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1171 - Der Todesimpuls

Titel: 1171 - Der Todesimpuls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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murmelte Dermot unsicher. Es klang mehr nach einer Frage als nach einer Feststellung. „Was also sollen wir tun? Abwarten?"
    „Was sonst?" erkundigte sich Oldtimer spöttisch. „Es wäre sinnlos, nach etwas suchen zu wollen, das wir nicht kennen."
    „Wir haben Rantus Bericht", erinnerte ihn Dermot. „Er soll ihn wiederholen, denn alle haben ihn nicht gehört. Auch Belinda kennt ihn noch nicht."
    Rantu war ein Afrikaner, kräftig und stämmig gebaut und mit kurzem schwarzen Haar. Von seiner Vergangenheit wußte er angeblich nichts. Aber er hatte sich als Waffen einen Speer, einen Bogen und einen Köcher voller Pfeile aus einem Sportgeschäft geholt.
    Er blieb sitzen, als er begann: „Ich war draußen auf der anderen Seite des Flusses auf den Hügeln, als ich materialisierte und nicht wußte, was geschehen war und warum ich plötzlich wieder einen Körper hatte -meinen ursprünglichen Körper, soweit ich mich erinnern kann.
    Ich sah diese Stadt und wußte, daß ich zu ihr gehen mußte. Bevor ich meine Wanderung begann, drehte ich mich noch einmal um und sah in die andere Richtung.
    Ich sah etwas, das mich erschreckte."
    Er machte eine Pause und deutete hinauf in den blaugrauen Himmel mit der Kunstsonne. „Weit drüben hinter den Hügeln standen grelle Feuerbälle über gewaltigen Türmen, die zus^mmenknickten und umstürzten. Blitze fuhren hinauf in den Himmel.
    Gigantische Explosionen zerstörten alles, was dort stand, und es war bestimmt nicht der Unsterbliche, der sein eigenes Werk vernichtete. Eine fremde Macht ist auf Eden II und verbreitet Tod und Verderben. Wir sind hier, um dieser Macht entgegenzutreten - glaube ich."
    Dermot nickte ihm zu. „Ich glaube es auch, Rantu. Es wird der Wille des Unsterblichen sein."
    „Na gut, wenn es so ist", wagte sich Belinda mit einem Vorschlag in die Mitte der Debatte, „warum sitzt ihr dann hier herum, statt über die Hügel zu gehen und herauszufinden, wer diese Zerstörungen verursacht? Man kann mit unseren Mitteln den Feind nur bekämpfen, wenn man ihm gegenübersteht."
    „Es muß ein übermächtiger Gegner sein", erinnerte sie Dermot. „Ich glaube", sagte Oldtimer, „daß sie recht hat."
    „Richtig!" pflichtete nun auch Rantu bei. „Wir sind nicht hier, um untätig herumzusitzen und zu warten, bis wir überrascht werden. Im Gegenteil: wir müssen den Feind überraschen, der EDEN zerstören will."
    „Mit Pfeil und Bogen?" fragte Oldtimer ironisch.
    Rantu deutete spöttisch auf Oldtimers uralte Waffe. „Mit dem Ding da vielleicht?"
    Sie grinsten sich an, und damit war die Debatte erledigt.
    Beide ahnten nicht, welche Folgen der Einsatz ihrer primitiven Waffen noch zeitigen sollte..
     
    5.
     
    Ralf Märten wußte nicht, welchen Zwecken die vernichtete Anlage einst gedient hatte. Aber er wußte, daß auch dieses Zerstörungswerk den zwölf Abgesandten der Seth-Apophis zu verdanken war, die sich die Fähigkeiten ihrer zwölf unterdrückten Mutantenbewußtseine angeeignet hatten.
    Diese zwölf Übermächtigen in den Körpern harmlos wirkender Zwerge sollten - wie ES meinte - getrennt werden, um so geschwächt zu werden.
    Wie sollte er, Ralf Märten, das bewerkstelligen, allein und ohne jede Hilfe?
    Er allein sollte EDEN II vor der Vernichtung bewahren?
    Für einen Augenblick drohten Verzweiflung und Mutlosigkeit ihn zu übermannen. Er besaß nicht einmal so etwas wie eine Waffe, aber wahrscheinlich waren technische Waffen den Abgesandten gegenüber auch nutzlos. Jeder Telekinet konnte sie ihm entreißen, jeder Teleporter war in der Lage, ihn in Bruchteilen von Sekunden an einen anderen Ort zu versetzen, wo er keinen Schaden mehr anrichten konnte.
    Nein, so also ging es nicht!
    Wie aber dann?
    Es muß Gründe dafür geben, überlegte er, daß ES mir den voll verstofflichten Projektionskörper gegeben hat, nicht die halb transparente Form. Und ich kann nicht stehen und warten. Die Zwerge setzen ihr Vernichtungswerk fort, sind also nicht mehr hier.
    Kantrov!
    Die Stadt!
    Er war sicher, daß der Gedankenblitz nichts anderes als ein Kurzimpuls von ES sein konnte, ein Hinweis.
    Kantrov also? Die Stadt lag hinter den Hügeln und jenseits des Flusses. Ein halber Tagesmarsch, da gewisse Erleichterungen fehlten, die ihm sonst der nur halb verstofflichte Körper verliehen hatte.
    Ohne zu zögern, machte er sich auf den Weg, ohne allerdings zu wissen, was er den zwölf Zwergen entgegenzusetzen hatte.
    Bald erreichte er das Gebirge und begann, den flachen Hang

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