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1177 - Der Junge von Case Mountain

Titel: 1177 - Der Junge von Case Mountain Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Handwerk zu legen."
    Arnulf Höchstens atmete schwer. Er hatte seinen Entschluß gefaßt.
    „Ich helfe dir, Perry Rhodan", sagte er.
     
    *
     
    Der optische Bildschirm zeigte nur die Fülle der Sterne der fremden Galaxis und den nebligmilchigen Vorhang, der den Standort der dritten Pforte des Loolandre markierte.
    Das Orterbild dagegen war voll von bunten Lichtpunkten, die die Schiffe der Galaktischen Flotte anzeigten. Das nächste war 400.000 Kilometer entfernt. Gelbe Reflexe kennzeichneten die Boote, die zu Tausenden im Gewirr der Schiffe unterwegs waren.
    Das Boot war zur Ruhe gekommen. Arnulf Höchstens erklärte mit Nachdruck, dies sei der vereinbarte Treffpunkt. Von Lead Can zeigte sich vorläufig keine Spur.
    Perry Rhodan hatte seine Vorbereitungen getroffen. Die Schwebetrage war mit einiger Mühe im Cockpit aufgestellt und verankert worden. Einige unter Arnulfs Diebesbeutestücken waren groß genug, einen Menschen in sich aufzunehmen - vorausgesetzt, natürlich, man räumte ihr Innenleben zuvor aus. Perry selbst verkroch sich in der Hülle eines positronischen Massenspeichers. Die drei Roboter deaktivierten sich und taten so, als hätten sie von Anfang an zu Arnulf Höchstens' Beute gehört. Gesil, Nachor und der Cygride gingen in Deckung. Perrys Versteck war nicht sonderlich bequem, aber es gab ein paar Öffnungen, durch die er die Umgebung im Auge behalten konnte. Im Notfall genügte ein Druck mit dem Knie: die Wand des Speicheraggregats kippte zur Seite, und er war frei.
    Arnulf saß an den Kontrollen und wartete. Durch einen Sehschlitz verfolgte Perry Rhodan das Geschehen auf dem Orterbild. Einer der hin und her huschenden gelben Lichtpunkte mußte Lead Cans Fahrzeug sein - aber welcher? Mit Anstrengung kämpfte Perry gegen die Bemühung seines Bewußtseins, die Suche nach den Makeln der Vergangenheit wiederaufzunehmen. Er durfte sich jetzt nicht ablenken lassen. Lead Can war ein Gegner, der ernst genommen werden mußte. Er durfte keine Möglichkeit der Gegenwehr erhalten. Er verfügte vermutlich über ein umfangreiches technisches Arsenal, mit dem er allen möglichen Schaden anrichten konnte, wenn er Gelegenheit bekam, es gegen seine Widersacher einzusetzen.
    Perrys Muskeln spannten sich unwillkürlich, als er den gelben Reflex bemerkte, der sich jetzt auf das Zentrum des Orterbilds zubewegte und dabei von Sekunde zu Sekunde an Leuchtkraft gewann. Das war er! Perrys Blick wechselte zum optischen Video hinüber. Ein grauer Schatten materialisierte gegen den schwarzen Hintergrund des Alls, eine Blase, die rasch heranwuchs und ein Drittel der Bildfläche ausfüllte. Der Scheinwerfer des Bootes leuchtete auf und malte einen Kreis greller Helligkeit auf ein Stück polymermetallener Bordwand. Lead Can war keiner, der sich mit unzulänglichen Hilfsmitteln abgab. Er betrieb sein Geschäft an Bord eines Leichten Kreuzers, eines kugelförmigen Schiffes mit 100 Metern Durchmesser. Die Frage war, wie er sich eines solchen Fahrzeugs hatte bemächtigen können, ohne daß es aufgefallen war.
    „Bruder Hesekiel", drang es aus dem Empfänger des Radiokoms, „ich lade dich ein, an Bord zu kommen."
    Man mochte über Arnulf Höchstens denken, wie man wollte, aber eines mußte man ihm zugestehen: Jetzt, als es darauf ankam, war er kalt wie ein Fisch. Seiner Stimme war nicht die geringste Unsicherheit anzumerken, als er sich gelassen erkundigte: „Soll ich mit der Ware kommen oder ohne?"
    „Mach dir keine Sorgen, Bruder Hesekiel." Leichter Spott klang aus Lead Cans Worten.
    „Es ist alles vorbereitet."
    In der Bordwand des Leichten Kreuzers öffnete sich das weite Luk einer Großraumschleuse. Arnulf Höchstens' Boot zitterte leise, als es vom Sog des Traktorfelds erfaßt wurde. Die rechteckige, hell erleuchtete Öffnung wurde größer. Greller Lichtschein umfing das Boot. Ein paar Sekunden verharrte es in der Weite des großen Schleusenraums, während der Druckausgleich hergestellt wurde. Dann glitt es weiter. Ein leises, metallisches Klirren war zu hören, als es die mattschimmernde Landefläche des Hangarraums berührte.
    Stille folgte. Arnulf Höchstens hatte auf Audio-Extern geschaltet. Wer genau hinhörte, vernahm wie aus weiter Ferne das verhaltene Summen positronischer Maschinerie, das Rauschen des Blutkreislaufs eines aktiven Raumschiffs. Eine Minute verging. Wie ein Donnerschlag hallte das metallene Scheppern eines Schottes durch das Schweigen.
    Perry Rhodan in seinem Versteck reckte sich und drehte den Hals,

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