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117 - Die Pranke der Sphinx

117 - Die Pranke der Sphinx

Titel: 117 - Die Pranke der Sphinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Gesetze aufzuheben
vermochte, schien das letzte an Kraftreserven in seinem Körper zu mobilisieren.
    Es gab einen Ausweg. Ikhom-Rha war Isis selbst begegnet,
um Gnade zu erbitten, um ein Machtinstrument in die Hand zu bekommen, mit dem
er den Kampf gegen Yson-Thor endgültig abschließen konnte.
    Larry Brent preßte die Augen fest zusammen, umfaßte die
Statue und hoffte nur, das alles Wirklichkeit und keine Halluzination war.
    Er bekam auch den zweiten Arm frei. Es ging nur langsam
vorwärts. Aber schon dies war ein Fortschritt.
    X-RAY-3 stutzte plötzlich, als er in der Düsternis vor
sich ein winziges Licht sah, das näher kam.
    Er hörte die eiligen Schritte. Hohl hallten sie durch die
Gänge.
    Dann tauchte eine schattenhafte Gestalt auf. Sie hielt
eine Fackel in der Hand, und das flackernde Licht malte geisterhaftes Leben auf
das maskenstarre, totenbleiche Gesicht eines Mannes, wegen dem er gekommen war.
    »Centis!« entfuhr es dem Amerikaner.
    Doch der Professor schien ihn nicht zu hören. Seine
Augen, unnatürlich weit aufgerissen, starrten auf den blendenden Goldschatz,
und der Mann gab unartikulierte Laute von sich, die so etwas wie Freude
ausdrücken sollten.
    Mario Centis ließ seine Hand, die er frei hatte, über die
Kostbarkeiten gleiten.
    »Helfen Sie mir, Professor! Ich bin festgekeilt.«
    Centis reagierte nicht.
    »Gold«, ächzte er, und sein Atem ging schnell. »Und es
gehört mir ... es gehört alles mir!«
    Wie ein Aufschrei klangen diese Worte.
    »Wie ist es Ihnen gelungen, die Mumie wieder zu verlassen
und in Ihren alten Körper zurückzukehren?« fragte Larry Brent rauh, während er
mechanisch seine Befreiungsversuche fortsetzte. Von Centis konnte er keine
Hilfe erwarten. Der ging auch auf diese Frage nicht ein.
    »Ich werde alles wegschaffen, alles. Stück für Stück«.
Centis führte Selbstgespräche. Er nahm die Nähe des anderen überhaupt nicht
wahr.
    Dieser Mann war nicht mehr er selbst. Er hatte sein Ich
verloren — und damit den Verstand.
    Larry arbeitete wie besessen an seiner Befreiung. Schon
konnte er das rechte Knie anheben und es freilegen. Der Rest war eine
Kleinigkeit.
    Er taumelte nach vorn und merkte, wie schwach er auf den
Beinen stand.
    Centis war jetzt etwa fünf Schritte von ihm entfernt und
stopfte sich die Taschen voll mit Ringen und Anhängern, mit Ketten und
Edelsteinen, die er aus einer Truhe nahm.
    X-RAY-3 zuckte zusammen.
    Da war etwas, was er sah, was auch Centis sehen mußte.
Aber der schien es überhaupt nicht wahrzunehmen.
    Neben der kostbar ausgestatteten Truhe mit all dem
Geschmeide saß eine Gestalt.
    Ihr Kopf war auf seltsame Weise verrenkt und ein dünner, eingetrockneter
Blutfaden lief aus ihrem linken Mundwinkel. Ihr Gesicht war wie aus Porzellan,
und die schönen, dunklen Augen erloschen.
    Die tote Franca Centis lehnte gegen den Fuß einer
mannsgroßen goldenen Statue.
    Mario Centis, ihr Vater, mußte sie genau ansehen, aber
sein umnachteter Geist nahm die Tochter nicht wahr.
    Larrys Handinnenflächen wurden feucht, als er noch etwas
anderes, Unvorstellbares sah — und er erkannte, daß alles, was Ikhom-Rha ihm
gezeigt hatte, auch stimmte.
    Francas untere Körperhälfte hatte begonnen, sich zu
verändern.
    Der unheimliche Zauber Yson-Thors wirkte auch über die
Jahrtausende hinweg.
    Bis zu den Hüften war die junge tote Italienerin zu Gold
geworden, damit eine Sklavin, ein Besitztum des großen Hexers. Vor Larrys
geistigem Auge stiegen noch mal die Bilder der Ermordeten, der
Hingeschlachteten auf, die sich in tausenden und abertausenden niederschlugen.
Jeder goldene Gegenstand hier war mit dem Opfer eines Menschen verbunden, war
mit Blut besudelt. Yson-Thor hatte stets mit Menschenleben geaast.
    Während Larry noch stand und den Blick nicht wenden
konnte von dem hübschen jungen Mädchen, für das jede Hilfe zu spät kam, überzog
sich auch der Oberkörper mit einer feinen, goldfarbenen Dunstschicht, wurde
dichter und massiver. Die Lieblichkeit der Züge wurde zur Maske, veränderte
sich jedoch kaum. Nur eins geschah: sie wurden typisch ägyptisch.
    Eine sitzende Statue aus purem Gold bereicherte den
Besitz Yson-Thors!
     
    ●
     
    Mario Centis hängte sich eine schwere Kette um, unter
deren Gewicht er keuchte.
    Er hängte sich welche über den Arm und konnte das Gewicht
kaum tragen. Er war besessen, ein Wahnsinniger, der nicht wußte, was er tat.
    »Lassen Sie es zurück!« X-RAY-3 stand dicht neben ihm.
»Es bringt Ihnen kein Glück. Es gehört

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