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1177 - Der Junge von Case Mountain

Titel: 1177 - Der Junge von Case Mountain Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Suche keinen Erfolg."
    „Aber es bleibt doch ein gewisses Restfeld zurück, das erst im Lauf von Tagen zerfällt, nicht wahr?"
    „Gewiß. Aber das Restfeld ist quasistatisch, eben weil es mit so geringer Geschwindigkeit zerfällt, und darüber hinaus von so geringer Intensität, daß man es selbst mit dem empfindlichsten aller Instrumente nur dann nachweisen könnte, wenn man unmittelbar vor dem Projektor stände. Und dann wäre die Suche ja wohl grundlos."
    „Ich gebe dir recht", sagte Gesil. „Aber was geschieht, wenn ein zweiter Projektor in unmittelbarer Nähe liegt?"
    Perry stutzte. Es war ihm klar, daß sie auf etwas Wichtiges hinauswollte. Sie war sich lediglich ihrer Theorie nicht völlig sicher und ließ sie sich daher von ihm Schritt um Schritt bestätigen.
    „Dann... dann ... was sollte geschehen?" fragte er verwirrt. „Wenn die Restfelder beide in dieselbe Richtung wirken, verstärken sie einander. Aber selbst unter diesen Umständen sind sie für einen Nachweis noch viel zu schwach ..."
    „Vergiß nicht, daß sie beide langsam zerfallen, und zwar mit unterschiedlicher Geschwindigkeit, weil jeder Projektor seine eigenen Charakteristiken besitzt. Was geschieht, wenn zwei einander überlappende Schwerefelder, und seien sie auch noch so schwach, sich mit unterschiedlicher Geschwindigkeit verändern?"
    Perry sprang auf.
    „Sie interferieren miteinander", rief er aufgeregt. „Sie erzeugen Gravitationsstrahlung einer charakteristischen Frequenz. Aber..." Er fuhr sich mit der Hand über die Stirn.
    „Wieso zwei Projektoren?"
    „Denk daran, wie die Diebe operieren", mahnte Gesil. „Sie lassen es nicht bei einem Diebstahl bewenden. Sie tragen ein ganzes Lager an gestohlenem Gut zusammen. Der, den wir suchen, hat als erstes einen Grav-Projektor entwendet. Das fiel ihm vermutlich recht leicht. Es sollte mich wundern, wenn er bei seinen weiteren Diebeszügen nicht hier und da noch einen oder zwei andere Projektoren hätte mitgehen heißen. Wie viel Projektoren sind uns insgesamt abhanden gekommen?"
    „An Bord der BASIS?" Eine Falte entstand auf Perrys Stirn. „Zehn, als ich das letzte Mal nachsah. Du hast recht." Er musterte sie verwirrt. „Du sprichst von wundern und wenn und hätte. Du weißt noch nichts? Du wolltest jetzt erst mit der Suche beginnen?"
    Sie machte ein schuldbewußtes Gesicht.
    „Nein, ich habe gesucht - und gefunden", antwortete sie halblaut. „Ich wollte dir nur erklären, wie ich mir die Sache ausgerechnet hatte."
    „Wo?" fragte Perry.
    „Nicht weit von der Stelle entfernt, an der der erste Grav-Projektor verschwand. In einem technischen Labor. Nein, ich kenne den Dieb nicht. Ich habe nicht einmal den Projektor zu Gesicht bekommen, nur die Interferenzstrahlung gemessen."
    „Führ mich", bat er sie.
    Es war Nacht an Bord der BASIS, nach dem willkürlichen Diktat der zentralen Uhr. Zwar kannte der Betrieb eines Fernraumschiffs keinen Aktivitätsunterschied zwischen Tag und Nacht, aber es gab doch einige Bereiche, in denen die Beleuchtung gedämpft und der Verkehr zum Erliegen gekommen war. Fertigungsstätten und Labors, die an Produkten bzw. Untersuchungen geringer Priorität arbeiteten, lagen in solchen Bereichen, auch Mannschaftsquartiere. Als Gesil und Perry durch die Mündung des Transmitter-Transportfelds traten, befanden sie sich in einer Welt bläulichen Halbdunkels, in der eine nahezu gespenstische Stille herrschte. Sie verließen die Zelle. Gesil wies in einen breiten Gang hinaus, dessen Gleitbänder zum Stillstand gekommen waren.
    Vor einem Schott mit der nur noch matt glimmenden Aufschrift SONDENTECHNIK II blieb Gesü stehen. Sie hatte eines der Geräte ihrer Montur aktiviert. Die dazugehörige Videoscheibe zeigte eine graphische Darstellung des Meßergebnisses: eine steile Impulszacke, deren Amplitude wuchs und schrumpfte, je nachdem wie Gesil sich drehte und damit die Richtung maximaler Sensitivität des Instruments veränderte.
    Perry öffnete das Schott. Die Beleuchtung des Labors trat automatisch in Tätigkeit. Die Einrichtung des mittelgroßen Raumes war die übliche: ein oder zwei Techniker arbeiteten hier tagsüber an der Reparatur, der Instandhaltung und Bereitstellung robotischer Sonden. Von dem Diebesgut war nichts zu sehen. Im Hintergrund gab es drei Türen, hinter denen Prüfstände für verschiedene Sondentypen lagen, wie die Aufschriften besagten. Perry öffnete sie der Reihe nach. Hinter der dritten fand er, wonach er suchte.
    Es war in der Tat ein

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