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1169 - Pforte des Loolandre

Titel: 1169 - Pforte des Loolandre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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entschlüsseln. Aber wann immer Perry Rhodan von seiner Konsole aus nach Ergebnissen der Analyse fragte, erhielt er dieselbe entmutigende Antwort: Schlüssige Resultate liegen bislang nicht vor.
    Eine Atmosphäre der Frustration breitete sich in der Kommandozentrale der EL-AMARNA aus. Vor dem Schiff lag die riesige Wand, die ihre Geheimnisse mühelos gegen die fortgeschrittensten Forschungsmittel der terranischen Wissenschaft verteidigte.
    Heckwärts rückte mit einer Geschwindigkeit von mehr als 200.000km/sec die Galaktische Flotte heran und erwartete, daß ihr die EL-AMARNA den Schlüssel reichte, mit dem sich die erste Pforte des Loolandre öffnen ließ. Dazwischen irgendwo tummelten sich zwei identische Exemplare des Wesens Chmekyr, das den Galaktikern das Schicksal der Unewigen angedroht hatte - was immer man sich darunter vorstellen wollte. Es war eine Lage, die Niedergeschlagenheit erzeugte. Perry selbst blieb davon nicht verschont. Mehr als einmal war er im Begriff, die Rückkehr zur BASIS anzuordnen, aber jedes Mal, wenn er aufgeben wollte, fiel sein Blick auf Sato Ambush, der wie ein Besessener an seiner Konsole arbeitete.
    Er war der einzige, der nicht unter Resignation litt. Perry hatte inzwischen zuviel Respekt vor dem Pararealisten, als daß er seine fast hektische Tätigkeit als Jagd nach einem Hirngespinst abgetan hätte. Noch immer versuchte er, aus dem Gewirr der bunten Linien ein erkennbares Bild zu formen.
    Spielerisch ließ Perry die Fingerkuppen über die Tasten seiner eigenen Konsole gleiten.
    Dabei mußte er aus Zufall eine Kombination erwischt haben, die der Computer erkannte.
    Denn plötzlich entstand ein Videofeld, an dessen Kopfende zu lesen war: MENUEVORSCHLAG 3. MAHLZEIT, 23-03-427.
    Perry stutzte. Ungläubig las er weiter: Vorspeise: Langostino-Cocktail mit pikanter Sauce oder 6 frische Austern auf der halben Schale.
    Suppe: Consomme Hondro mit Wildeinlage oder Dicke Muschelsuppe New England.
    Hauptspeise: Kalbsrückensteak mit Gänseleberpüree und Trüffeln oder...
    Weiter las Perry nicht. Er konnte sich nicht erinnern, je an Bord eines terranischen Raumschiffs - abgesehen von den Luxuslinern des Touristenverkehrs - eine derart üppige Speisenkarte gesehen zu haben. Unwillkürlich sah er sich nach Rank Flotho um. Wußte der Kommandant, was seine Bordküche auf Lager hatte?
    Wahrscheinlich hätte Perry sich näher mit dem Geheimnis der reichhaltigen Bordverpflegung beschäftigt, aber es kam ein zweiter Anruf von der BASIS. Diesmal erschien Waylon Javiers Gesicht auf der Bildfläche. Der Kommandant wirkte besorgt.
    „Perry, es geschehen unheimliche Dinge", sagte er. „Die Zentrale erhält Schadensmeldungen aus allen Teilen des Schiffs, bis jetzt insgesamt siebzehn. Die Schadensfälle haben alle das gleiche Merkmal: Materie scheint sich in Nichts aufgelöst zu haben."
    Er überspielte eine Reihe von Photographien auf Perrys Empfänger. Sie zeigten ein Loch in einer Wand, ein angefressenes Klimaaggregat, einen Arbeitsroboter, dem die Hälfte seines Körpers abhanden gekommen war, eine Versammlung von Möbelstücken, von denen keines mehr aufrecht stand, weil sie samt und sonders ihre Beine verloren hatten. Die erste Begegnung mit Chmekyr kam Perry in den Sinn. In Sato Ambushs Quartier hatte er ein Stück Stuhlbein verzehrt, als sei es eine Delikatesse. Ernährte sich der Gnom von anorganischer Materie? Waren die Zerstörungen Spuren seines Hungers?
    Auch an den Vorfall im Hangar der EL-AMARNA erinnerte er sich. Rank Flotho war es gewesen, der die beschädigte Wand entdeckt hatte. Bißspuren waren gefunden worden, die Chmekyrs Gebißstruktur entsprachen.
    „Keiner der Schäden", fuhr Waylon Javier fort, „löste einen Alarm aus. Wer auch immer es ist, der uns da anknabbert - er geht automatischen Signalgebern behutsam aus dem Weg. Der Roboter zum Beispiel war desaktiviert, als man ihn demolierte. Mit anderen Worten: Wir haben keine Ahnung, wie die Schäden entstehen."
    „Chmekyr ist noch an Ort und Stelle?"
    „Er rührt sich nicht vom Fleck."
    „Laß zwanzig Prozent von Hamillers Kapazität zur Überwachung des Schiffes abzweigen", schlug Perry vor. „Das sollte ausreichen, einen großen Teil der Räume ständig im Auge zu behalten. Irgendwann werden wir erfahren..."
    „Fremdortung!" riß ihm eine scharfe Stimme das Wort vom Mund. „Dreizehn Objekte von Asteroidengröße, Sektor acht, Abstand zwoeins."
    Alarmsignale gellten. Waylon Javier verabschiedete sich mit einem grüßenden

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