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1174 - Duell der Kosmokraten

Titel: 1174 - Duell der Kosmokraten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Infosturm einzudämmen oder zumindest einzugrenzen, als Sperren in die virotronische Vernetzung einzubauen", sagte er. „Damit würde die Kapazität des Virenimperiums stark gesenkt, ja, dieses vielleicht sogar völlig ausgeschaltet. Aber das natürlich nur vorübergehend. Und zumindest könnte es nicht von der Gegenseite benutzt werden, gegen dich, Vishna."
    „Das wäre ein Weg", sagte Vishna. „Aber wie stellst du dir solche Sperren vor?"
    „Dafür kann man ganz einfache, leicht zu formende Trigger verwenden", antwortete Staub Sinnhelfer. „Diese müßten natürlich auf entsprechende Weise in die virotronische Vernetzung eingesetzt werden. In die Virochips selbst. Jeder Virochip, der Träger eines solchen Triggers ist, also eines störenden Impulsgebers, wäre dann von der um sich greifenden Rebellion ausgeschlossen."
    „Der Gedanke gefällt mir", meinte Vishna, es war zumindest ein Hoffnungsschimmer.
    „Dann werden wir schleunigst alle noch nicht infizierten Virochips mit Triggern ausstatten."
    „So einfach ist das nicht", gab der Ordensmann zu bedenken. „Du kannst die Sturmreiter nicht mit zusätzlichen Aufgaben belasten. Das heißt, daß du jedem Virochip und damit jedem Terraner ein Triggerbewußtsein zugesellen mußt. Vielleicht genügen auch einige tausend Trigger, die man an exponierten Stellen einsetzt. Aber du brauchst zusätzliche Wesenheiten. Das ist der springende Punkt."
    Vishna dachte nach.
    „Das ist kein Problem", sagte sie schließlich, nachdem sie die Meldung erhalten hatte, daß die Zwischenzone eine ganze Armee von Fremdwesen entlassen hatte. „Ich kenne meine Trigger bereits und werde sie in den Kampf schicken."
    Es war eine Kleinigkeit, entsprechende Impulsgeber zu konstruieren und von den Meta-Agenten durch Atomprogrammierung fertigen zu lassen. Bevor Vishna jedoch die Fremdwesen damit ausstatten wollte, mußte sie die Wirksamkeit der Trigger testen.
    Und diesen Test wollte sie selbst machen.
    Es sollte zugleich ein Erkundungsgang zu den rebellischen Virochips werden.
     
    *
     
    Der Trigger hatte die Form eines Helms mit zwei seitlichen Klappen, seine Funktionen wurden mental gesteuert.
    Vishna war zufrieden mit diesem Ergebnis. Als sie den Trigger aufsetzte, spürte sie sein Gewicht überhaupt nicht. Er war in keiner Weise hinderlich.
    Sie war bereit für den Erkundungsgang ins Feindgebiet. Sie hatte längst einen ganz bestimmten Virochip als Ziel auserkoren.
    „Vishna kommt als Belice mit dem Helm", sagte sie, ein menschlicher Betrachter hätte festgestellt, daß ein maliziöses Lächeln um Belices Mund spielte.
    Vishna konzentrierte sich auf ihre geistige Reise.
    Sie fühlte sich emporgehoben, aus dem Virenhorst hinausgeschleudert und auf eine der unzähligen Mini-Erden zurasen. Es war Reginald Bulls Mini-Erde: jener Virochip, von dem die Rebellion ihren Ausgang genommen hatte.
    Vishna wußte, was sie erwartete, nämlich ein getreues Ebenbild der Erde mit allen Kontinenten und Meeren und sogar mit allen zivilisatorischen und technischen Einrichtungen. Jedoch war es eine geradezu klinisch saubere Erde, ohne tierisches oder pflanzliches Leben. Eine Miniaturerde mit nur einem einzigen Bewohner, eben diesem Reginald Bull.
    Als Vishna jedoch mit ihrem Geist in den Virochip eintauchte, bot sich ihr nicht der erwartete Anblick. Um sie tobte das Chaos entfesselter Informationsvielfalt.
    Sie sah eine gewaltige Sturmflut aus Geräuschen und Bildern auf sich zurasen und wurde von einer Woge gemischter Gefühle fortgespült, Heiterkeit und Trauer, Haß, Liebe, Schmerz und ein unbeschreibliches Glücksgefühl nahmen gleichzeitig von ihr Besitz.
    Sie faßte sich aber sofort wieder und gewann Distanz zu dem chaotischen Allerlei. Sie ignorierte die Bilder, hörte den Lärm nicht mehr, der Emotio-Sturm strich wirkungslos an ihr vorbei.
    Der Trigger schirmte sie davor ab.
    Aber die Gefahr, daß sie von den tobenden Elementen von außer Kontrolle geratenen Informationsströmen erfaßt, mitgerissen und im Mahlstrom aufgelöst werden konnte, blieb bestehen.
    Da sah sie den Sturmreiter in seiner schwarzen Rüstung. Er glitt auf seinem Jet die Flanke eines sich auftürmenden Infoberges hinan, versuchte seinen Gipfel zu erreichen, offenbar um ihn zu kappen und so sein Wachstum zu verhindern.
    Aber noch ehe er in die Nähe des Gipfels kam, spaltete sich das Massiv - und wie aus dem Krater eines Vulkans ergoß sich aus seinem Innern ein neuer Informationsstrom nach allen Richtungen.
    Der Sturmreiter

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