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1168 - Marionetten der Silbernen

Titel: 1168 - Marionetten der Silbernen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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versuchte, den nächstbesten Körper ins Freie zu ziehen.
    Doch trotz der noch bestehenden Konturen gab die rosafarbene Masse nach und zerfloß in seinen Händen. In seiner Verzweiflung versuchte Weidenburn es dennoch immer wieder.
    Erst nach längerer Zeit sah er ein, daß seine Bemühungen fruchtlos bleiben mußten.
    Weinend zog er seine Hände zurück. Mit dumpfem Stöhnen schloß sich der Schleimfilm wieder.
    Eric wandte sich ab, um die Suche nach Carwanhovs Labor fortzusetzen. Seine Augen weiteten sich, als er hinter und neben sich schleimüberzogene rosafarbene Massen wogen sah.
    Er war eingekreist.
    „Was soll das?" stammelte er.
    Aus der Masse stiegen mehrere schenkeldicke Auswüchse fast senkrecht empor. Als sie eine Höhe von etwa drei Metern erreicht hatten, kippten sie auf Weidenburn zu. Ein Ausläufer traf seine Schulter. Eric taumelte. Beinahe hätte er das Gleichgewicht verloren.
    Dort, wohin er dann gefallen wäre, bildete sich eine Vertiefung in der rosafarbenen Masse.
    Erst jetzt begriff er, daß die Hunderttausend schon die Zwischenstufe zu einem einzigen Überorganismus waren, und daß diese Zwischenstufe bereits einen gemeinsamen Willen entwickelt hatte.
    Den Willen, ihn zu verschlingen!
    Ein zweiter Ausläufer streifte Erics Hinterkopf. Eric strauchelte und fiel nach rechts.
    Hastig stützte er sich mit den Händen ab. Seine Finger gerieten dabei an den Rand des Schleimfilms. Eric fürchtete schon, im nächsten Moment gepackt und herabgezogen zu werden, als dieser Teil der Zwischenstufe vor ihm zurückwich. Für den Bruchteil einer Sekunde glaubte der Terraner in den verlaufenden Konturen die Gesichtszüge Greekas zu erkennen.
    Im nächsten Augenblick mußte er vor zwei Auswüchsen ausweichen. Er erkannte zwischen ihnen eine schmale Stelle in der ihn umzingelnden Masse. Mit der Kraft, die die Todesangst ihm verlieh, sprang er darüber.
    Die Zwischenstufe bildete eine etwa fünf Meter lange und zwei Meter dicke „Zunge", die sich nach ihm streckte.
    Da hielt es Eric nicht länger. Er verließ fluchtartig die Halle.
     
    *
     
    Scheinbar ziellos irrte Weidenburn umher, doch sein Unterbewußtsein steuerte ihn seinem letzten Entschluß gemäß, Simone aus dem Labor Carwanhovs zu retten.
    Plötzlich fand er sich in einer Sektion der ICCUBATH wieder, wo hinter transparenten Wänden und Türen alle möglichen Flüssigkeiten in Kolben, Röhren und Tiegeln brodelten, Dämpfe in Schlangenkühlern kondensierten und Zentrifugen wirbelten.
    Erst dieser Anblick erinnerte den Terraner wieder an seine Absicht. Unwillkürlich hob er die Hände und suchte nach der Packung mit den Konzentraten. Doch die waren verschwunden. Er mußte sie in der Halle verloren haben.
    Merkwürdigerweise verspürte er selbst keinen Hunger, obwohl er seit mindestens vierundzwanzig Stunden nichts mehr gegessen hatte. Ob das mit dem Terasymbionten zusammenhing, der in seinem Blut lebte? Hatte er seinen Metabolismus so verändert, daß er keine Nahrung mehr brauchte?
    Weidenburn lauschte in sich hinein, ob er irgend etwas von dem Wirken des Terasymbionten spürte. Doch alles schien wie früher zu sein. Auch sein Denken hatte sich nicht verändert.
    Oder doch?
    Verwundert stellte Eric fest, daß ihn der Gedanke, von dem Terasymbionten verändert zu werden, nicht mehr mit Entsetzen erfüllte. War das vielleicht der Anfang der Veränderung seiner geistigen Einstellung? Ging alles so allmählich vonstatten, daß er die schrittweisen Veränderungen nicht bewußt als solche empfand?
    Wenn es so war, dann hatte er noch mehr Grund zur Eile, dann mußte er Simone innerhalb kürzester Zeit finden, wenn er sie vor Carwanhov retten wollte.
    Er schritt den Korridor entlang und spähte durch die transparenten Wände. Aber außer den Versuchsanordnungen und den fest installierten Robotern, die alles steuerten, war nichts zu sehen.
    Nach einiger Zeit kam Eric in einen Teil des Korridors, in dem die Wände und Türen undurchsichtig waren. Zu seiner Erleichterung öffneten die Türen sich automatisch vor ihm und gewährten ihm Einblick in die dahinterliegenden Räume. Aber er sah nur große Ballen, die wahrscheinlich Drogen, Chemikalien und Mineralien enthielten.
    Schließlich blieb nur noch eine Tür am Ende des Korridors übrig. Darauf gefaßt, abermals eine Enttäuschung zu erleben, stellte Weidenburn sich davor.
    Auch sie öffnete sich.
    Eric hielt unwillkürlich den Atem an, als er in das Gesicht eines Silbernen blickte.
    Doch dann sah er Simone

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