1169 - Pforte des Loolandre
Flotte betraf.
Erstaunt horchte Perry auf, als das Rufzeichen des Hyperkoms ertönte. Das Peilzeichen des Autopiloten verschwand von der Bildfläche. Ein faltiges Gesicht mit tief in die Höhlen versenkten Augen und einem rüsselförmigen Kinn erschien statt dessen.
„Ich nehme an, du kannst mich hören", sagte die tiefe, grollende Stimme des Cygriden.
„Ich höre dich, Jercygehl An", antwortete Perry.
„Der Teufel ist los in deiner Flotte", sagte der Cygride. „Chmekyr, der Pförtner, hat sich vertausendfacht. Soweit wir die Lage überblicken, gibt es ein Exemplar an Bord eines jeden Schiffes."
Die Nachricht allein war beunruhigend genug. Aber warum war es ausgerechnet Jercygehl An, der sie ihm übermittelte? Der Cygride gehörte unzweifelhaft zu Perry Rhodans engerem Mitarbeiterkreis, aber gewöhnlich kümmerte er sich um die Belange der BASIS und der Galaktischen Flotte nur dann, wenn er dazu aufgefordert wurde.
„Überall entstehen dieselben Schäden, wie sie bereits an Bord der BASIS festgestellt wurden" fuhr die grollende Stimme fort. „Materie löst sich auf und verschwindet. Es gibt keinen Zweifel mehr, daß dieses Phänomen mit dem Auftauchen Chmekyrs in engem Zusammenhang steht."
Da war es mit Perrys Zurückhaltung zu Ende.
„An - warum erhalte ich diese Informationen von dir?" fragte er. „Was ist mit Waylon, Alaska, Sandra, Deneide..."
Es funkelte spöttisch in den tiefen Augenhöhlen des Cygriden.
„Der Jünger der Schwarzen Erfüllung macht sich schlecht als Überbringer schlechter Nachrichten, nicht wahr?" Gleich darauf war er wieder ernst. „Die Mitglieder der Schiffsleitung sind beschäftigt. Das Ausmaß der Schäden nimmt ständig zu. Eine eigenartige Unruhe hat die Besatzung ergriffen. Ich nahm es auf mich, dich über Dinge zu informieren, von denen du wissen solltest."
Perry kannte die Art des Cygriden. In seiner Redeweise neigte er zur Untertreibung.
„Die Lage ist ernst?" fragte er.
Jercygehl An machte die Geste der Zustimmung.
„Du wirst es sehen, wenn du zurückkehrst."
Das Bild verschwand. Der flackernde Punkt des Peilzeichens erschien von neuem. Perry war, als er den Anruf des Cygriden erhielt, unwillkürlich stehengeblieben. Sato Ambush hatte sich nicht daran gestört und war weiter ins Innere des zerfallenen Schiffes geglitten.
„Sato, wir kehren um", sprach Perry ins Aufnahmegerät des Helmsenders. „Die Flotte ist in Gefahr."
„Die Flotte war in Gefahr, seit Chmekyr auftauchte", antwortete der Pararealist gelassen.
„Laß uns umkehren, nachdem du dir dies hier angesehen hast."
Dort, wo Sato Ambush angehalten hatte, lag ein unregelmäßig geformter Gegenstand auf dem Boden. Aus der Ferne wirkte er wie eine Ansammlung von Schutt. Aber als Perry näher glitt, sah er den matten Schimmer einer glatten Kunststoffoberfläche, und Sekunden später brach sich der Lichtkegel seiner Helmlampe in einer Schicht aus glasähnlichem Material.
„So also haben
*
sie ausgesehen", sagte Sato Ambush.
Perry schwebte in geringer Höhe über dem fremdartigen Gebilde. Seine Grundfläche hatte die Form eines Kreises von anderthalb Metern Durchmesser. Über dem Kreis wölbte sich die Substanz des Gebildes zu unregelmäßig angeordneten, höckerförmigen Erhebungen. Das Ganze war von einer Hülle aus polymeritähnlichem Material umschlossen. In die Hülle eingelassen waren mehrere ovale Stücke aus glasartiger Substanz.
Perry schauderte, als ihm die Bedeutung des Fundes klar wurde. Die Polymerithülle mit den eingesetzten Sichtscheiben war der Raumschutzanzug eines derer, die früher die Besatzung dieses Schiffes gebildet hatten. Er drosselte das Gravo-Pak und ließ sich sinken. Der Strahl der Helmlampe drang durch eine der Scheiben. Ein einzelnes, großes Auge starrte ihm entgegen. Es war lidlos, besaß jedoch die aus Glaskörper, Iris und Pupille bestehende Struktur des menschlichen Auges. Eine straffe, weißgraue Haut umgab das fremde Sehorgan.
Es war kein Leben mehr in diesem Blick. Der Fremde hatte den Untergang seines Raumschiffs nicht überlebt. Es ging wie ein Ruck durch Perrys Bewußtsein, als er begriff, was das Fremdwesen ihm noch im Tod mitteilte. Er hatte sich verrechnet! Das Schiff war keine jahrhunderttausendealte Ruine. Die weiche Polymeritsubstanz des Schutzanzugs würde kaum ein paar tausend Jahre überstehen, und gar die Körpermaterie des Fremden ...
Ersah auf.
„Du hast es erkannt, nicht wahr?" hörte er Sato Ambush sagen. „Das Schicksal
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