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117 - Die Pranke der Sphinx

117 - Die Pranke der Sphinx

Titel: 117 - Die Pranke der Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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sich aus eigener Kraft nicht mehr länger halten, sie rutschte ab,
taumelte und stürzte in die Tiefe. Die steile Schräge ging es hinab, ständig
nach unten rollend, unfähig, die Bewegung aufzuhalten und irgendwo Halt zu
suchen. Diesen Halt gab es nirgends ...
     
    ●
     
    Die Luft war muffig, und seine Augen rollten furchtbar,
daß man glaubte, sie bestünden nur noch aus dem Weiß der Augäpfel.
    Aber da war niemand sonst in dem Sarkophag, der ihn so
hätte sehen können.
    Das Atmen fiel ihm schwer, denn die Luft hier drin war
knapp.
    Er winkelte die Arme an und hob den Sargdeckel zur Seite.
    Mario Centis richtete seinen Oberkörper auf.
    Der markante Kopf des Gelehrten war wie aus Stein
gemeiselt, die Muskeln an den Schläfen und Backen zuckten.
    Centis sah um Jahre gealtert aus, und seine Haut wirkte
schlecht durchblutet und fahl.
    Er lebte wieder, er war nie gestorben! Nur die sterbliche
Hülle seines eigenen Körpers hatte ihm eine Zeitlang gefehlt. Seine Seele war
gefangen gewesen im Kerker einer faulenden Leiche.
    Er erinnerte sich an alles.
    An den Moment des Übergangs, an den Tod seiner Hülle, an
die Begegnungen mit den anderen und an den schrecklichen Geist des Yson-Thor.
    Mit diesem Geist, der ohne Seele und Lebenskraft eines
anderen nicht funktionierte, war er gekoppelt gewesen und hatte Einblicke
genommen in die Welt der schwarzen Zauberkunst, die er nicht begriff, hatte
Einblick gewonnen in die verwirrend angeordneten Gänge und Durchlässe, Kammern
und Räume, die dem wiederauferstandenen Gott-König zum Palast werden sollten,
wenn alles planmäßig verlief.
    Centis erinnerte sich an die Menschen, die er getötet
hatte — und die er nicht hatte töten wollen! Und auch sein eigentliches Ziel,
weshalb er hierher gekommen war, war ihm nicht entfallen.
    ›Du wirst werden wie Yson-Thor‹! Dieser Satz hatte noch
eine andere Bedeutung.
    Zumindest für ihn. Jetzt verstand er diese Worte noch
besser!
    Er wargewesen
wie Yson-Thor!
    Dadurch wußte er, wie einfach es war, die Kammer mit dem
unermeßlichen Gold zu erreichen. Alle Gänge führten dorthin, es gab gar keine
andere Möglichkeit! Egal, wie immer man lief.
    Er, Mario Centis, wollte dieses Gold. Er würde es
eigenhändig hinausschaffen.
    Stück für Stück.
    Der fahle Mann stützte sich an den Seiten des Sarkophags
ab und stieg nach draußen. Seine Knochen knackten, er reckte seine Muskeln und
Sehnen, ergriff dann eine Fackel und entflammte sie.
    Ein leises, stumpfes Lachen kam aus der Tiefe seiner
Kehle, als er die magische Platte berührte, durch welche der Spalt in die Wand
frei wurde.
    Centis war besessen. In seinen Augen loderte ein wildes
Licht.
    Der blanke Wahnsinn war darin zu lesen!
     
    ●
     
    ›Es müßte eine Möglichkeit geben ... und es gibt sicher
eine... es hängt mit Ikhom-Rha zusammen‹, fieberte es in seinem Bewußtsein.
›Ich bin nicht... tot... ich denke . .
    . also lebe ich ...‹
    Er war eingeklemmt und lag verkeilt zwischen den
gewaltigen goldenen Schätzen, die zu einer Marter für ihn geworden waren.
    Es kam ihm so vor, als wäre er mehr als einmal für
Augenblicke zu sich gekommen, hätte aber dann jedes Mal wieder das Bewußtsein
verloren.
    Larry Brent öffnete die Augen. Sein ganzer Körper
schmerzte, und die scharfkantigen Kannen, die seinen Kopf und Nacken getroffen
hatten, hinterließen tiefe Schnittwunden. Das Blut war verkrustet.
    Das registrierte er. Also lag er schon lange hier. Wie
lange? Drei Stunden, zehn?
    Einen ganzen Tag, eine ganze Nacht?
    Glühendheiß durchpulste ihn sein Blut, als er daran
dachte, daß wahrscheinlich längst der Zeitpunkt da war, seinen Funkspruch auf
den Weg zu bringen.
    Alles begann wieder vor seinen Augen zu kreisen. Eine
Schwäche ... Verdammt, schon wieder! Das mußte mit dem Mangel an Sauerstoff
hier unten zusammenhängen. Er mußte hier raus, koste es, was es wolle!
    Nebelhaft verschwommen stieg die Düsternis vor ihm auf.
    X-RAY-3 war sehr vorsichtig mit seinen Bewegungen, falls
er überhaupt welche ausführen konnte. Seine Arme saßen fest und sein Kopf, aber
die Schultern konnte er hin und her rücken. Ganz vorsichtig, damit nicht noch
einmal alles ins Rutschen geriet und es diesmal endgültig aus war.
    Larry schaffte sich ein wenig Luft, ein Spalt entstand
vor seinem Gesicht.
    Er sah nicht viel. Eine Fackel glomm noch ein wenig nach
und war im Erlöschen begriffen. Sonst gab es weiter kein Licht.
    Sein Herz schlug schnell und unregelmäßig, und sein
Körper war naß

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