1175 - Der Zombie-Doc
Grenzen gezogen hat. Jenseits davon erstreckt sich leider eine Grauzone.«
»Und dort mischt Bio Future mit?«
»Das ist zu befürchten.«
Ich schluckte. »Das hört sich nicht gut an.«
»Der Meinung bin ich auch, denn sonst hätte man nicht gemauert. Aber man hat es getan. Das kann nur bedeuten, dass die Firma einen sehr guten Rückhalt besitzt. Jemand hält ihr den Rücken frei. Und dieser Jemand ist einflussreicher als wir.«
»Die Regierung?«
»Nein, John, nicht unbedingt. Aber es gibt Organisationen, die für die Regierung arbeiten. Ich denke da an den Geheimdienst. Beweise habe ich nicht, aber ich gehe trotzdem davon aus. Man hat mir freundlich klar gemacht, dass mit Bio Future alles in Ordnung ist. Dass sich ein weiteres Nachforschen nicht lohnt.«
»Hat man Ihnen gedroht, Sir?«, fragte ich leise und war überrascht von dieser Abfuhr, die unser Chef erhalten hatte.
»Nein, John, wo denken Sie hin? Das hat man nicht getan. Das wagt man auch nicht. Aber ich habe die Untertöne herausgehört, und das hat mir gereicht.«
»Da wird also eine kleine Firma vom Secret Service beschützt. Oder man hält die Hand darauf.«
»So ähnlich.«
»Der Grund ist die Arbeit. Explosiv und höchst brisant. Ein Stück Zukunft.«
»Hört sich nach einem Werbeslogan an. Ich frage mich natürlich, was Bio Future tatsächlich herstellen will. Jedenfalls muss es so brisant sein, dass nicht darüber gesprochen werden darf. Man geht in Deckung und schottet sich ab. Man lässt sich auch bewachen und hat sich die entsprechende Rückendeckung geholt.«
»Ja, und es gab zwei Tote. Frauen, die auf eine furchtbare Art und Weise ums Leben gekommen sind. Wobei man uns dann noch daran hinderte, den Fall aufzuklären. Ich weiß nicht, wer es getan hat, aber ich kann mich verdammt gut an die beiden Männer erinnern, die mit Gasmasken vor den Gesichtern in die Wohnung gestürmt sind, um uns außer Gefecht zu setzen. Sie benutzten ein Gas, das innerhalb von Sekunden wirkte. An ein derartiges Zeug gelangt auch nicht jeder. Da muss man schon blendende Beziehungen haben. Wie in die höchsten Kreise des Geheimdienstes.« Ich lachte scharf. »Es hat sich nichts verändert. Manchmal komme ich mir vor wie im Kalten Krieg.«
»Sie ändern nichts daran, John.«
»Gut, sollen wir die Brocken hinwerfen? Wir haben mit diesen Maskentypen noch eine Rechnung offen. Für mich sind es Vasallen des Geheimdienstes. Söldner, die Bio Future den Rücken frei halten sollen.«
»Wollen Sie denn die Brocken hinwerfen, John?«
Ich hielt das scharfe Lachen nicht zurück und wanderte durch das Zimmer. »Nein, das wollen wir nicht. Wir haben noch nie kapituliert. Zumindest nicht freiwillig. Wir werden weitermachen, das kann ich Ihnen versprechen. Wenn Sie die tote Carol Morton gesehen hätten, Sir, würden Sie ebenso denken.«
»Ja, das glaube ich Ihnen gern. Ich kann Ihnen nur raten, vorsichtig zu sein.«
»Werden wir machen.«
»Und es geht in dieser Nacht weiter?«
»Darauf können Sie sich verlassen, Sir. Nur damit Sie wissen, wo wir aktiv werden. Suko und ich statten der Firma Bio Future in der nächsten Stunde einen Besuch ab. Wir wollen es nur ein wenig dunkler werden lassen.«
»Gut. Aber wie gesagt, seien Sie auf der Hut.«
»Klar.«
Für uns war das Gespräch beendet. Ich brauchte Suko und Shao nichts zu erklären. Die beiden hatten das meiste mitbekommen. Besonders Shao schaute ziemlich betreten zu Boden, wärend sie die Lippen aufeinander gepresst hielt. Es war ihr anzusehen, dass sie stark nachdachte. Auf ihrer Stirn hatte sich eine Grübelfalte gebildet.
»Wollt ihr euch mit dem Geheimdienst anlegen?«, fragte sie leise.
»Nein, nicht wir. Sie tun das. Ich vermute, dass es Typen vom Secret Service gewesen snd, die uns außer Gefecht gesetzt und auch Luke Donovan entführt haben. So etwas kann man sich nicht gefallen lassen. Überlege mal, was alles dahinter steckt. Wir haben diesen einen Killer gesehen. Er war kein Mensch, er war kein Zombie, er war ein Mittelding von beidem. Vielleicht ein neuer Prototyp und nicht zu vergleichen mit dem Zombie Zweitausend. Es ist unsere Pflicht, herauszufinden, was dahinter steckt.«
Shao senkte den Kopf. »Ja, leider«, stimmte sie zu. »Ich hätte es gern anders gesehen.«
»Man kann es sich nicht immer aussuchen.«
Auch Suko war meiner Meinung, das stellte er mit einem kräftigen Nicken klar.
Bevor wir gingen, umarmte Shao ihren Partner. Auch mir strich sie über die Wange. »Ich habe Angst um
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