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1173 - Der irre Doc

1173 - Der irre Doc

Titel: 1173 - Der irre Doc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Ghouls.«
    »Du kennst uns?«
    »Besser als du denkst.«
    »Dann weißt du auch, dass du keine Chance hast.«
    »Darauf lasse ich es ankommen.«
    Die Bemerkung hatte ihm nicht gefallen. Er kreischte wütend auf, und ich hoffte, dass er sich dabei so weit in meine Nähe wagte, dass ich ihn sehen konnte.
    Nein, er hielt sich zurück. Aber die Wolke war nicht aufzuhalten. Der Schleim stank, auch seine Knochen. Ich musste mich noch immer daran gewöhnen, dass ich ein Ghoul-Skelett jagte.
    »Ich werde dich vernichten!«, drohte er mir. »Ich werde dich aufschlitzen. Ich werde dich fein säuberlich sezieren, und ich werde dich anschließend…«
    »Ja, ja!«, rief ich in seine Worte hinein. »Ich kenne euch verdammt gut. Aber lass dir gesagt sein, Doc, dass ich unverdaulich bin. Du schaffst mich nicht.«
    »Ich habe jeden bekommen.«
    »Auch Vernon Walters?«
    »Er war dumm!«
    »Warum?«
    »Er hat mich nicht wirken lassen. Er hätte mir hin und wieder eine Leiche überlassen sollen. Das wollte er nicht. Dabei wusste er über mich Bescheid.«
    »Hat er dich gesehen?«
    »Nein, nie, aber ich habe ihm anders klar gemacht, wer hier wirklich herrscht. Das Hospital wurde aufgegeben, in dem ich mich so wohl gefühlt habe. Ich kam nicht mehr an meine Leichen heran, und das war sehr schlimm. Aber das Schicksal hatte ein Einsehen mit mir. Nach Jahren der Ruhe, des Hungers und meiner eigenen Verwesung mietete Walters die Räume an, um dort seine Toten zu verschönern. Er wusste nicht, wie gelegen mir das kam. So konnte ich wieder probieren und zu Kräften kommen. Irgendwann werde ich wieder in vollem Saft stehen, dann sind auch meine Knochen verschwunden.«
    Ich hütete mich davor, diesen Ghoul zu unterschätzen. Ich wusste, dass sie lange, sehr lange auch ohne ihre besondere Nahrung existieren konnten. Nach der Aufgabe des Hospizes und dieser für ihn so großen Enttäuschung hatte er sich zurückgezogen und so lange auf die Chance gewartet.
    »Vernon Walters ist tot!«, sagte ich.
    »Ja, er musste sterben. Er hat sich gegen mich gestellt. Er hat dich geholt. Ich wusste sofort, dass du nicht der Nachfolger des debilen Eric bist. Du bist anders, du bist auch gefährlich, das habe ich sofort gespürt. Deshalb habe ich Walters getötet und dir die Spuren hinterlassen. Ich hätte mich auch verstecken und abwarten können, aber ich weiß, dass du jemand bist, der so schnell nicht aufgibt. Und deshalb werde ich noch in dieser Nacht für klare Verhältnisse sorgen.«
    Das war mir sogar sehr recht. Auch ich wollte nicht, dass dieses dämonische Wesen noch länger existierte. Ghouls sind so mit das Schlimmste, was die dämonische Welt hervorbringen konnte. Sie standen in der Hierarchie weit unten, waren am wenigsten angesehen.
    Ich suchte ihn. Im Laufe der letzten Minuten hatte ich den Eindruck gehabt, dass er die Stellung gewechselt hatte. Seine Stimme hatte anders geklungen, und sie war auch nicht mehr so leise gewesen. Er musste sich an mich herangepirscht haben, ohne dass es mir allerdings aufgefallen war.
    Ich schaute zurück.
    Da war er nicht!
    Und vorn?
    Dort schien der Mond gegen das Fenster, als wäre es das einzige Ziel auf der ganzen Welt. Das Licht dort breitete sich wie eine helle Suppe aus, in die kein Schatten hineinfiel. Er konnte sich eigentlich nur an der rechten Seite aufhalten, denn links deckte mich die Mauer ab.
    Ich blieb nicht mehr stehen. Eine kurze Drehung nach rechts, dann setzte ich mich in Bewegung.
    Auch wenn das Aufsetzen der Füße knirschende Geräusche verursachte, das war mir egal. Er sollte wissen, dass ich kam. Ich wollte ihn aus der Reserve locken.
    Aber den Ghoul sah ich nicht!
    Ich roch ihn nur…
    Und das intensiver als zuvor. Der widerliche Gestank war wie ein Aufprall, der mir die Luft zum Atmen raubte. So intensiv, dass er zugleich als Warnung diente.
    Der Ghoul war nahe.
    Aber wo?
    Das Kratzen hörte ich über mir. Und es war die Warnung in allerletzter Sekunde. Ich sprang eine Schrittlänge zurück, legte den Kopf in den Nacken und starrte hoch.
    Er hatte sich an der Decke festgeklammert. An einem Lampengestänge oder wie auch immer.
    Und er befand sich bereits mit seinem blutigen Skalpell auf dem Weg nach unten…
    ***
    Eric Lamont sagte nichts. Es hatte ihm wirklich die Sprache verschlagen, denn er war davon ausgegangen, dass sich oberhalb dieser Etage kein Leben befand.
    »Schauen Sie nicht so, Lamont, das Lachen ist über uns aufgeklungen.«
    »Nein, aber…«
    »Wenn ich es Ihnen sage.«

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