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1169 - Pforte des Loolandre

Titel: 1169 - Pforte des Loolandre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sie nicht voreilig. Sie sind Manipulierte."
    Perry antwortete nicht. Im Trubel der Voller hatte er Rank Flothos massige Gestalt erspäht. Er ging auf ihn zu. Eß- und Trinklustige, die ihm im Weg standen, schob er kraftvoll beiseite. Man wurde auf ihn aufmerksam.
    „Heh - paß auf, wo du hintrittst!" beschwerte sich einer.
    Er faßte Rank Flotho an der Schulter und drehte ihn mit einem solchen Ruck zu sich herum, daß es den Pausbäckigen fast von den Beinen riß.
    „Perry!" staunte er. „Du kommst also doch ..."
    Er trug eine flache Schüssel, die er mit kulinarischen Kostbarkeiten vollgeladen hatte - so voll, daß drei Halbverhungerte davon hätten satt werden können. Perry riß sie ihm aus der Hand und schleuderte sie beiseite. Sie zertrümmerte ein Spanferkel und riß einen Kübel aromatisch duftender Suppe um. Heiße Brühe schwappte über den Tisch. Schreie gellten. Murrende Rufe waren zu hören.
    „An die Arbeit, Flotho", sagte Perry so laut, daß es jedermann in der Umgebung hören konnte. „Du hast ein Raumschiff zu steuern."
    In Rank Flothos Miene arbeitete es. Auf ihn, den Genießer, mußte der Eßdrang, der durch die Verschiebung der Wirklichkeit ausgelöst worden war, am kräftigsten gewirkt haben. Er wandte den Blick dorthin, wo die davongeschleuderte Schüssel auf der reich gedeckten Tafel beträchtliche Verwüstung angerichtet hatte. Bedauern drückte sich in seinen Zügen aus. Er sah Perry an, und einen Augenblick lang hatte es den Anschein, als wolle er protestieren. Schließlich aber ließ er die Schultern sinken.
    „Also gut", sagte er niedergeschlagen. „Steuern wir das Raumschiff."
    „Du brauchst zwanzig Mann Besatzung für die Zentrale", belehrte ihn Perry mit harter Stimme. „Such sie dir aus. Der Rest geht in Quarantäne, bis wir die BASIS erreichen. Die Roboter sollen dieses Zeug hier abräumen." Er machte eine weit ausholende Geste rings über die Tafel hinweg. „Phybia holt ihr von ihrem Thron und zieht ihr..."
    Am Stirnende der großen Tafel gab es einen lauten Krach. Phybia, von der soeben die Rede war, hatte den Kampf ums Gleichgewicht endgültig verloren und kam polternd die Stufen ihres provisorischen Throns herabgerollt. Das an sich wäre kaum bemerkenswert gewesen. Aber kaum hatte die Epikur-Königin ihren Ehrenposten aufgegeben, da erschien ein anderer auf der Höhe des Thronsitzes und lenkte mit einem herausfordernden Schrei die allgemeine Aufmerksamkeit auf sich: Chmekyr, der Pförtner.
    „Du glaubst, du hättest gewonnen, Terraner? Wie leicht du dich täuschen läßt! Hast du die Raumschiffe der Unewigen gesehen? Begreifst du noch immer nicht, daß keine Macht des Universums euch davor bewahren kann, dasselbe Schicksal zu erleiden?"
    Hoch aufgerichtet, soweit es sein schmächtiger Körper erlaubte, stand er auf dem Sitz, den bis vor kurzem noch die Epikur-Königin innegehabt hatte. Die vier Blütenstängel, die ihm aus dem Schädel wuchsen, zitterten und vibrierten - in unbeherrschtem Triumph, wie es den Zuschauern schien. Perry lockerte den Griff, mit dem er Rank Flotho nach wie vor gepackt hielt. Er wollte sich in Bewegung setzen, aber wiederum zupfte es an seinem Ärmel, und eine helle Stimme flüsterte: „Du beeindruckst ihn nicht. Laß mich gehen."
    Perry nickte fast unmerklich. Sato Ambush schritt davon. In der großen Meßhalle war es still geworden. Perrys drohender Auftritt und Chmekyrs unerwartetes Erscheinen hatten die Laune der Feiernden nachdrücklich beeinträchtigt. Eine Gasse bildete sich, durch die der schmächtige Wissenschaftler selbstbewußt auf das Stirnende der Tafel zuschritt. Arn Fuß des Thrones blieb er stehen. Chmekyr, der erwartet haben mochte, daß Perry Rhodan selbst ihm antworten würde, musterte ihn überrascht.
    „Hat es dem Großen die Sprache verschlagen, daß er den Zwerg schicken muß?" fragte er hämisch.
    „Sieh dich selbst an", sagte Sato Ambush mit heller, durchdringender Stimme. „Dann frag dich, wer hier der Zwerg ist."
    „Vorlaut ist er", quarrte der Gnom. Sein Blick ging über die Menge. „Euch hat der Wein die Zunge verwirrt, drum schickt ihr ihn."
    „Niemand hat mich geschickt", wies ihn Sato Ambush zurecht. „Ich bin von mir aus gekommen, um dir zu sagen, daß dein größenwahnsinniger Plan nur die eine Wirkung haben wird: dich lächerlich zu machen."
    Chmekyr ließ ein Gelächter hören, aber es klang unecht. Er war seiner Sache nicht mehr völlig sicher.
    „Mich lächerlich zu machen, sagt er!" kam seine

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