Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1177 - Der Junge von Case Mountain

Titel: 1177 - Der Junge von Case Mountain Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Antwort lag wenige Sekunden später vor. Unten, in einem der Wannenhangars, stand ein Beiboot startbereit, dessen Autopilot nicht nachweisen konnte, daß ihm ein offizieller Auftrag zur Startvorbereitung erteilt worden war.
    Perry Rhodan unterlag nicht den Beschränkungen, mit denen Arnulf Höchstens zu kämpfen gehabt hatte: ihm stand jeder Transmitter zur Verfügung. Mit seinen Begleitern erreichte er den betreffenden Abschnitt des Wannenhangars, noch bevor Arnulf in Sicht war. Sie verteilten sich an Bord des kleinen Fahrzeugs. Nachor übernahm es, in den engen Aggregatschacht hinabzusteigen, der sich unter dem Boden des Cockpits erstreckte. Die Aufgabe des Armadaprinzen war es, Arnulf Höchstens so weit abzulenken, daß seine Überwältigung ohne Anwendung von Gewalt erfolgen konnte.
    Perry Rhodans Rechnung ging auf. Arnulf brach zusammen, sobald Nachor ihm seine Anschuldigung entgegenschleuderte. Perry trat auf ihn zu und nahm ihm das Gerät ab, das er am Gürtel trug. Es war keine Standardtechnik, sondern ein Spezialinstrument, das Arnulf für einen bestimmten Zweck angefertigt hatte - wahrscheinlich für die Kommunikation mit Lead Can.
    „Arnulf, wir wollen miteinander reden", sagte er. „Aber zuerst wollen wir uns vergewissern, daß Lead Can nicht zuhört."
    Arnulf Höchstens sah auf. Tränen rannen ihm über die Wangen.
    „Ich erinnere mich jetzt", sagte er flehend. „Wirklich! Es ist mir etwas eingefallen. Als ich fünf Jahre alt war..."
    „Arnulf, wie schaltet man das Ding aus?"
    „Meine Eltern waren ... waren ... ich weiß nicht wo. Sie hatten mich bei Tante Millie untergebracht. Tante Millie hatte immer Geld in ihrem ..."
    „Arnulf!"
    Ein verwirrter Ausdruck trat in die Miene des Technikers.
    „Ist es nicht die richtige Erinnerung?" fragte er ängstlich.
    „Steh auf, Arnulf", forderte Perry ihn auf. „Du brauchst dich jetzt nicht zu erinnern. Dazu ist später noch Zeit. Schalte dieses Ding aus."
    Arnulf Höchstens schien erleichtert. Er nahm das Steuergerät und tippte zwei Tasten.
    Dann reichte er es zurück.
    „Hat Lead Can bisher mithören können?" wollte Perry wissen.
    „Nur wenn er die ganze Zeit über auf Empfang war", antwortete Arnulf. „Das ist aber sehr unwahrscheinlich."
    „Du weißt, daß du dich schuldig gemacht hast?"
    „Ich weiß es", bekannte Arnulf geknickt. „Ich hab' keine Ahnung, was plötzlich in mich gefahren ist. Ich fühlte mich ungerecht behandelt, und da glaubte ich ... ich ..."
    Es zuckte in Perrys Gesicht. Vor ihm stand der Mann, der ihm die Botschaft des Armadapropheten übermittelt hatte - eine Botschaft, die von Umschichtungen kosmischer Größenordnung sprach. Gäbe es Arnulf Höchstens nicht - wer mochte es wissen: Er hätte die Prophezeiung womöglich nie zu hören bekommen. Und doch - trotz der wichtigen Rolle, die er gespielt hatte - war Arnulf Höchstens sang- und klanglos wieder in der Versenkung verschwunden, zurückgerutscht in die Anonymität, der er angehört hatte, bevor der Armadaprophet namentlich nach ihm verlangte. War das gerecht? War hier versäumt worden, einen Dienst, der über das Gebot der Pflicht hinausging, angemessen zu würdigen?
    Perry Rhodan fühlte sich schuldig. Arnulf Höchstens hatte Besseres verdient. Er nahm sich vor, seinen Fehler gutzumachen. Aber im Augenblick drängte die Zeit.
    „Arnulf", sagte Perry, „was du fühltest, war richtig. Deine Reaktion war falsch. Ich habe dir unrecht getan. Das wird ausgeglichen werden; ich verspreche es dir. Aber jetzt brauchen wir deine Hilfe."
    Arnulf Höchstens starrte ihn ungläubig an.
    „Meine Hilfe?" stieß er hervor. Die Vorstellung, daß jemand ausgerechnet seine Hilfe brauchen könne, war ihm offenbar völlig fremd.
    „Es ist Lead Can, der einen großen Teil der Verantwortung für das Chaos in der Flotte trägt", erklärte Perry. „Du bist auf dem Weg zu ihm. Du mußt uns führen."
    Es arbeitete in Arnulf Höchstens; man sah es ihm an. Dieselbe Grundhaltung, die dafür verantwortlich war, daß er in seiner Vergangenheit keine dunklen Flecken finden konnte, versuchte ihm nun einzureden, daß er mit Lead Carl ein Abkommen habe, gegen das er nicht verstoßen durfte.
    Perry sah wohl, was in Arnulf vorging.
    „Ich weiß, du denkst an Treu und Glauben", sagte er. „Aber es geht hier um das Wohl von Millionen intelligenten Wesen. Lead Can ist darauf aus, die Flotte in Verwirrung zu stürzen und auseinander zu reißen. Das darf ihm nicht gelingen. Hilf uns, dem Störenfried das

Weitere Kostenlose Bücher