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1175 - Der Zombie-Doc

1175 - Der Zombie-Doc

Titel: 1175 - Der Zombie-Doc Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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die Pritsche zugekrochen und hatte sich darauf gesetzt. An der Rückwand fand er eine Stütze, und er wollte nur noch seine Ruhe haben, nichts anderes.
    Es ging ihm weiterhin schlecht. Immer wieder stieg die Übelkeit in ihm hoch. Er spürte die saure Flüssigkeit in seinem Mund und musste sie hin und wieder ausspucken. Vor seinen Füßen breitete sich die Lache aus.
    Um das, was geschehen war, kümmerte er sich zunächst nicht. Es brachte nichts, sich mit der nahe zurückliegenden Vergangenheit zu beschäftigen, er musste jetzt an die Zukunft denken und fragte sich, warum es ausgerechnet ihn erwischt hatte und was er der anderen und ihm unbekannten Seite angetan hatte.
    Es hatte zwei Tote gegeben. Beide Frauen hatte Luke gekannt. Er war mit ihnen befreundet gewesen. Er hatte auch mit beiden geschlafen, da gab es schon Gemeinsamkeiten, und es gab auch welche zwischen den beiden Frauen.
    Sie hatten in der gleichen Firma gearbeitet. Das heißt, eigentlich nur Wendy. Carol hatte für diese Firma ein PR-Konzept entwickeln sollen. Was daraus geworden war, wusste er nicht. Dafür hatte sich Luke nie interessiert. Die Frau war ihm wichtiger gewesen.
    Dass es einmal so enden würde, hätte er sich nicht vorstellen können. Er war auch nicht in der Lage, eine Erklärung für seine Albträume zu finden. Okay, es gab Menschen, die so träumten. Dass sich die Träume jedoch zweimal bestätigen würden, das war ihm ein Rätsel. Er konnte sich kein Bild davon machen, denn früher hatten ihn solche Träume nicht gequält.
    Erst nachdem er Wendy und Carol kennen gelernt hatte. Einschneidend waren sie in sein Leben getreten, das jetzt völlig umgekrempelt worden war.
    Es ging ihm immer noch mies. Er fühlte sich matt und erledigt, aber allmählich kümmerte sich Luke wieder um die normalen Dinge des Lebens, und so warf er zunächst einen Blick auf die Uhr. Die genaue Zeit wusste er nicht mehr. Am späten Nachmittag hatten sie ihn überwältigt. Jetzt war schon der Abend angebrochen. Ein herrlich warmer Sommerabend, den er sich nur vorstellen konnte, denn in dieser Zelle war weder etwas von der Sonne zu sehen, noch von einer Dunkelheit. Hier konnte man elendig verrecken, ohne dass es auffiel.
    Genau der Gedanke bereitete ihm Sorge. Einfach so aus dem Leben verschwinden, als hätte es ihn nie gegeben. Nicht mehr zur Arbeit ins Institut gehen, wo er eine Assistentenstelle im Fachbereich Psychologie angenommen hatte. Nicht mehr mit Freunden oder mit den Eltern telefonieren. Ein völlig anderes Leben bis zum nahen Tod führen und aus dem Leben der anderen Menschen verschwinden.
    Er fror plötzlich. Es war ein regelrechter Schüttelfrost, der ihn erwischt hatte. Sogar seine Zähne schlugen gegeneinander.
    Zugleich lief kalter Schweiß über seine Stirn, und auch am Körper breitete er sich aus. Angst stieg in ihm hoch. Sie sorgte für einen Druck am Herzen, das sehr schnell schlug. Am liebsten wäre er aufgesprungen und weggerannt, aber er hätte hier nur gegen Wände und die Tür geschlagen, die ihm ebenfalls ausbruchsicher erschien.
    Er hatte Psychologie studiert, aber es gab einen Unterschied zwischen Theorie und Praxis. In der Theorie hätte er alles erklären können. Die Dinge am eigenen Leibe zu erleben und unter ihnen leiden zu müssen, war etwas anderes.
    Andere wären bestimmt schon durchgedreht. Mit diesen Gedanken versuchte er, sich Mut zu machen, aber es brachte nicht viel. Die Angst blieb, und sie war für ihn leider unkontrollierbar.
    Er versuchte es mit einer Meditation. Auch das hatte er gelernt. Luke wollte nicht mehr in das Licht der kalten Lampe unter der Decke schauen. Er musste die innere Ruhe wiederfinden. Alles andere war jetzt unwichtig.
    Das Meditieren hatte er gelernt. Nur war es etwas anderes, ob er es in seiner Wohnung durchführte oder hier in der kahlen Zelle. Damit hatte er seine Schwierigkeiten. So musste Luke sich bald eingestehen, dass er es nicht schaffte.
    Er öffnete die Augen wieder. Auf der Pritsche hockte er wie das berühmte Häufchen Elend. Er hatte die Beine an den Körper gezogen und eine schräge Haltung eingenommen, sodass sich die Tür in seinem Blickfeld befand.
    Er schaute nur sie an und starrte zumeist auf das Guckloch in der oberen Hälfte. Luke wusste es nicht, aber er konnte sich gut vorstellen, dass man ihn von der anderen Seite her beobachtete. Wer immer es auch sein mochte, als Freund konnte er diese Person nicht ansehen. Hier gab es nur Feinde.
    Er hockte in der Stille. Nichts um

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