1175 - Der Zombie-Doc
ihn herum bewegte sich. Seine Jeans war durchgeschwitzt, das T-Shirt ebenfalls, und irgendwie fühlte er sich leer, nackt und völlig ausgebrannt.
Allmählich dachte Luke wieder klarer. Wenn sie nichts mit ihm vorgehabt hätten, dann wäre ihm das gleiche Schicksal widerfahren wie Carol und Wendy.
Es war nicht passiert. Sie hatten sich sogar die Mühe gemacht, ihn wegzuschaffen und einzusperren.
Das tat man nicht, wenn man jemand aus dem Weg räumen wollte.
Warum das alles? Was hatte man mit ihm vor? Wer steckte dahinter? Welche Kräfte waren hier am Werk? Luke konnte sich auch vorstellen, so etwas wie ein Versuchskaninchen zu werden. Möglicherweise für eine Macht, die im Geheimen arbeitete, und da kam ihm der Secret Service in den Sinn.
Er war jemand, der die Geheimdienste nicht mochte. Offiziell wurden sie zwar kontrolliert, doch daran glaubte er nicht. Damit wollte man nur die Bevölkerung beruhigen, um Aktionen durchzuführen, wie es bei ihm gemacht worden war.
Wenn das alles stimmte, was er sich ausgedacht hatte, was würde dann mit ihm geschehen? Hing seine Entführung damit zusammen, dass er die beiden Frauen gekannt hatte und mit ihnen intim gewesen war? Hatte die andere unbekannte Seite Furcht davor, dass er zu viel verraten konnte? Eine andere Möglichkeit konnte er sich nicht vorstellen.
Mittlerweile war auch der Schwindel vergangen. Die Übelkeit hatte sich ebenfalls zurückgezogen, und Luke wollte nicht länger auf der Pritsche hocken bleiben. Er rutschte nach vorn, stellte seine Füße auf den Boden und schob sich in die Höhe.
Es klappte, auch wenn er sehr darauf achtete, dass ihn der Schwindel nicht erwischte. Sicherheitshalber stützte er sich mit einer Hand an der Wand ab.
Es ging. Zwar fühlte er sich noch ein wenig benommen, aber das ließ sich ertragen. Sogar die ersten Schritte brachte er hinter sich, ohne über die eigenen Beine zu stolpern.
Sein Ziel war die Tür. Viel Hoffnung, dass sie offen war, hatte er zwar nicht, aber er wollte es auf jeden Fall probieren. Bis dahin kam er gar nicht, denn bevor er sie noch erreichte, hörte er ein bestimmtes Geräusch in Schlosshöhe, und dann wurde die Tür nach innen gedrückt.
Luke wich zurück!
Schlagartig war die Angst wieder da. Sie entwickelte sich zu einer regelrechten Panik. Er ging keinen Zentimeter mehr nach vorn, sondern wartete, was passieren würde.
Jemand trat über die Schwelle.
Nein, nicht nur eine Person, sondern zwei. Er kannte die Männer, auch wenn sie jetzt ihre Masken nicht mehr trugen. Sie hatten ihre Kleidung nicht gewechselt. Noch immer bedeckten die schwarzen Pullover ihre Oberkörper, und auch die dunklen Hosen umgaben die Beine. Die Sohlen der schwarzen Schuhe hinterließen auf dem glatten Boden kein Geräusch, und sie schoben sich langsam näher, ohne ihn aus den Augen zu lassen.
Luke Donovan wich zurück. Er konnte diese kalten Blicke nicht ertragen. An den Händen spürte er wieder den kalten Schweißfilm. Die glatten Gesichter kamen ihm so nichts sagend vor, aber er ahnte, dass der Schein trog. Dahinter steckte mehr. Vielleicht eine ganze Organisation. Nichts war mehr unmöglich, und Luke fühlte sich in einem Räderwerk, das sich immer schneller drehte.
Waffen trugen sie keine. Es hätte sowieso keinen Sinn gemacht, gegen sie anzugehen. Sie waren durchtrainiert und wussten sich sehr wohl zu wehren.
Die Angst ließ ihn automatisch reagieren, und so wich er vor den beiden zurück, obwohl er wusste, dass es keinen Ausweg gab und die Wand ihn stoppen würde.
Das passierte nach wenigen Sekunden. Da kam er nicht mehr weiter und spürte den harten Beton im Rücken. Die Eindringlinge hatten bisher noch kein Wort gesprochen, und auch jetzt sagten sie nichts, als sie vor ihm stehen blieben.
»Was… was… wollt ihr?« keuchte Luke.
»Dich!«
Beide hatten das gleiche Wort gesagt, und Luke Donovan zuckte scharf zusammen.
»Aber… aber… ich habe euch doch nichts getan! Bitte, was soll das? Ihr könnt doch nicht…«
»Doch, wir können!«
Zugleich griffen sie zu. Ihre Hände erwischten ihn an beiden Armen in Höhe der Ellbogen. Sie waren wie Zangen, und Luke sah nicht die geringste Chance, diesen Griffen zu entkommen.
Sie schleiften ihn nach vorn. Wie sie das taten, ließ auf Routine schließen, und Luke unternahm erst gar nicht den Versuch, sich zu wehren. Er wurde aus dem Verlies gezerrt, was ihm plötzlich nicht mehr gefiel, denn was er dort gehabt hatte, das wusste er. Was ihn erwartete, war noch
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