1171 - Der Todesimpuls
das Zeichen. Als Märten es gab, schnellte Rantus Pfeil davon und wurde unterwegs von Oldtimers ersten Kugel und den beiden Energiebündeln von Belinda und Dermot eingeholt.
Der Erfolg des unzulänglich erscheinenden Angriffs war verblüffend.
Nur Rantus Pfeil - ausgerechnet! -erreichte sein Ziel und durchbohrte einen der Zwerge, der daraufhin noch einen Schritt machte und dann stürzte. Noch ehe er mit seinem Körper den Boden berühren konnte, löste sich dieser auf und verschwand.
Die restlichen elf Zwerge zogen sich blitzschnell in die breitere Straße zurück und entgingen so der nächsten Salve.
Rantu war fassungslos. „Wie ist das möglich? Es war doch nur ein Pfeil..."
Ralf Märten hätte darauf keine erklärende Antwort geben können, aber er bekam sie in genau dieser Sekunde von einer anderen Seite...
*
Als der Pfeil Rantus die aus Energie manifestierte Materie der Zwergenprojektion durchbohrte, bewirkte die teilweise Zerstörung des Gewebes eine molekulare Umwandlung, die in Form einer Kettenreaktion die Rückverwandlung in die ursprüngliche Energie zur Folge hatte. Das geschah ohne jede Leuchterscheinung oder gar Explosion.
Das Bewußtsein des Projektionskörpers wurde sofort frei, ebenso das von ihm bisher unterdrückte und beherrschte Bewußtsein Betty Toufrys.
Betty fing in der selben Sekunde die Gedankenimpulse Ralf Martens auf, peilte sie an - und schwebte unsichtbar über ihm. Sie nahm sofort Kontakt auf.
Das körperlose Bewußtsein des Zwerges aber stieg senkrecht nach oben, hinein in den blaugrauen Himmel, der sich über Kantrov spannte.
Seine Aufgabe war noch längst nicht gelöst.
*
Es war ganz offensichtlich, daß sich der Unsterbliche immer mehr von dem Schock zu erholen begann, den er durch das Auftauchen des gefährlichen Gegners in seinem eigenen Machtbereich erlitten hatte, denn sonst wäre es kaum möglich gewesen, daß Betty Toufry ihren vollwertigen Projektionskörper zurückerhielt, kaum daß sie den ersten Impulsen Ralf Märten abgestrahlt hatte.
Zögernd gab der überraschte Rantu den Händedruck zurück. „Dein Pfeil hat mich befreit", sagte Betty und begrüßte auch die anderen. Sie erklärte, was geschehen war, und fuhr fort: „Die Boten der Superintelligenz sind empfindlich geschwächt, aber immer, noch stark genug, um die Zerstörungen fortzusetzen. Und ein zweites Mal werden sie sich nicht der Gefahr aussetzen, daß ihre Projektionen vernichtet werden. Meine Befreiung, fürchte ich, war ein einmaliger Glücksfall."
„Das Energiegeschütz", erinnerte Ralf Märten.
Betty schüttelte den Kopf. „Die Projektionen sind nicht mit Energie aufzulösen, nur mit Materie. Mit einem Pfeil oder einer Kugel..."
„Aha!" rief Oldtimer und schwenkte triumphierend seinen Revolver.
Betty dämpfte seine Freude. „Du wirst keine Gelegenheit mehr erhalten, sie wirksam zu benutzen, Oldtimer. Die Zwerge werden an einen anderen Ort teleportieren und Kantrov vorerst verschonen.
Wir aber haben außer den viel zu langsamen Kabinenfahrzeugen keine Transportmöglichkeit, und teleportieren können wir auch nicht."
„Und was sollen wir tun?" fragte Ralf Märten etwas mutlos.
Belinda antwortete für Betty: „Wir warten in unserem Quartier, bis sie zurückkommen - falls sie wirklich von hier verschwinden. Inzwischen besorgen wir uns andere Waffen, wenn Energiestrahlen nutzlos sind."
„Ich muß ES informieren", sagte Ralf Märten.
Betty legte ihre Hand auf seinen Arm. „ES ist informiert, oder hätte ich sonst meinen Körper erhalten?"
„Stimmt, das hätte ich fast vergessen. Belindas Vorschlag ist gut. Wir warten. Ich bin sicher, daß ES bald wieder Verbindung aufnimmt, wenn sich etwas Neues ergibt."
Das „Neue" ereignete sich schneller, als er ahnen konnte.
Und es war nichts Gutes
6.
Solange EDEN II existierte, lag der Nexial-Mutant Pertrex tief unter der Oberfläche im Tiefschlaf und wartete auf seinen Einsatz.
Die Mächtigkeitsballung von ES beinhaltete nicht nur die Galaxis der Terraner, sondern noch viele andere Galaxien mit ihren Sonnensystemen. Als EDEN II geschaffen wurde, hatte ES vorgesorgt, um eventuellen Gefahren begegnen zu können.
Eine dieser Vorsorgen war Pertrex.
Das im Augenblick drei Meter große außerirdische Wesen stammte aus dem System Cronta in der Galaxis Schelv, viele Millionen Lichtjahre vom jetzigen stabilen Standort EDENS entfernt. Pertrex war als nexialistischer Mutant dazu fähig, ähnlich wie das Kollektiv der
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