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1171 - Der Todesimpuls

Titel: 1171 - Der Todesimpuls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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emporzusteigen. Hinter ihm blieb das gigantische Trümmerfeld zurück, das einst eine der vielen Anlagen gewesen war, die für die Existenz des Planeten EDEN II lebenswichtig sein mußten.
    Ralf Märten wußte, daß es auch unterirdische Anlagen gab, aber er hatte sie nie gesehen. Er fragte sich, ob die Zwerge auch diese entdecken und zerstören würden.
    Er fand eine gangbare Schlucht, die zur anderen Seite des Gebirges führte. Ein Bach entsprang auf der Paßhöhe und rauschte dem Fluß in der tief unter ihm liegenden Ebene entgegen. Er folgte dem Lauf, kletterte über Felsen und gestürzte Baumriesen, und bald konnte er in der Ferne die Silhouette von Kantrov erkennen.
    Nichts deutete auf eine bereits begonnene Vernichtung hin. Im Gegenteil: die Stadt wirkte wie neu und von Menschen verlassen.
    Er wußte - oder glaubte es wenigstens zu wissen -, daß er außer den von ES erwähnten Spontanprojektionen und den zwölf Zwergen allein auf dieser Welt war, also ließ er es auch an der sonst gewohnten Vorsicht fehlen. Kein Wunder also, daß er völlig überrascht wurde, als dicht neben seinen Füßen plötzlich ein Energiestrahl in den Fels fuhr und zischend auseinanderspritzte.
    Seine Fähigkeit als Teleoptiker hatte wegen der fehlenden Konzentration total versagt.
    Ruckartig blieb er stehen und verhielt sich ruhig. Es war zu offensichtlich, daß der Energieschuß nur eine Warnung sein sollte.
    Der noch unsichtbare Schütze hatte nicht auf ihn gezielt.
    Er konzentrierte sich, und dann sah er schemenhaft die Gestalten von Menschen, die sich ihm zwischen den schützenden Felsen verborgen näherten.
    Spontanprojektionen?
    Er blieb ruhig stehen und erwartete sie.
     
    *
     
    Die Gruppe überquerte den Fluß, der bei der Furt kaum Knietiefe erreichte. Ganze Schwärme von Fischen wichen den Watenden blitzschnell aus und verschwanden zwischen den Steinen.
    Am anderen Ufer stieg das Gelände anfangs nur sanft an, wurde später aber steiler. Sie gingen langsamer, um Kräfte zu sparen.
    Dermot hatte wieder die Führung übernommen. Belinda hielt sich an seiner Seite. „Wie kann ES hier auf EDEN Feinde haben, Dermot?" fragte sie.
    Er hatte den Handstrahler in den Hosenbund geschoben. Seine wachsamen Augen durchforschten das vor ihnen liegende Gelände, das mit jedem Schritt unübersichtlicher und zerklüfteter wurde. Der Bach, der weiter oben entsprang, wies ihnen den Weg zu einem engen Paß. „Ich weiß es nicht, Belinda. Wir können nur ahnen, daß unsere jetzige körperliche Existenz einen Grund hat und daß wir eine Aufgabe zu erfüllen haben. Rantus Erlebnis deutet auf diese Aufgabe hin. Ich begreife nur nicht, warum jede Information fehlt."
    Oldtimer, der dicht hinter ihnen ging, sagte: „Der Unsterbliche steckt in der Klemme, das ist so gut wie sicher. ES wird angegriffen, hat aber keine Gelegenheit gehabt, uns aufzuklären. Ist auch überflüssig.
    Rantus Beobachtung ist eindeutig, finde ich."
    Dermot hob plötzlich die rechte Hand und gebot Halt und Schweigen zugleich. Er schob Belinda in eine der vielen Felsennischen. Der Rest der Gruppe suchte ebenfalls Deckung.
    Dermot hielt den Handstrahler bereits in der Hand, duckte sich und sah angestrengt nach vorn. Deutlich erkannte er einen Mann, der dem Lauf des Baches folgte und allem Anschein nach unbewaffnet war.
    Er kam aus der Ebene, in der Rantu die Explosionen beobachtet hatte.
    War der Fremde der Feind, den sie suchten?
    Dermot nahm sorgfältig Ziel. Er wollte den Fremden nicht töten, sondern ihn nur verhören.
    War er wirklich der unbekannte Gegner, so würde man das schon herausfinden und entsprechend handeln.
    Der Energieschuß hatte den erhofften Erfolg.
    Der Fremde blieb stehen und erwartete sie.
    Dermot gab der Gruppe einen Wink. Sie hielten alle ihre unterschiedlichen Waffen in den Händen, bereit, sie einzusetzen, wenn es notwendig sein sollte.
    Dermot selbst schritt dem Fremden entgegen und blieb wenige Meter vor ihm stehen. Er musterte ihn eingehend und fand nichts, das seinen Verdacht bestätigen könnte. Der Mann hatte ein sympathisches und fast freundliches Gesicht, als er sagte: „Ein guter Warnschuß. Ich bin Ralf Märten, ehemals Mitglied des Mutantenkorps.
    Wer seid ihr?" ... Marten... Mutantenkorps...
    Tief in Dermots Bewußtsein regte sich die Erinnerung. Aber er blieb noch mißtrauisch. „Was suchst du hier?"
    Zum erstenmal verriet Ralf Märten Ungeduld. „Wir verlieren wertvolle Zeit. Wer seid ihr? Wenn ich es weiß, kann ich sprechen und

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