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117 - Die Pranke der Sphinx

117 - Die Pranke der Sphinx

Titel: 117 - Die Pranke der Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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von Schweiß und Blut.
    Es schepperte leise. Etwas fiel nach unten, berührte ihn
zum Glück aber nicht.
    Der Nebel vor seinen Augen verdichtete sich wieder. Die
körperliche Anstrengung, der er sich jetzt aussetzte, kostete Sauerstoff. Und
den gab es hier unten nicht in ausreichender Menge.
    Er versuchte tief zu atmen, langsam und ruhig. Nichts
überstürzen ... redete er sich ein.
    Er fühlte sich körperlich sehr schwach, aber sein Geist
reagierte erstaunlich klar.
    Er erinnerte sich, daß er kurz vor dem Aufwachen einen
Traum gehabt hatte, einen merkwürdigen Traum. Er hatte jemand getroffen, einen
Fremden, der ihm gar nicht mehr so fremd vorgekommen war, da ihn Franca Centis
schon beschrieben hatte.
    Ikhom-Rha, den magischen Gegenspieler des brutalen,
blutdürstigen Yson-Thor!
    Dieser Mann konnte helfen! Er hatte von Anfang an helfen
wollen! Er war in Rimini aufgetaucht.
    » ... und hier, mehr als einmal«, vernahm er wieder die
Stimme. Ganz klar und deutlich vernahm er sie. Die Worte schwangen echoartig
durch die Halle des Goldes.
    Sein Bewußtsein tauchte wieder ein in die Traumwelt, sein
Wille war so schwach und schläfrig, als würde man ihm ein Narkosemittel
injizieren.
    Der Traum ging weiter. Larry Brent sackte erneut weg und
hatte das Gefühl zu schweben. Aus farbigen Nebeln stiegen Bilder auf. Er sah
Sklaven, schwarz und nackt, die schufteten. Sie schafften Steine herbei und
erbauten das labyrinthartige Grabmal des Yson-Thor, geheimnisvoll und
verwinkelt, einen düsteren Tempel unter gleißender Sonne. Menschen wurden
ausgepeitscht und getötet. Yson-Thor, in prunkvoller Kleidung, saß auf seinem
Thron, vor ihm dehnte sich eine Halle von unermeßlicher Größe. Geheimnisvolle
Dämmerung herrschte. Aus Gefäßen und flachen Schalen stiegen seltsame,
übelriechende Dämpfe. Schwarze Sklaven rührten in Bottichen eine zähe,
halbflüssige grüne Brühe, die in Trögen weggeschafft wurde.
    Und damit wurden der Sand und die Steine getränkt, aus
denen schließlich die Sphinx erbaut wurde.
    Die riesige Halle vor dem drachenköpfigen Thron des
Gott-Königs, der mehr Macht und mehr Reichtum haben wollte als alle Pharaonen
vor ihm, war angefüllt mit verängstigten Menschen. Sie standen in Reih und
Glied, dicht an dicht und konnten sich nicht rühren.
    Und er winkte — und seine Schergen kamen.
    »Sie sollen sterben! Alle! Es sind ihrer zehntausend. Und
es werden noch mal zehntausend und noch mal zehntausend sein, wenn ich es
wünsche.« Seine Stimme dröhnte durch die Halle, schien aus all den finsteren
Winkeln und Ecken des bedrückend wirkenden Saales zurückgeworfen zu werden und
verstärkt wiederzukehren. »Ihr Blut wird den Geistern, die mir dienen, zu Ehren
fließen. Und sie sollen werden zu Gold, wie ich es verlange.«
    Blut floß. Es war ein schrecklicher Traum. Larry Brent
wollte aufwachen. Doch er konnte nicht. Sie wurden erstochen und geköpft, und
keiner setzte sich zur Wehr, nur ihr vieltausendstimmiger Aufschrei, der wie
ein einziger klang, hallte durch den unendlichen Saal, der in der Ferne mit der
glosenden Schwärze der Hölle zu verschmelzen schien.
    »Meine Sphinx wird meinen Schatz bewachen, und wenn ich
zurückkehre, werdet ihr mir wieder zu Diensten stehen. Ihr werdet euch
verwandeln und meine Wünsche erfüllen.« Sein Lachen dröhnte Larry noch lange in
den Ohren.
    Die gespenstische Kulisse tauchte in den Hintergrund.
Eine einfache, grau gekleidete Gestalt mit ernstem Gesicht und klugen Augen
trat vor ihn und sagte:
    »Ich mußte diesen Weg wählen. Es ist der einzige noch,
der letzte. Yson-Thor war ein Magier, der sein Handwerk verstand wie kein
Zweiter. Auch ich gehörte in jener Zeit zu den größten. Aber ich wollte die
Geister bekämpfen, die er gerufen. Zu Lebzeiten ist mir das nicht gelungen, ich
wußte, ich würde unterliegen. So zog ich mich in die Einsamkeit der Wüste
zurück und bereitete alles vor, um die Nachwelt zu warnen, um Yson-Thors Kreise
zu stören. Ich konnte nur abschwächen, nicht mehr verhindern. Ich versteckte
mich in den Kammern, die Yson-Thor errichten ließ und stellte Gegenzauber auf,
ohne daß er es merkte, fertigte einen Papyrus an, der die Nachkommen warnen
sollte, jemals ihren Fuß in diese verhexte Gruft zu setzen.
    Doch Yson-Thor hat etwas geahnt, und ohne mein Wissen
wurde der Papyrus verfälscht, so daß Widersprüchliches hineinkam, das niemand
deuten konnte und deshalb ein Rätsel blieb. Er konnte nicht auslöschen, was ich
geschrieben, aber er

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