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1171 - Der Todesimpuls

Titel: 1171 - Der Todesimpuls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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trotz seiner Niederlage einen ersten Sieg über die Boten der Seth-Apophis errungen, aber er konnte es nicht wissen.
     
    *
     
    Im höchsten Gebäude der Stadt, einem Energieversorgungsabstrahler, bezog die Gruppe unter der neuen Führung Ralf Martens Quartier. Er hatte den wuchtigen quadratisch angelegten Bau deshalb ausgewählt, weil sie hier zusammenbleiben durften und doch die ganze Stadt übersehen konnten. Der Alarm sollte dann erfolgen, sobald sich irgendwo die erste Explosion ereignete.
    Vorher hatten sie noch einige Warenhäuser aufgesucht und sich mit Lebensmitteln und mehr Waffen versorgt. Lediglich Oldtimer und Rantu bestanden darauf, ihre Museumsstücke zu behalten.
    Das flache Dach war mit einer niedrigen Mauer umgeben, die gute Deckung gegen Sicht von unten bot und zugleich ein guter Schutz war. Ein leichtes Energiegeschütz war zusammengesetzt und so aufgestellt worden, daß es leicht nach allen Seiten hin bewegt werden konnte. Denn noch wußte niemand, wo die Zwerge mit ihrem Zerstörungswerk beginnen würden.
    Zwei der Gruppenmitglieder hielten stets Wache auf dem Dach. Die anderen hielten sich in den darunter befindlichen Räumen auf, in denen früher Wartungs- und Reinigungsroboter Dienst gemacht hatten.
    Längst hatte Ralf Märten während einer Ruhepause Kontakt zu ES aufgenommen, aber die mentale Verbindung war nicht so gut wie üblich. Der Unsterbliche wirkte unkonzentriert, und der Mutant hatte nicht den Eindruck, daß ES den erlittenen Schock bereits überstanden hatte.
    Zerstörtes kann wieder neu geschaffen werden, Ralf Märten, lautete die Botschaft. Ihr werdet sie nicht verhindern können. Aber ihr könnt die Konzentration der Todesboten schwächen, so daß die Bewußtseine der gefangenen Mutanten entkommen können. Sie müssen gerettet werden, das ist eure wichtigste Aufgabe. Ich werde gezielte Projektionen entsenden, sobald ich das kann.
    Die Mitteilung war alles andere als ermutigend. Von ES war im Augenblick keine Hilfe zu erwarten. Und: wie sollte die Konzentration der übermächtigen Zwerge mit den Bewußtseinsinhalten der Mutanten gestört und geschwächt werden?
     
    *
     
    Oben auf dem Dach hielten Dermot und Belinda gemeinsam Wache.
    Sie gingen an der Mauer entlang und hielten die Stadt unter ständiger Beobachtung. Bisher hatten sie nichts Auffälliges bemerken können. „Meine Erinnerung kehrt bruchstückweise zurück", bekannte das Mädchen. „Ich war damals nicht sehr glücklich, glaube ich. Und jetzt..."
    „Wir sind nur Projektionen", warf Dermot ein. „Aber wir haben einen Körper", hielt sie ihm entgegen, während ein flüchtiges Lächeln über ihr Gesicht huschte.
    Er gab das Lächeln zurück, wurde aber sofort wieder ernst. „Ein ungewolltes Geschenk des Unsterblichen - das ist es doch, was du denkst?
    Vergiß aber nicht, daß wir jeden Augenblick in das Milliardenbewußtsein zurückgerufen werden. Trotzdem bin ich froh, dich getroffen zu haben."
    „Du hättest mir viel früher begegnen müssen", murmelte sie und sah wieder hinab zur Stadt.
    Oldtimer und Rantu kamen, um die beiden abzulösen. Sie bezogen Posten in zwei sich gegenüberliegenden Ecken der Mauer und behielten so die gesamte Stadt ständig im Auge.
    So vergingen zwei „Tage' und zwei „Nächte"...
    Und dann, am dritten Tag EDEN-Zeit, passierte es.
     
    *
     
    Einer der beiden Männer, die Wache hatten, kam in das gemeinsame Quartier gestürzt. „Sie sind da!" rief er und schreckte die Projektionen hoch, von denen einige gerade schliefen. „Sie kommen von Osten. Ich habe sie deutlich durch das Teleskop sehen können -zwölf kleine Gestalten."
    Ralf Märten war sofort bei ihm. „Was tun sie?"
    Der Mann zuckte die Schultern. „Noch nichts - bis jetzt. Ich sah zufällig in die Richtung, und da materialisierten sie aus dem Nichts, waren einfach plötzlich da. Sie stehen dort und sehen sich die Stadt aus einiger Entfernung an."
    „Alle sollen sich fertig machen", rief Ralf denjenigen zu, die bereits munter waren. „Wir müssen ihnen zuvorkommen, ehe sie mit dem Zerstörungswerk beginnen."
    „Sie angreifen ...?" Dermot war blaß geworden. „Wie denn?"
    „Sie überraschen!" erklärte Ralf Märten und trieb sie zur Eile an. „Die Bewußtseine der gefangenen Mutanten werden frei, wenn wir die Projektionen der Zwerge vernichten können."
    Der zweite Posten kam Ralf entgegen, als dieser aufs Dach wollte. „Eine Explosion am Ostrand der Stadt! Es geht los!"
    Ralf Märten sah sich suchend um.

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