1175 - Der Zombie-Doc
euch.«
»Keine Sorge, Shao, es wird schon alles gut gehen.«
Ein Trost war das für sie nicht, das wussten wir. Aber was sollten wir auch anderes sagen? Wir hatten uns nun mal für diesen Job entschieden, und dabei blieb es…
***
Unsere Fahrt führte uns nicht nur in den Londoner Norden, sondern auch dem Untergang der Sonne entgegen, die wie eine glühende Orange am Himmel stand. In Islington gab es ein Gewerbegebiet, das etwas abseits der hohen Wohnblöcke errichtet worden war. Dort hatten zahlreiche kleinere Firmen ihren neuen Standort gefunden. Sicherlich gehörten einige davon zur neuen High-Tech-Branche, das war aber den Gebäuden von außen her nicht anzusehen. Trotz ihrer verschiedenen Größen wirkten sie irgendwie gleich. Vielleicht kam der Eindruck daher, dass sie aus Fertigbauteilen errichtet worden waren, zumeist mit hellen Fassaden, die sich von dieser schattenlosen Umgebung abhoben. Grünanlagen waren nicht angelegt worden. Es gab nur die Grundstücke und eben die glatten Straßen, die zwischen ihnen durchführten.
An Werktagen herrschte hier sicherlich viel Betrieb. Nicht an einem sonnigen Samstag im August.
Ab und zu sahen wir auf den Parkplätzen abgestellte Autos, die meisten Flächen aber waren frei.
Die schräg stehende Sonne hatte auch für die ersten Schatten gesorgt, die sich dunkel auf den Boden legten.
Zusammen mit den anderen Unternehmen war auch die Firma BIO FUTURE auf einer großen Tafel am Eingang des Gebietes aufgelistet worden. Es gab keinen Wegweiser, aber wir konnten Schildern folgen, die in gewisse Bereiche wiesen, wo sich die einzelnen Firmen etabliert hatten.
Ich fuhr, und Suko hielt die Augen nach dem entsprechenden Weg offen. Er dirigierte mich, und so verfuhren wir uns nicht. Das Gebäude des Unternehmens war schnell zu finden. Es lag auf der linken Seite und bildete ein zweistöckiges Rechteck.
»Fahr mal vorbei«, sagte Suko.
»Das hatte ich sowieso vor.«
Es wäre dumm gewesen, den Rover direkt vor dem Bau zu parken. Wenn jemand da war und aus dem Fenster blickte, würden wir sowieso auffallen, denn bisher waren wir die Einzigen gewesen, die den Bereich um diese Zeit besuchten.
Die Fenster waren alle geschlossen. Rollos hingen davor. Der Eingang befand sich in der Mitte, und wir sahen zwei Fahrzeuge, die an der Seite parkten, ein Geländewagen und ein älterer Seat.
»Leer ist der Bau nicht«, bemerkte Suko.
»Dann sind wir richtig.«
»Bist du sicher?«
»Ja, das sagt mir einfach mein Gefühl. Diese Typen kennen alles, nur kein Wochenende.«
Suko musste grinsen. Mit einem Kommentar allerdings hielt er sich zurück. Wir hatten den lang gestreckten Bau passiert, und ich suchte nach einem Platz für den Rover. Auffallen wollten wir auf keinen Fall, deshalb musste die Stelle auch außerhalb des Sichtbereichs liegen und natürlich der Überwachungskameras, die uns beiden über dem Eingang der Firma aufgefallen waren.
Den Platz für den Rover fanden wir recht schnell. Es war ein Ort, der im Schatten einer Halle lag.
Auf diesem Parkplatz waren große Trucks abgestellt worden. Dagegen wirkte der Rover wie ein Spielzeugauto.
Die Sonne war noch tiefer gesunken. Sie bedeckte die Welt mit ihrem roten Schein, der aussah wie ein Gluthauch aus der Hölle, um die Ankunft des Teufels vorzubereiten.
Den Sommerabend empfand ich nicht mehr als so positiv. Die normale Wärme war einer Schwüle gewichen, die jetzt aus südlicher Richtung über - das Land wehte. Sie raubte uns zwar nicht den Atem, aber angenehm war es nicht, sich durch diese Wärme bewegen zu müssen.
Wir waren die einzigen Fußgänger auf dem Gelände. Falls sich noch Menschen in der Nähe befanden, dann waren es meiner Meinung nach nur die Nachtwächter, die bestimmt eingesetzt wurden, denn was man hier erforschte, das lockte auch Spione herbei.
Irgendwie waren Suko und ich das auch. Wir redeten darüber, wie wir in die Firma hineinkamen. Es mit Gewalt zu versuchen, war nicht so gut. Vielleicht erwischten wir eine bessere Gelegenheit.
Jedenfalls gerieten wir in die Augen der beiden Kameras über dem Eingang. Wir taten völlig harmlos und näherten uns dem Eingang. Er bestand aus einer Glastür, die sich in zwei Hälften teilte.
Allerdings blieb sie verschlossen, als wir auf der Matte davor standen.
Suko entdeckte eine Klingel und drückte darauf. Wir hörten das Geräusch im Innern nicht, aber wir wurden gehört, denn aus den Rillen eines Lautsprechers drang uns eine Männerstimme
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