die VIVIER BONTAINER. Von dort kam die Bestätigung dafür, daß die riesigen Fremden die Atmosphäre des Planeten verließen und sich hoch über dem Äquator sammelten.
    „Wenigstens haben wir noch herausgefunden, wer und was sie sind", meinte Pakosch.
    „Und nun, nachdem diese Riesen verschwunden sind, können wir uns auf unsere nächste Aufgabe konzentrieren."
    Cobanor sah zu den fliegenden Pflanzen auf. Ihm war nicht wohl bei dem Gedanken, sie zu erforschen. Die Warnung des Zublzus haftete ihm im Gedächtnis, und Cobanor war entschlossen, sehr vorsichtig zu sein.
    „Wir werden uns diese Gewächse ansehen", entschied er. „Aber wir werden vorerst auf direkte Kontakte verzichten."
    Sira blickte enttäuscht drein, denn zweifellos brannte sie darauf, nun auch den kleinen Fremden auf den Leib zu rücken. Auch die beiden Biologen waren nicht sehr angetan von Cobanors Vorsicht. Aber Cobanor ließ sich dadurch nicht beirren.
    Wenn man die Pflanzen aus der Nähe betrachtete, dann konnte man einige ganz erstaunliche Dinge feststellen. So war zum Beispiel die Oberseite glatt und eben, die Unterseite dagegen durch stark hervortretende Rippen und Leisten gekammert, genau wie bei vielen Schwimmblättern. Außerdem saß im Zentrum der Unterseite stets ein Büschel von zapfenartigen Auswüchsen, von denen Jasmin Ali meinte, daß es sich um verkümmerte Wurzeln handeln müsse. Am Rand des Blattes lagen knollenförmige Verdickungen, aus denen zu gegebener Zeit ein Ableger wurde, und unter der glatten Oberhaut konnte man an vielen Stellen große, dunkle Kammern erkennen, die dem Speichern von Feuchtigkeit dienten. Zwischen den hohen „Blütenblättern" lag gar ein regelrechter Teich.
    Trotz des Auftriebs, den die Thermik den Pflanzen gab, und der Tatsache, daß die „Blütenblätter" wie Segel wirkten, war es ein Rätsel, was diese riesigen Gebilde in der Luft hielt.
    Bei den Bewohnern der Pflanzen schien es sich um echte Symbionten zu handeln. Die Pflanze bildete am Grunde einiger

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