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1167 - Bettler des Vakuums

Titel: 1167 - Bettler des Vakuums Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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aufgetaucht."
    Varkun drehte sich um, Cobanor wünschte, er hätte den Ara zurückgehalten, bis ein Translator auf die Sprache der Fremden justiert war, aber nun war es zu spät, und Varkun würde um keinen Preis der Welt die Pflanze verlassen, solange seine Neugier nicht gestillt war.
    „Ich will nichts von euch", versicherte Varkun den Fremden in beruhigendem Tonfall.
    „Und ich will auch dieser Pflanze nichts tun. Ich möchte mich nur ein bißchen umsehen.
    Wie wäre es, wenn ihr mir dabei helfen und mir alles zeigen würdet?"
    Natürlich verstanden die Fremden kein Wort, aber vielleicht spürten sie, daß Varkun keine aggressiven Gefühle hegte. Sie versuchten nicht, ihn aufzuhalten. Aber sie ließen den Ara auch nicht aus den Augen, sondern begleiteten ihn in wenigen Metern Abstand.
    Sira redete behutsam auf ihren Fremden ein und bemühte sich, ihn zum Sprechen zu bringen, indem sie ihm verschiedene Gegenstände zeigte. Der Kleine ging zögernd darauf ein. Der Ara hatte inzwischen den Eingang zu der seltsamen Behausung erreicht.
    Elastische Borsten versperrten ihm den Weg, wichen aber zurück, als einer der Fremden neben Varkun erschien. Der Ara hatte Mühe, in das Innere der Behausung zu kommen, denn der Eingang war auf die Größe der Fremden eingerichtet, nicht aber auf einen hochgewachsenen Ara, der noch dazu einen Raumanzug trug.
    „Das ist die reinste Komfortwohnung", berichtete Varkun. „Hier gibt es sogar eine Beleuchtung, ein rötliches Lacht, das aus den Wänden kommt. Der Boden ist weich, flaumig. An den Wänden entlang sind Mulden zu erkennen. Sie enthalten etwas, das sich wie Filz anfühlt. In einer von den Mulden liegt ein kleiner Fremder, kaum fünfzig Zentimeter groß. Sein Saugrüssel steckt in einem glatten, rötlichen Wulst, der die Mulden umgibt. Ich öffne jetzt den Helm."
    „Nein!" rief Cobanor. „Laß das bleiben, Varkun, verdammt..."
    „Reg dich nicht auf", empfahl der Ara. „Der Helm ist offen. Hier riecht es wie in einem Bienenstock, ein schwerer, süßer Honiggeruch. Außerdem ist es warm, fast dreißig Grad.
    Die Borsten scheinen jeden kalten Windhauch abzuhalten. Ich denke, ich werde jetzt wieder nach draußen gehen und mich weiter im Zentrum der Blüte umsehen."
    Sira hatte inzwischen herausbekommen, daß die Wesen sich Lumena nannten. Ihren Planeten bezeichneten sie als Lumen, ihre Sonne hieß Zweistern und bildete den Kern ihres Glaubens und ihrer Weltanschauung. Sie schienen niemals ein anderes Leben geführt zu haben als das, dem sie jetzt nachgingen. Vor kurzer Zeit hatte es Schwierigkeiten mit den Tardajas gegeben - so hießen die Blüten. Zweistern hatte aufgehört, ihnen und den Lumena Kraft zu spenden, und etliche Blüten waren abgestürzt.
    Aber jetzt begann Zweistern, sich zu erholen, und es hätte alles in Ordnung sein können, wenn nicht die Fremden gekommen wären.
    „Ich komme mir wie eine Ameise vor, die sich in eine Seerose verirrt hat", kommentierte Varkun seinen Vorstoß auf der fliegenden Pflanze. „Ich erreiche jetzt das Gebiet der inneren, kleineren Blätter. Sie haben ebenfalls Hohlräume an ihrer Basis, aber es sind keine Borsten davor. Die Kammern sind goldgelb gefärbt, und es wachsen knollenförmige, gelbe Gebilde darin. Wahrscheinlich handelt es sich um so etwas Ähnliches wie Pollen."
    Zweistern, so erfuhr Sira von dem kleinen Fremden, hatte seine volle Kraft noch nicht wiedererlangt, aber er wurde stündlich stärker.
    Cobanor, der versuchte, alles auf einmal zu hören und den Überblick zu behalten, rief die VIVIER BONTAINER an.
    „Pulsiert das Doppelgestirn inzwischen stärker?" erkundigte er sich.
    „Das müßtest du von da unten eigentlich auch erkennen können", meinte Art Mektal.
    „Ja, das Pulsieren hat zugenommen. Mir gefällt das nicht, Cobanor. Etliche Leute hier sind sehr nervös, und sie verlangen, daß wir uns zurückziehen. Am liebsten würde ich das auch tun."
    „Was machen die Zublzus?"
    „Sie halten sich immer in unserer Nähe. Sieht fast so aus, als ob sie auf etwas warten.
    Bist du sicher, daß diese Wesen harmlos sind?"
    „Ja", murmelte Cobanor. „Völlig sicher."
    „Ich habe den Teich im Zentrum der Blüte erreicht", meldete Varkun. „Ein paar von den Fremden sind bei mir, aber sie haben offenbar nichts dagegen, daß ich ein paar Wasserproben nehme."
    „Beeile dich!" bat Cobanor den Ara. „Es liegt etwas in der Luft, und es ist bestimmt keine angenehme Überraschung, die uns da erwartet."
    „Schon gut, ich

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