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1175 - Zeitbeben

Titel: 1175 - Zeitbeben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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aufzunehmen. Zuerst müssen wir wissen, ob die Mission von Taurec und Vishna erfolgreich verlaufen ist."
    „Als wir aufbrachen, hatten sie sich noch nicht wieder gemeldet", erklärte Demeter.
    „Aber das ist schon eine halbe Ewigkeit her."
    „Dann wird es Zeit, daß wir nach oben gehen!" sagte Ellert mit Bestimmtheit.
    „Aber deine Fähigkeiten sind noch längst nicht voll ausgebildet", wandte Stein Nachtlicht ein. „Du solltest hier warten, bis die Metamorphose abgeschlossen ist und bis dein Bewußtsein alle Funktionen tadellos beherrscht!"
    „Aber mein Freund, das kann nicht dein Ernst sein!" rief Ellert und mußte über die Doppelsinnigkeit seines Ausspruchs lachen. Er schüttelte den Kopf. „Nein, ich darf nicht warten. Wenn ich bedenke, welche Risiken ihr alle auf euch genommen habt, dann gibt es für mich kein Zögern." Er wurde ernst. „Falls Taurec und Vishna gescheitert sind, würde die Lage sich dramatisch zuspitzen - und wenn ihre Mission erfolgreich war, kann ich hierher zurückkehren und die Kommunikation dort fortsetzen, wo sie unterbrochen wurde."
    „Ich beuge mich der Logik deiner Argumentation", flüsterte Stein Nachtlicht. „Bleibt dicht bei mir oder bei Herz Gutbrecht oder Stahl Flammkern! Die Nullsohle kann nur mit Hilfe eines Ordensmanns verlassen werden."
    Er wartete, bis sich alle Besucher um ihn und seine „Kollegen" versammelt hatten, dann stieg er ohne sichtbare Anstrengung auf, neben sich die Besucher und die beiden anderen Ordensmänner.
    Wie Stein Nachtlicht vorhergesagt hatte, gab es keine Zwischenfälle mehr. Die teils verschwommenen, teils scharfgestochenen Bilder an den Wänden übten keinerlei Sog mehr auf die Menschen aus, obwohl sie teilweise erschreckend realistisch wirkten. Roi suchte nach dem Ausblick in jene Vergangenheit der Druuf-Invasion, in der die drei Spezialisten von der RAKAL WOOLVER verschollen waren. Er fand ihn nicht wieder.
    Wahrscheinlich waren die betreffenden Ereignisse abgeschlossen. Niemand würde je mit Sicherheit sagen können, was aus Myra Tobel, Hergo Karn und Hal Junkt geworden war.
    Als sie aus dem Schacht auftauchten und sich auf der Rampe verteilten, die sich auf dem Oberflächenniveau Terras befand, konnte Danton dem Drang nicht widerstehen, einen Schritt vor das Tor zu eilen und einen Blick auf die Umgebung des Zeitturms zu werfen.
    Aber kaum war er draußen, verwandelte sich seine hoffnungsvolle Erregung in tiefe Niedergeschlagenheit, denn weite Teile des Stadtgebiets von Terrania waren bar jeden Lebens, eine tote Einöde, die lückenlos von schwarzen Ascheflocken bedeckt war. Die Bauwerke der nichtbetroffenen Gebiete ragten trostlos an beiden Horizonten auf, und der Rest des HQ-Hanse bestand nur noch aus einer einzigen Kuppel. Das Virenimperium hing als flackernder weißer Ball vor dem düsteren Streifenmuster des Grauen Korridors.
    Nur der Anblick der von den Zeiteinbrüchen nicht betroffenen azurblau schimmernden Minierden spendete ein klein wenig Trost, zugleich aber verstärkte er die quälende Sorge um das Schicksal der vernetzten Menschen.
    „Was hattest du zu sehen erwartet?" fragte eine rauchige Flüsterstimme neben ihm.
    Danton wandte den Kopf und erkannte Stein Nachtlicht.
    Zum erstenmal wurde ihm bewußt, daß er ihn jedes Mal erkannte, obwohl sein Aussehen sich nicht von dem der anderen Ordensmänner unterschied. Wahrscheinlich, so überlegte er, besaß jeder Ordensmann eine typische, unverwechselbare Aura, die vom menschlichen Unterbewußtsein wahrgenommen und identifiziert wurde.
    „Sagtest du nicht, daß die Zeiteinbrüche aufgehört hätten?" fragte Rhodans Sohn zurück.
    „Ich vermutete es", erwiderte Stein Nachtlicht. „Nicht ganz zu Unrecht übrigens. Es scheint keine neuen Manifestationen zu geben. Nur die toten Veränderungen des letzten Einbruchs blieben erhalten, aber sie gefährden niemanden."
    „Es sei denn, sie ließen sich nie wieder rückgängig machen", sagte Roi bitter. Er runzelte die Stirn. „Sag mal, müßtest du nicht Verbindung zu den vernetzten Menschen deines Kontrollbereichs haben, wenn die Funktionen des Virenimperiums sich inzwischen normalisiert hätten?"
    „Ja", gab der Ordensmann zu. „Aber ich habe keine Verbindung, Roi Danton."
    Danton starrte sekundenlang in sein „Gesicht", bevor er sich selbst eingestand, was diese Aussage bedeutete.
    In fliegender Eile aktivierte er seinen Minikom und rief nach NATHAN.
    Die lunare Inpotronik meldete sich sofort.
    „Es liegt keine Nachricht von

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