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1168 - Marionetten der Silbernen

Titel: 1168 - Marionetten der Silbernen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Bewacher die Zelle geöffnet und Weidenburn herausgelassen haben. Daraufhin brachte er sie um, indem er ihre Verbindungsstränge durchtrennte."
    „Dann ist Eric Weidenburn gefährlicher, als wir bisher angenommen hatten", meinte Carwanhov. „Ich an eurer Stelle würde ihn einfangen lassen." Er wandte sich um und ging.
     
    *
     
    Carwanhov war längst nicht so selbstsicher, wie er sich nach außen hin gab.
    Er hatte längst festgestellt, daß der Panmexul den Ganglioniden freigelassen und auch dafür gesorgt hatte, daß das Fadenwesen in den Brutschrank eindringen konnte, wo es eine Symbiose mit dem dort aufbewahrten Rest des Terasymbionten eingegangen war. Er wußte auch, daß der Ganglionide sich überall im Schiff ausgebreitet hatte. Aber das alles vermochte das Gentransplantationsprogramm des Terasymbionten nicht zu beeinflussen, es sei denn, im Zusammenwirken mit einem tatsächlich noch unbekannten Faktor.
    Der Panmexul kam dafür nicht in Frage. Er konnte nur Unfug stiften und für Unruhe sorgen. Dafür hatte Carwanhov ihn schließlich in zweiter Linie geschaffen. Er war sicher, daß das Mischwesen die beiden Quechos umgebracht und Weidenburn freigelassen hatte - und er frohlockte insgeheim darüber, hatte es ihm doch die Möglichkeit verschafft, Xerzewn und Dronomon in Verlegenheit zu bringen.
    Natürlich ahnten sie nichts von der Existenz des Panmexuls. Da das Mischwesen viel zu schlau war, um sich von Quechos oder Armadamonteuren erwischen zu lassen, würde es Xerzewn und Dronomon noch viel Kopfzerbrechen bereiten.
    Das war allerdings auch notwendig, damit sie sich nicht ausgiebig mit den Ursachen für die verfrühten Vereinigungseffekte des Terasymbionten befassen konnten. Immerhin war der Terasymbiont seine Schöpfung, und der geringste Makel mußte auf ihn zurückfallen.
    Zwar hatte er die Stabilität des Plasmaungeheuers hervorgehoben, doch genau sie mußte die Schwachstelle sein, die dem noch unbekannten Faktor einen Angriffspunkt geboten hatte.
    Carwanhov war sich darüber im klaren, daß er diesen Faktor finden und eliminieren mußte. Falls ihm das nicht gelang und sie deshalb die Pforten nicht passieren konnten, würde es keine Machtübernahme durch die Armadaschmiede geben. In diesem Fall würde natürlich er als Sündenbock herhalten müssen.
    Wie immer, wenn er ein Problem hatte, zog er sich in sein Hauptlabor zurück. Als erstes sah er sich den Rest des Terasymbionten an. Er war auf die Größe von fünf Fäusten weitergewachsen und wurde von einem silbrig schimmernden Geflecht umhüllt, dem Teil des Ganglioniden, der eine Symbiose mit ihm eingegangen war.
    Carwanhov musterte die Pseudopodien, die sich ihm entgegenstreckten. Sie waren länger und beweglicher als die, die der Terasymbiont allein gebildet hatte. Der Ganglionide bewirkte eine schnellere Reiz- und Befehlsleitung. Dafür profitierte er von den Nervenimpulsen des Terasymbionten.
    Der Silberne nahm ein kleines Laserskalpell, verbarg es in der hohlen Hand und brachte es in die Nähe des Symbionten, ohne daß die Pseudoaugen es zu sehen vermochten.
    Dann schaltete er es ein und schnitt blitzschnell ein fingerlanges Pseudopodium ab.
    Er fing das Stück mit der anderen Hand auf. Im nächsten Moment hatte der Symbiont ein anderes Pseudopodium vorgeschnellt, sein Ende in zwei Greiffinger umgebildet und das abgeschnittene Pseudopodium ergriffen.
    Etwas platschte.
    Carwanhov fuhr herum und sah den Panmexul wenige Schritte entfernt auf dem Boden stehen. Trübes Wasser rann an dem silbrigen Schuppenkleid herab.
    „Modulewn!" rief Carwanhov. „Du treibst dich in letzter Zeit ein bißchen viel herum. Was hast du dazu zu sagen?"
    Das Schuppenwesen gab klagende Laute von sich und wiegte den plumpen Oberkörper, als litte es Schmerzen.
    „Heuchler!" schimpfte der Armadaschmied.
    Blitzschnell trennte er ein zweites Pseudopodium von dem Symbionten ab. Diesmal zog er die Hand, die es auffing, so schnell zurück, daß das nachgreifende Pseudopodium ins Leere schnellte.
    Carwanhov warf das abgetrennte Stück dem Panmexul vor.
    Doch anstatt es zu verschlingen, fletschte das Schuppenwesen knurrend die Zähne und wich ein paar Schritte zurück.
    „Was hast du?" fragte Carwanhov lauernd. „Fürchtest du dich vor diesem Proteinklumpen? Dein Magensaft wird ihn im Nu auflösen. Friß, Modulewn!"
    Einem klaren Befehl mußte der Panmexul gehorchen. Aber er verwandelte sein „Fischgesicht" zuerst in eine Karikatur von Carwanhovs Gesicht, bevor er das

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